Dinslaken. Der 16-Jährige hat 2016 mit dem Pfeifen angefangen. Höhepunkt war in diesem Jahr die Teilnahme am Finale von „Jugend trainiert für Olympia“.

Alles fing an im Dezember 2015. Thomas Bruns, Vater von Max und beim TV Jahn Hiesfeld zuständig für die Hockeyschiedsrichter, veranstaltete einen Lehrgang als Unparteiischer für den Westdeutschen Hockey-Verband (WHV). Max entschied sich kurzfristig dazu, selbst teilzunehmen. Der erfolgreiche Abschluss zur D-Lizenz bedeutete dabei nur den Anfang seiner Karriere. Vor ein paar Wochen folgte als Höhepunkt die Fahrt nach Berlin zu den Finalwettkämpfen von „Jugend trainiert für Olympia“.

„Ich hatte viel von Freunden im Verein über das Schiedsrichterwesen gehört und selbst fand ich es auch interessant“, sagt Max Bruns heute rückblickend über seine Motivation, als Referee anzufangen. Seit 2016 leitete er schließlich die ersten Partien. Dabei spielt er bis heute selbst noch beim TV Jahn und merkt an, dass er sein eigenen Spiel denen des Pfeifens vorziehen würde.

Schiris im TV beobachtet

Kurz nach dem ersten Lehrgang folgte ein Lehrgang zur JB-Lizenz über drei Abende in Köln, die JA-Lizenz gab es dann nach praktischen Übungen während eines Turniers. „Ich fühlte mich damit sehr gut vorbereitet, außerdem habe ich mir bei großen Turnieren im TV die Schiris genau angeschaut“, erläutert der Schüler. Bereits bei der ersten Schulung habe der heute 16-Jährige eine hohe Einstufung von Seiten der Ausbilder bekommen. „Da wurde mir schon gesagt, dass ich Talent habe“, so Max. „Aber dass es so schnell nach oben geht, hätte ich mir nicht erträumt.“

Mittlerweile gehört er dem Leistungskader der WHV-Jugend an, der die Mitglieder auf kommende Aufgaben beim Deutschen Hockeybund (DHB) vorbereitet. Ausbilder ist dort Ben Göntgen, selbst international tätiger Bundesligareferee und für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio nominiert.

Im Sommer erhielt der Dinslakener zunächst eine Einladung auf Landesebene für „Jugend trainiert für Olympia“. Weitere zwei Mädchen und fünf Jungs leiteten mit ihm die Hockeywettkämpfe in Leverkusen. Die Beobachter teilten Max anschließend mit, dass er zu den Finals nach Berlin fahren darf. So ging es für ihn mit dem Zug in die Hauptstadt zu den Wettkämpfen, bei denen insgesamt rund 4500 Athleten sich im Olympiastadion einfanden und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Spiele eröffnete. 20 Schiedsrichter leiteten die Hockeypartien, Max Bruns pfiff am ersten Tag fünf Spiele und am Abschlusstag ein Halbfinale sowie das Spiel um Platz drei.

Gewisse Aufregung vorhanden

„Das war eine schöne Erfahrung“, sagt der Nachwuchsschiri heute. „Eine gewisse Aufregung ist vor allen Partien immer da und gehört auch dazu. Aber mit der Spielvorbereitung und dem Anpfiff legt sich das.“ Dabei steht er grundsätzlich mit einem weiteren Referee auf dem Feld. Die Spesen sind etwas höher als beim Fußball, je nach Saison (Halle oder Feld) kommen pro Spieltag zwischen 20 und 50 Euro zusammen, dazu werden die Fahrtkosten erstattet.

Mit 16 Jahren hat der Dinslakener noch viel Zeit, die Karriere voranzutreiben. Er selbst sieht sich aber in drei Jahren weiter aktiv in der DHB-Jugend und hoffentlich als Unparteiischer bei einer Deutschen Jugend-Meisterschaft. Der Anfang dafür ist gemacht.