Düsseldorf. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger war bei der Realisierung des Neubaus wichtig. Die Schlossstiftung ist als Betreiber eingesprungen.
Eines dürfte klar sein. „Icehopper“, die Eishockey-Version von Groundhoppern, werden ab Herbst dieses Jahres wohl öfter in Düsseldorf-Benrath anzutreffen sein. Denn ab der kommenden Eissport-Saison wird aller Voraussicht nach die neue Eissporthalle ihre Tore öffnen. „Wir hatten bereits einen Abnahmetermin“, berichtet Ekkehard Vinçon, Technischer Vorstand bei der Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG, die als Bauherr fungiert. „Das bedeutet, dass die eigentliche Eissporthalle fertig ist.“ Geplant ist noch ein zweiter Bauabschnitt, für den aber noch das Bauantragsverfahren läuft. Dabei sollen ein Parkplatz und ein Betriebsgebäude entstehen. Da aber ein Gebäude noch von der Gemeinschaftshauptschule genutzt wird, die bald an der Melanchthonstraße zu finden sein wird, muss erst das neue Schulgebäude fertiggestellt sein.
Dass der Neubau so reibungslos verlaufen ist, freut nicht nur die IDR, sondern ganz besonders auch Anja Mathis, die bei der Stiftung Schloss und Park Benrath angestellt und nun für die neu entstandene Tochterstiftung Eissporthalle Düsseldorf Benrath als Betriebsleiterin tätig ist. Die Begeisterung für ihre noch recht neue Aufgabe ist Anja Mathis mit jedem Wort anzumerken – vor allem wenn sie beschreibt, warum die Schlossstiftung den Betrieb der Eissporthalle übernommen hat. Denn die bisherige Eissporthalle in Benrath wurde bis 2019 von der Düsseldorfer Sparkassen-Stiftung betrieben. „Es war aber klar, dass sich das ändern würde, da der dortige Stiftungszweck 2009 geändert worden ist und damit feststand, dass 2019 Schluss sein würde“, so Mathis. Damit stand theoretisch sogar die völlige Schließung der Eissporthalle im Raum. Das wollten sich aber die Benratherinnen und Benrather so nicht gefallen lassen und haben zwei Petitionen auf den Weg gebracht. „Die zweite Petition hatte über 8000 Überschriften“, zeigt sich Mathis vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger begeistert.
Tochterstiftung ins Leben gerufen
Darauf wurde auch die Schlossstiftung aufmerksam und machte sich Gedanken darüber, ob sie die neu zu bauende Eissporthalle übernehmen solle. „Da unsere Stiftung bislang eine reine Kulturstiftung war, mussten auch wir den Stiftungszweck ändern“, so Mathis. Eine lange Geschichte kurz erklärt: Dies geschah und zum Betrieb der Halle wurde die Tochterstiftung ins Leben gerufen. Das gefällt auch der neuen Hallenleiterin bestens, da sie als ehemalige Hockey-Spielerin „eine große Nähe zwischen Kultur und Sport“ sieht.
Auch gesellschaftlich macht die Übernahme Sinn. „Immerhin begrüßen wir pro Jahr 43.000 Schülerinnen und Schüler“, so Mathis. Zum Jahresbeginn 2020 hatte die neue Stiftung die alte Eissporthalle übernommen. Coronabedingt endete der Betrieb der alten Halle an der Paulsmühlenstraße, die 1979 errichtet worden war, im März 2020. Einer der Hauptmieter ist der reine Damen-Eishockey-Club Düsseldorf Devils. „Dazu gibt es noch Hobby-Mannschaften, sodass wir mit den Devils auf sechs Teams kommen“, berichtet Mathis. Ob in der neuen Halle auch die DEG an Eiszeiten für den Nachwuchs interessiert ist? Das kann sich die Betriebsleiterin zwar vorstellen, „aber Fakt ist, dass wir keinen unserer Mieter vor die Tür setzen werden. Dafür gibt es überhaupt keinen Grund. Und unsere Eiszeiten sind voll“, so Mathis.
Kleine Tribüne ist vorhanden
Nach dem Übergabetermin mit der IDR sind zwar noch einige Kleinigkeiten zu erledigen, doch mit Blick auf den Innenausbau der Halle ist Mathis sehr optimistisch, dass die neue Halle, die nun – nur 2,6 Kilometer vom alten Standort entfernt – an der Kappeler Straße 107 zu finden ist, zur Saison 2021/22 öffnen kann. „Wir werden auch ein schönes Bistro mit Blick in die Halle haben“, freut sich Mathis. Eine kleine Tribüne ist auch vorhanden, wird aber mit Platz für 60 Personen kleiner sein als jene in der alten Halle. Da ein provisorischer Parkplatz vorhanden ist, drängt der Neubau des Parkplatzes nicht.
Interessant: Die alte Eissporthalle soll nach aktuellem Stand nicht abgerissen werden. Möglichkeiten für eine neue Nutzung werden derzeit geprüft. Die neue Eissporthalle wird durch die Stiftung gepachtet. Ob ein Kauf Sinn macht, wird ebenfalls geprüft.