Bochum. Trotz einer 2:0-Führung holt der VfL Bochum am Ostersonntag nur einen Punkt gegen Darmstadt 98. Ein Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt.
Um die Szenerie richtig zu untermalen, blitzte es immer wieder be.drohlich hinter dem Bochumer Ruhrstadion. Vorboten für das, was da in den kommenden Tagen auf den VfL Bochum zukommen könnte? Das 2:2 (1:0) gegen Darmstadt 98 dürfte sich jedenfalls für die Bochumer wie ein heftiger Nackenschlag im Kampf um den Klassenerhalt anfühlen. Zumal Philipp Hofmann am Ostersonntag mit einem Doppelpack alles für eine große Feier in die Spur brachte. Am Ende herrschte allerdings Frust, die Fans aber spendeten aufmunternd Applaus für ihre Spieler.
Es hätte im Gewitter über dem Bochumer Stadtgebiet schon gleich zu Beginn einen heftigen Rückschlag geben können. Nach drei Minuten jubelten nämlich die Gäste - aber nur wenige Sekunden. Beim Konter, den Tim Skarke abschloss, stand Oscar Vilhelmsson zuvor wenige Zentimeter vor Erhan Masovic, der überraschend für Ivan Ordets in der Bochumer Innenverteidigung spielte.
Die Bochumer ließen sich davon nicht entmutigen, standen sehr hoch und versuchten es mit Geschwindigkeit über die Außen. Christopher Antwi-Adjei, der vier Wochen verletzt fehlte, trieb den Ball immer wieder über die linke Seite nach vorn. Den ersten wirklich guten Abschluss hatte aber Felix Passlack, der erstmals seit September wieder in der Startelf stand. In der 15. Minute traf er nur das Außennetz. Es war aber der Startschuss für eine Drangphase, die fast bis zur Pause anhielt. Patrick Osterhage (19.), Hofmann (20.), Takuma Asano (23.) und Antwi-Adjei (25.) versuchten es immer wieder mit Abschlüssen. Allesamt waren sie aber zu harmlos.
Hofmann trifft zur Führung für den VfL Bochum
Es dauerte bis zur 30 Minute, bis sich der VfL Bochum gegen bis dahin schwache Darmstädter endlich für eine gute Partie belohnte. Nach einer Ecke von Kevin Stöger setzte sich Hofmann per Kopf durch. Den konnte Darmstadt-Keeper Marcel Schuhen noch entschärfen, Hofmann aber reagierte am schnellsten, ließ sein Bein nach oben schnellen, von wo der Ball in lange Eck trudelte. 1:0!
Die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch war auch danach die deutlich überlegene Mannschaft. Zwingend wurde sie aber viel zu selten. Beispielhaft war eine Szene in der 40. Minute, als Stöger den Ball in den Strafraum trieb, drei Kollegen ihn begleiteten. Sie spielten es aber nicht gut aus. Wie so häufig in dieser Partie. Aber es ging mit einer Führung in die Pause.
Holtmann wird gefeiert, Polter beleidigt
Nach dieser brandete dann Applaus auf, weil Gerrit Holtmann ins Spiel kam - allerdings spielt er in dieser Rückrunde auf Leihbasis für die Gäste. Und dennoch liest sich folgender Ablauf wie ein Spielzug früherer Tage: Holtmann hielt den Ball an der Außenlinie drin, Keven Schlotterbeck war gedankenschnell, flankte in den Strafraum, wo Hofmann goldrichtig stand und ins lange Eck zum 2:0 einköpfte (48.). Holtmann konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, so hatte er sich seine Rückkehr an alte Wirkungsstätte aber kaum vorgestellt. Den Bochumern war es egal, Hofmann feierte mit breit ausgestreckten Armen vor der Ostkurve - direkt neben seinem Vorgänger Sebastian Polter, der vor und während des Spiels von den Bochumer Anhängern heftig beleidigt wurde.
Mitten in diese Pöbeleien gegen den Ex-Spieler, als viele im Stadion wohl schon dachten, die Partie sei nach dem Hofmann-Doppelpack gelaufen, klingelte es auf einmal im eigenen Kasten. Antwi-Adjei stand frei vor dem Kasten, entschied sich aber für die falsche Option. Im direkten Gegenzug spielten die Darmstädter Skarke frei, der Masovic tunnelte und den Anschlusstreffer erzielte (62.).
Darmstadt wurde nun besser - und der VfL Bochum musste wechseln. Hofmann und Passlack verließen angeschlagen das Feld, Cristian Gamboa und Moritz Broschinski kamen. Und der Stürmer war in der 74. Minute nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung an gleich zwei gefährlichen Situationen beteiligt. Zunächst verzog er selbst, kurz darauf setzte er Asano ein, dessen Schuss aber an einem Verteidiger hängen blieb. Auf der anderen Seite machte es der schwedische U21-Nationalspieler Oscar Vilhelmsson unter gütiger Mithilfe von Riemann deutlich besser. Er wurde freigespielt, kam frei zum Schuss und Riemann ließ den Ball ins kurze Eck abklatschen. Der VfL Bochum schwamm nun, war plötzlich verunsichert. Auch ein Aufbäumen in den Schlussminuten brachte nichts ein Anthony Losilla und Broschinski scheiterten mit Versuchen - am Ende blieb es bei einem 2:2, das sich aus Bochumer Sicht wie eine Niederlage anfühlen dürfte.