Dinslaken/Voerde. Fußball-Landesligist TV Jahn Hiesfeld gewann ein Testspiel beim Bezirksligisten SV 08/29 Friedrichsfeld. Doch zufrieden war nur der Verlierer.
Es kommt im Fußball nicht allzu oft vor, dass der Verlierer einer Partie zufrieden den Platz verlässt und der Sieger mit der eigenen Leistung hadert. Das Testspiel der SV 08/29 Friedrichsfeld gegen den TV Jahn Hiesfeld bildete da eine der seltenen Ausnahmen. Während Dirk Lotz, Trainer des gastgebenden Bezirksligisten, sich nach dem 0:1 (0:0) gegen die klassenhöhere Landesliga-Truppe zurecht freuen konnte, „ein guter Gegner“ gewesen zu sein, setzte sein Kontrahent Marcus Behnert eine süß-saure Miene zum müden Spiel auf und seufzte: „Das war ein ganz schwacher Auftritt.“
Erstes Pflichtspiel in zwei Wochen
Beide Mannschaften stehen zwei Wochen vor ihrem ersten Pflichtspiel der Saison im Niederrheinpokal, wenn Friedrichsfeld den Landesligisten MSV Düsseldorf zu Gast hat und der TV Jahn beim Bezirksligisten DV Solingen antreten muss. Die Bestandsaufnahme fällt zum jetzigen Zeitpunkt unterschiedlich aus, auch wenn Behnert mildernde Umstände anführte: Er musste die verletzten Gino Mastrolonardo, Pascal Spors, Phil Klemm und Alison Leite Dos Santos, den erkrankten David Feldhoff sowie Urlauber Kevin Menke und Kevin Kolberg ersetzen, der am Wochenende lieber beim Parookaville-Festival in Weeze schwitzte als auf dem Fußballplatz. „In der ersten Halbzeit standen einige auf dem Feld, die am ersten Spieltag eher nicht dabei sind“, kündigte der Hiesfelder Coach folgerichtig an. Mastrolonardo droht mit einem Muskelfaserriss sogar über den Saisonstart hinaus auszufallen.
Ausfälle wegen Parookaville
Allerdings fehlten auf Friedrichsfelder Seite auch ein halbes Dutzend Stammspieler wegen akuter Tanzwut beim „Parookaville“. Daher fiel Lotz’ Urteil über den Auftritt seines ersatzgeschwächten Teams positiver aus: „Wir haben sehr gut dagegen gehalten, erst in den letzten 15 Minuten war Hiesfeld deutlich besser.“
Bis dahin ließ sich auf dem Feld kein Klassenunterschied feststellen, weil den Hiesfeldern oft die spielerische Linie und Konsequenz fehlte und leichtfertige Ballverluste – in der ersten Halbzeit vor allem auf der rechten Außenbahn – immer wieder Gefahr vor dem Tor von Nico Nowoczin heraufbeschworen. Der junge Keeper hatte mehr Gelegenheit sich auszuzeichnen, als ihm lieb sein konnte. Weder Redon Brija noch Balmin Hadzibajramovic oder Bünyamin Özdemir wussten jedoch daraus Kapital zu schlagen. Bei 08/29 hielt Christian de Groodt mehrfach die Null, in der 71. Minute war er aber machtlos: Der gerade eingewechselte Maurice Kulessa drückte aus kurzer Distanz zum entscheidenden Tor des Tages ein.