Voerde. Der SV Spellen wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Einer, der einen Großteil der Zeit miterlebt hat, ist der Ehrenvorsitzende Dieter Ellerbrock.

Der SV Spellen wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Einer, der einen Großteil dieser Zeit miterlebt hat, ist der Ehrenvorsitzende Dieter Ellerbrock, der seit 1953 dem SVS angehört.

Dieter Ellerbrock war von 1984 bis 1994 Vorsitzender

Dieter Ellerbrock, der am Donnerstag 81 Jahre alt wird, erinnert sich an die Anfänge. „Ich habe mit Leichtathletik angefangen und bin deshalb damals von Friedrichsfeld nach Spellen gegangen. Mit 14 habe ich dann mit dem Fußball angefangen und mit 49 bei den Alten Herren aufgehört“, berichtet der Ehrenvorsitzende des SV Spellen, der von 1974 bis 1984 stellvertretender und von 1984 bis 1994 erster Vorsitzender des Hauptvereins war.

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„Ein paar Jahre habe ich noch Leichtathletik parallel zum Fußball betrieben, aber im Seniorenbereich war dann die Konkurrenz zu stark“, erzählt Ellerbrock. „Meine schönste Zeit als Aktiver hatte ich bei den Alten Herren. Wir hatten eine recht starke Mannschaft, haben unter anderem Touren nach Österreich, Ungarn und Belgien gemacht und im Sommer Turniere in Holland und Belgien gespielt.“

Dieter Ellerbrock: „Wir haben nie Dinge gemacht, die finanziell schwierig waren“

Doch auch als Verantwortlicher hat Ellerbrock jede Menge erlebt. „Ich war daran beteiligt, dass wir einen Rasenplatz, das Vereinshaus und das Haus mit den Umkleiden gebaut haben. Dabei haben wir immer versucht, den Verein auf gesunden Beinen stehen zu lassen. Wir haben nie Dinge gemacht, die finanziell schwierig waren, und hatten dementsprechend immer gesunde Finanzen, weil wir uns keinen Hirngespinsten hingegeben haben“, erklärt der langjährige Vorsitzende des Voerder Stadtsportverbandes. Da seine Nachfolger und der gesamte Verein diese Herangehensweise bis zum heutigen Tage fortgeführt hätten, habe sich der Verein hervorragend entwickelt.

Geld für ein Vereinsheim statt für Verstärkungen

Als Beispiel führt Ellerbrock an, dass zu seiner Zeit als Vorsitzender die erste Fußballmannschaft abgestiegen sei, da Geld zum Bau des Vereinsheims gebraucht wurde und so keine Verstärkungen geholt werden konnten. Doch „die Platzanlage ist ein Schmuckstück und den Kunstrasenplatz hat der Verein zu einem beträchtlichen Teil aus eigenen Mitteln und Zuschüssen der Stadt bezahlt“, betont Ellerbrock.

Der SV Spellen baute acht Abteilungen auf

Außerdem habe der Verein im Laufe der Jahrzehnte acht Abteilungen aufgebaut beziehungsweise weiterentwickelt und hätte mittlerweile über 2000 Mitglieder, was die größte Mitgliederzahl aller Voerder Vereine sei. „Da wird mit sehr viel Eigeninitiative sehr gute Arbeit geleistet“, lobt Ellerbrock mit Blick auf die Abteilungen. Die größte Bindung hat der Ehrenvorsitzende freilich zur Fußballabteilung. „Ich gehe zu den Heimspielen. Früher als Verantwortlicher bin ich auch auswärts mitgefahren. Ich gucke mir aber nicht nur die erste Mannschaft, sondern zum Beispiel auch die A- oder C-Jugend an.“

Mehr als 2000 Mitglieder im SV Spellen

Außerdem besucht Ellerbrock auch unter der Woche die Anlage, wenn im Vereinsheim Spiele aus der Champions League übertragen werden, um sich mit anderen Vereinsmitgliedern auszutauschen. „Ich gehe auch zu den Vorstandssitzungen. Die Ziele zur 100-Jahr-Feier waren, dass unsere Fußballer aufsteigen und wir 2000 Mitglieder erreichen. Letzteres haben wir geschafft. Mit dem Aufstieg wird es diese Saison wohl nichts“, meint Ellerbrock. Zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs standen die Spellener in der Kreisliga A auf Rang fünf. Doch da die 100-Jahr-Feier aufgrund der Corona-Pandemie ohnehin auf das nächste Jahr verschoben werden muss, kann dieses Ziel als Ansporn für die nächste Saison ausgegeben werden.

Die Turnabteilung läuft sehr gut

Mit Blick auf die anderen Abteilungen sagt Ellerbrock: „Es steht und fällt mit den Verantwortlichen, aber die Leute sind alle sehr bemüht.“ Die Turnabteilung laufe zum Beispiel sehr gut. „In der Leichtathletik gehen uns die Talente leider verloren, weil sie woanders bessere Voraussetzungen vorfinden.“

Als Beispiel führt das Urgestein Maja Hülser an, die nach zahlreichen Erfolgen im Spellener Trikot zum Weseler TV gewechselt ist. „Über alle Abteilungen gesehen läuft es aber ganz gut“, meint Ellerbrock. Mit der Entwicklung des Vereins in den vergangenen 100 Jahren dürften die Vereinsmitglieder und Verantwortlichen jedenfalls absolut zufrieden sein.