Voerde. Nach der Absage des Jungfrau-Marathons ist die Voerderin Chantal Homscheid kreativ geworden und hat nun einen eigenen Lauf auf die Beine gestellt
Eigentlich wollte Chantal Homscheid am 12. September in der Schweiz den Jungfrau-Marathon laufen, doch aufgrund der Corona-Pandemie wurde die mit etwa 4000 Startern bereits ausgebuchte Veranstaltung abgesagt. „Ich habe nicht lange überlegt und - da ich an dem Tag sowieso die 42 Kilometer laufen wollte – mich dafür entschieden, einen Marathon hier in der Umgebung zu laufen“, erklärt die Yoga-Lehrerin aus Voerde.
Trainingspause nach Operation
Doch in der Vorbereitung darauf erlitt Homscheid einen empfindlichen Rückschlag, als sie sich im Mai einer Notoperation unterziehen musste und für ein paar Wochen nicht richtig trainieren konnte. Mittlerweile kommt die 38-Jährige ihrem alten Fitness-Level aber wieder nahe und kann im gewohnten Pensum trainieren. „Ich bin nach der OP alle paar Tage walken gegangen, um die Belastung in den Beinen zu halten. Außerdem habe ich leichte Yoga-Übungen gemacht, die gut für die Regeneration sind.“
Mittlerweile absolviert die Voerderin dreistündige Trainingseinheiten, wobei von Kurzstrecken-Sprints bis Langstrecke alles dabei ist. Dazu kommt noch Hanteltraining und Yoga, wobei Homscheid schon beruflich bedingt an manchen Tagen 10 Yoga-Stunden absolviert, „doch die eigene Praxis bleibt auch nicht auf der Strecke.“ Zum Welt-Yoga-Tag am 21. Juni durfte die Yogini auf Einladung der Universal Yoga Alliance in Indien online eine Yoga-Stunde geben, was sie als große Ehre empfand.
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Bei dem Marathon „vor der Haustür“ steht für die Sportlerin allerdings nicht die Leistung im Vordergrund, vielmehr ist es eine Spendenaktion für den Verein „Gänseblümchen e.V.“ in Voerde, der sich um krebskranke Kinder kümmert. „Bei denen bricht durch Corona auch sehr viel weg und da möchte ich gerne helfen. Da stellt sich nur die Frage, wie man so ein Event auf die Beine stellt. Aber ich habe viele tolle Leute, die mich unterstützen und zum Beispiel als Streckenposten agieren oder sich um die Verpflegungsstationen kümmern.“ Darüber hinaus sucht Homscheid noch Sponsoren, die das Event unterstützen und damit auch „Gänseblümchen“ zu Gute kommen.
Laufstrecke auf Asphalt
„Die Zeit ist mir nicht so wichtig, aber ich peile schon unter fünf Stunden an. Es soll einfach ein schönes Event werden, bei dem der Charity-Gedanke im Vordergrund steht.“ Eine lose Streckenführung hat sich Homscheid auch schon überlegt. Es soll von Voerde aus über den Bruckhausener Weg durch den Wald nach Hünxe-Bruckhausen gehen, von da aus über Hünxe nach Gartrop und Gahlen und wieder zurück nach Voerde. „Ich laufe gerne auf Asphalt“, betont Homscheid, wohlwissend, dass viele Läufer eher „weicheren“ Boden präferieren.