Dinslaken. . Der Aufsteiger aus Dinslaken will gegen Homberg an die Erfolge vor der kurzen Herbstpause anknüpfen. Wiedersehen mit einem Torhüter.
Als sich die Handballer des MTV Rheinwacht und des VfB Homberg am 17. September bei der NRZ-Sportfete im Walsumer Brauhaus trafen, da ernannte Hombergs Coach Achim Schürmann den Kontrahenten aus Dinslaken augenzwinkernd schon zum Aufstiegsfavoriten. Zwei Spieltage waren zu diesem Zeitpunkt absolviert, der Regionalliga-Aufsteiger stand nach zwei Siegen ganz weit oben. Und steht dort tatsächlich immer noch, wenn sich beide Teams am Sonntag – diesmal nicht an der Theke, sondern auf dem Parkett – wiedertreffen. Um 11.15 Uhr hat der Tabellenzweite MTV den Rivalen von der anderen Rheinseite, selbst aktuell Siebter, zu Gast. Für den zwölfmaligen Nationalspieler Schürmann ist Dinslaken in diesem Duell der klare Favorit. Ganz ohne Augenzwinkern.
„Ein schöner Versuch“
Wie damals im Brauhaus muss Harald Jakobs über die Aussage des Kollegen trotzdem ein wenig schmunzeln: „Das ist natürlich ein schöner Versuch, uns die Favoritenrolle zuzuschreiben. Eigentlich können wir das anhand der Tabelle ja auch gar nicht ablehnen“, sagt der Dinslakener Übungsleiter. Für Jakobs aber hat das Tableau zum jetzigen Zeitpunkt noch keine große Aussagekraft, die größere Erfahrung in Liga vier spreche außerdem für den VfB.
Die Homberger leben vor allem von ihrem wurfgewaltigen Rückraum, setzen außerdem auf starke Torhüterleistungen. Ein Keeper dürfte bei seiner Rückkehr in die Douvermannhalle ohnehin hoch motiviert sein. Aaron Denter stand unter seinem früheren Nachnamen Mertineit zwei Saisons beim MTV zwischen den Pfosten, ging nach dem Oberliga-Aufstieg 2016 zurück nach Homberg.
Backhaus ist wieder dabei
Denter kennt damit natürlich auch die meisten Dinslakener Werfer sehr gut, aber Jakobs will den Grundstein für den möglichen sechsten Saisonsieg ohnehin vor allem hinten legen. Weil Abwehrchef Dennis Backhaus in den Kader zurückkehrt, sollte die 6:0-Deckung auch wieder stabiler stehen als noch vor zwei Wochen beim Erfolg in Köln. Dafür muss Rheinwacht diesmal wohl auf Steffen Hahn verzichten. Der treffsichere Rechtsaußen ist zu einem Kurzurlaub aufgebrochen, für ihn rückt Niklas de Lede aus der Reserve in den Kader. Weil Nils Ahlendorf unter der Woche krank nicht trainieren konnte, wird auf jeden Fall Patrick Spierau als zweiter Torhüter dabei sein. Niklas Höffner hat nach langer Verletzungspause wieder mit dem Training begonnen, sitzt möglicherweise auf der Bank.
Harald Jakobs hofft auf jeden Fall auf eine volle Halle beim Derby. „Wer bei unserem letzten Heimspiel gegen Ratingen da war, sollte keinen Grund haben nicht wiederzukommen“, sagt der MTV-Coach. Weil die Uhren in der Nacht auf Sonntag zurückgestellt werden, kommt vielleicht noch der ein oder andere Langschläfer hinzu. Die Zeitumstellung im Herbst nimmt Jakobs sowieso gelassen hin: „Das brauche ich meinen Jungs nicht einzuimpfen. Wenn sie eine Stunde zu früh da sind, ist das ja auch nicht schlimm.“