Bottrop. Heimsieg im Schnellduchlauf. Die Frauen des JC 66 Bottrop demontieren Düsseldorf. Und das ohne internationale Verstärkung.

Die Judofrauen vom JC 66 Bottrop bleiben in der Nord-West-Staffel der Bundesliga das Maß aller Dinge. So lieferten die „Piratinnen“ auch am dritten Kampftag ab und hielten sich gegen den Post-SV Düsseldorf nahezu schadlos.

Mit einem bärenstarken 13:1 (130:7) ließ die Mannschaft von Trainer Frank Urban in der Liga erneut aufhorchen und verpasste beim dritten Saisonsieg das perfekte Ergebnis vor eigenem Publikum um Haaresbreite.

JC 66 Bottrop: In weniger als fünf Minuten zur 5:0-Führung

„Damit war in der Hinsicht nicht unbedingt zu rechnen“, so der JC-Coach, der im Vorfeld noch mit einigem Respekt auf den Konkurrenten aus der Landeshauptstadt blickte. Den Sieg und dessen Höhe führte Urban vor allem auf die eigene Leistung der Bottroperinnen zurück: „Das Team war richtig gut. Sie haben alles gegeben und starke Kämpfe geboten.“

Schon die Hinkämpfe gegen Düsseldorf sollten die Kräfteverhältnisse auf den Matten aus Bottroper Sicht mit hoher Geschwindigkeit in die richtige Richtung rücken: Mit einem satten 7:0 ging der JC 66 gegen einen zeitweise deutlich unterlegenen Gegner in die Halbzeitpause.

Keine fünf Minuten benötigten die Bottroperinnen an effektiver Kampfzeit, um gegen den Post-SV auf 5:0 vorzulegen. Hannah Schatten legte im Schwergewicht vor und holte einen ersten Ippon-Sieg nach 24 Sekunden, Nehle Wakup (bis 57 kg) unterbot die Marke sogar noch und setzte sich gegen Düsseldorfs Femke Breier nach gerade einmal 21 Sekunden durch. Auch die junge Helen Habib blieb im Leichtgewicht (bis 48 kg) bei unter einer Minute, zudem zeigten sich Ronja Buddenkotte und Sveyarike Konrad deutlich erfolgreich. Spannend wurde es derweil in der Klasse bis 70 kg, als das Duell zwischen Leonie Beyersdorf und PSV-Akteurin Selina Delen in den „Golden Score“ ging und sich die Bottroperin erst nach über acht Minuten den Sieg sicherte.

Bottroper Nachwuchs rückt in den Vordergrund

Das runde Pausenergebnis komplettierte Lara Jetter mit dem 7:0 gegen die Niederländerin Shanice Luis. „Teilweise haben wir durchaus spannende Kämpfe gesehen“, beschrieb Urban, „Düsseldorf hat ein paar gute Athletinnen aufgeboten. Aber die Mannschaft war, gerade vor eigenem Publikum, absolut motiviert.“ Dabei lag der Fokus auf Seiten der Bottroperinnen insbesondere auf dem eigenen Nachwuchs, der gegen den Post-SV in den Vordergrund rückte. Urban: „Wir hatten an diesem Tag keine einzige ausländische Verstärkung hinzugezogen.“ Das wäre aber auch nicht nötig gewesen, wie die Rückkämpfe zusätzlich untermauerten sollten.

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Denn die Bottroperinnen blieben beständig gut und hielten das Tempo in ihren Kämpfen trotz der deutlichen Führung weiterhin hoch. Dabei wechselte der JC 66 sogar vier Mal und somit öfter als erforderlich durch: Neben Schatten, Buddenkotte und Beyersdorf durften sich Roxana Conradus, Marie König, Asal Ghaffar und Pia Urban beweisen. Und mit Ausnahme von Beyersdorf, die diesmal gegen Delen – erneut in der Verlängerung – das Nachsehen hatte, zeigten sich die Bottroperinnen in allen Duellen siegreich. Damit stand für den JC 66 unter dem Strich ein souveräner Heimsieg, der den Wunsch eines Medaillengewinns in diesem Jahr weiter bestärkt.

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