Dinslaken. Um nicht den Anschluss an das Mittelfeld zu verlieren, müssen die Dinslakener Handballer am Sonntag punkten. Doch die Aufgabe hat es in sich.
Es ist kein Geheimnis: Den allermeisten Kontrahenten des MTV Rheinwacht behagt die frühe Anwurfzeit, zu der Dinslakens Regionalliga-Handballer ihre Partien in der Douvermannhalle für gewöhnlich beginnen, überhaupt nicht. Um sein Team auf das Gastspiel beim amtierenden Meister am Sonntag um 11.15 Uhr bestmöglich vorzubereiten, versammelte Markus Becker, Coach der SG Langenfeld, seine Schützlinge am Freitag zur Mittagszeit zu einer Trainingseinheit mit anschließendem Videostudium. Eine Maßnahme, die verdeutlicht, welchen Stellenwert die Partie auch für den Dinslakener Gegner hat. Beide Vereine verbrachten die dreiwöchige Herbstpause punktgleich (3:7) im Tabellenkeller, der Verlierer droht erst einmal den Anschluss zu verlieren.
„Wir sind jetzt in der Pflicht“, sagt auch MTV-Trainer Harald Jakobs. Das knallharte Auftaktprogramm hat seine Mannschaft trotz großer Personalsorgen noch anständig hinter sich gebracht. Jetzt, bei schon wieder etwas besserer personeller Situation, will sich das Überraschungsteam der vergangenen Spielzeit schnell wieder in ruhigeres Fahrwasser manövrieren. Aber auch die Aufgabe am Sonntag hat es unzweifelhaft in sich. „Ich habe vor der Saison fest damit gerechnet, dass Langenfeld oben mitspielt. Das Zeug dazu haben sie aus meiner Sicht immer noch“, sagt Jakobs.
Auch sein Kreisläufer Christoph Enders ist vom Gegner angetan: „Langenfeld hatte zwar im Sommer einen ziemlichen Aderlass, hat aber immer noch eine Mördertruppe. Die haben nicht umsonst auch gegen Ratingen gepunktet.“
Ahlendorf ist zurück
Die SGL stellt eine offensive wie aggressive Deckung, sucht aus dieser heraus immer wieder den Erfolg über das Tempospiel. Am Donnerstag sammelte der Drittliga-Absteiger um den erfahrenen Mittelmann André Moser, vielen eher noch unter seinen Geburtsnamen Eich bekannt, mit dem 41:25-Pokalerfolg über den Krefelder Oberligisten Königshof neues Selbstbewusstsein.
Die Dinslakener hatten nach der 21:25-Niederlage in Ratingen eine trainingsfreie Woche eingelegt, in den vergangenen 14 Tagen aber wieder ordentlich trainiert. Bis auf die drei langzeitverletzten Philipp Tuda, Nils Kruse und Keeper Marco Banning stehen alle Akteure zur Verfügung. Mit Abwehrchef und Kreisläufer Dennis Backhaus hat ein wichtiger Führungsspieler nach seiner Verletzungspause weitere Fortschritte gemacht. Auch Robert Jakobs hatte nach seinem Bandscheibenvorfall zuletzt keine Beschwerden mehr, könnte zusammen mit Backhaus den Innenblock bilden. Im Tor wird neben Youngster Luca Steffel auch Nils Ahlendorf erstmals wieder dabei sein können.
Harald Jakobs erwartet trotzdem einen ganz schweren Gang: „Es gibt in dieser Liga keine leichten Gegner. Die Teams sind aus meiner Sicht alle noch enger zusammengerückt. Umso wichtiger ist es, dass wir in den nächsten Wochen jetzt ordentlich punkten“, sagt der Dinslakener Übungsleiter.