Dinslaken. Nach dem 5:6 nach Verlängerung in Neuss liegen die Kobras bei den Luik Bulldogs mit 0:5 hinten. Die Punkte könnten nach Dinslaken gehen.
Die Dinslakener Kobras haben kurz vor dem Jahreswechsel ein Wochenende erlebt, mit dem so niemand gerechnet hätte. Am Freitagabend die erste Überraschung, als die Giftschlangen beim Schlusslicht Neusser EV in der Overtime mit 5:6 (2:3, 1:1, 2:1, 0:1) verloren. Am Folgetag mussten die Schützlinge von Trainer Milan Vanek dann in Belgien bei den Luik Bulldogs ran. Dort lagen die Kobras bereits mit 0:5 im Hintertreffen, als die Unparteiischen sich entschieden, das Spiel abzubrechen.
Als Favorit und mit 19 Feldspielern waren die Dinslakener in die Neusser Eissporthalle am Südbad gereist und starteten gleich furios. Stefan Dreyer (2.) und Philipp Heffler (6.) besorgten die frühe 2:0-Führung der Gäste. Die Reihe, zu der zuletzt noch der verletzte Jesse Parker zählte, spielt also auch mit Leon Taraschewski an dessen Stelle stark auf. Die Gastgeber kämpften sich aber zurück ins Spiel, glichen aus (9., 18.) und gingen dann sogar noch vor Ende des ersten Spielabschnitts in Führung (20.).
Gäste-Trainer Vanek probierte viel aus und nutzte die volle Breite seines Kaders. Das Spiel blieb stets durchwachsen, wurde aber nie schlecht. Stefan Dreyer besorgte unmittelbar nach Beginn des Mitteldrittels den Ausgleich (21.), doch die Neusser trafen in doppelter Überzahl wieder (31.).
Appelhans trifft zum Anschluss
Im letzten Drittel zog der NEV auf 5:3 weg (45.), aber die Gäste steckten nicht auf. Acht Minuten vor dem Ende erzielte Denis Appelhans den Anschluss (52.). Eine Minute vor der Schlusssirene nahm Vanek seinen Torwart für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis und hatte Erfolg. Stefan Dreyer bediente den besser postierten Philipp Heffler, der zum 5:5 traf (60.). In der Overtime waren die Gastgeber dann aber wieder an der Reihe und setzten dem Spiel mit dem Siegtreffer in der 64. Minute ein Ende. „Das war“, resümierte Vanek, „ein verdienter Sieg für Neuss. Die haben sehr gut gespielt. Meine Jungs haben es nicht immer gut gemacht, aber wir haben viel ausprobiert und immer gekämpft. Das war schon okay.“
Milan Vanek schont Stammkräfte in Belgien
Keine 24 Stunden später waren die Kobras dann zu Gast bei den Luik Bulldogs im belgischen Lüttich. Vor dem Anpfiff hatte Übungsleiter Vanek bereits einige Stammkräfte wie Martin Benes, Petr Macaj oder Tommy Kuntu-Blankson geschont. Die jungen Wilden sollten es in Belgien richten und der Ausgang der Partie war für den Trainer ohnehin zweitrangig: „Im Interregio-Cup zählt nur der erste Platz. Von dem sind wir derzeit sehr weit weg, deshalb schone ich da dann lieber die angeschlagenen und erschöpften Spieler.“ Gesagt, getan. Die Hausherren gaben von Beginn an Gas und führten im zweiten Drittel bereits mit 5:0, als die Schiedsrichter das Spiel zunächst unterbrachen und dann sogar vorzeitig beendeten. Grund dafür war ein größeres Loch in der Eisfläche. Der Schaden konnte nicht ausreichend behoben werden, so dass die Partie abgebrochen wurde. Über die genaue Wertung ist sich auch Vanek unsicher: „Entweder wird das Spiel neu angesetzt, oder wir haben gewonnen. Mein Kenntnisstand ist, dass die Partie zu unseren Gunsten gewertet wird, aber eigentlich ist das egal.“