Voerde. . Die Dreifachsporthalle Voerde-Nord wird wegen der Sanierung zum Brandschutz voraussichtlich erst Ende August 2017 wieder geöffnet.

  • Die Sanierungsarbeiten zum Brandschutz in der Dreifachsporthalle Voerde-Nord dauern an
  • Die Stadtverwaltung rechnet mit einer Fertigstellung erst nach den Sommerferien Ende August 2017
  • Sportler und Schüler müssen weiter improvisieren und nach Voerde-Süd und Wesel ausweichen

Manche fürchteten schon den „worst case“, den Abriss der Dreifachsporthalle Voerde-Nord. So weit kommt es nicht, aber die Handballer der SV 08/29 und alle anderen Sportler, die normalerweise am Schulzentrum in Friedrichsfeld ihre Spiele und Trainingseinheiten absolvieren, müssen sich noch lange gedulden, bis sie wieder hinein dürfen: Die Sanierungsarbeiten zum Brandschutz ziehen sich bis weit ins nächste Jahr. Die Stadtverwaltung peilt eine Wiedereröffnung der Halle nach den Sommerferien Ende August 2017 an.

Bürgermeister Dirk Haarmann lud für gestern Mittag Vertreter der betroffenen Vereine SV 08/29 Friedrichsfeld, TV Voerde und SV Spellen sowie den Stadtsportverbands-Vorsitzenden Dieter Ellerbrock ins Rathaus ein, um die schlechte Nachricht zu verkünden. Der Zustand des Gebäudes sei dermaßen schlecht, dass es keinen anderen Weg gebe. Bereits beim Bau des Gebäudes im Jahr 1972 seien sämtliche Brandschutzauflagen missachtet worden, betonte der Technische Beigeordnete Wilfried Limke. Trotzdem wurde damals die mängelfreie bauaufsichtliche Abnahme testiert.

Kalt erwischt

Erst während der Dachsanierung in den Sommerferien dieses Jahres fiel das Ausmaß der notwendigen Arbeiten auf. „Wir wurden kalt erwischt“, sagt Dirk Haarmann. „Es gab vorher keine Anzeichen, dass wir mehr als die Fassadenelemente austauschen müssten.“ Stattdessen wird nun die komplette Substanz des Gebäudes von Grund auf bearbeitet. Elektrotechnik, Wände, Stützen, Decken. Die auf 1,1 Millionen Euro angesetzten Kosten für die ursprünglich geplante Sanierung steigen voraussichtlich um 800 000 auf knapp unter 2 Millionen. „Für eine Deckung wird im Haushalt gesorgt“, so Wilfried Limke, „dafür müssen wir aber andere Maßnahmen schieben“, ergänzt Haarmann. Wirtschaftlich rechne sich die Angelegenheit, betont die Verwaltung, „wir schaffen eine Lebensverlängerung der Halle über 30 Jahre und mehr“. Hoffnung besteht, Gelder aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“ zu bekommen.

Dass Sportler nun schon seit Monaten improvisieren und Schüler für den Sportunterricht mit dem Bus zum Schulzentrum Süd und zurück pendeln müssen, ohne dass Sichtbares passiert ist, sei unvermeidbar gewesen. „Wir haben uns nicht zurückgelehnt und zum Weinen zurückgezogen“, so der Bürgermeister, „wir mussten mit Fachleuten einen Plan B entwickeln, um alles so abzusichern, dass die Halle nach Fertigstellung der Arbeiten genehmigungsfähig ist“. Erst am 15. November standen abschließende Gespräche an, die eine verbindliche Planung ermöglichten.

Für kommenden Monat sind die Überarbeitung des Brandschutzkonzeptes, Einreichung des Bauantrags, Ausschreibungsvorbereitung und erste Demontagen vorgesehen. Bis Februar nächsten Jahres sollen Fassaden, Fenster, Türen und das Dach fertig, Elektroarbeiten und Brandschutzanstrich ausgeschrieben sein. Anschließend beginnen die entsprechenden Maßnahmen, die sich laut Zeitplanung bis in den Juli ziehen, Restarbeiten und TÜV-Abnahmen bilden im August den Abschluss.

„Eine Zeitachse, die die Vereine erst einmal verdauen müssen“, gibt Dirk Haarmann zu, „die Planung ist aber ehrgeizig und machbar unter der Bedingung, dass alles reibungslos funktioniert“. Ein Abriss sei keine wirkliche Alternative gewesen, „der hätte uns drei Jahre Zeit gekostet“.

Während der Bauzeit sollen die betroffenen Sportler weiter wie bisher in die Hallen im Schulzentrum Süd ausweichen, elf Stunden Belegungszeit sind in Wesel verfügbar. „Im Winter ist es schwieriger, Lösungen zu finden, weil dann auch Faustballer und Leichtathleten Hallen belegen“, sagt Fachbereichsleiter Lothar Mertens, „das wird sich im Frühjahr ändern“.

Mindestens so lange jedoch bleibt es für die Handballer der SV 08/29 und alle anderen Sportler, die ihre übliche Heimstätte im Norden hatten, weiter eng.