Bochum. Ein Sonntagsschuss von Patrick Osterhage reicht dem VfL Bochum nicht zum Sieg gegen Werder Bremen. Am Ende steht ein 1:1.
Manchmal braucht es einen Geniestreich, um Krampf und Kampf zu durchbrechen - oder ein wenig Dusel. Im Spiel zwischen dem VfL Bochum und Werder Bremen am Sonntagnachmittag gab es beides. Beide Teams lieferten sich im eiskalten Ruhrstadion bei Schneeregen ein Abstiegskampf-Duell, wie es im Buche steht. Doch erst sorgte Patrick Osterhage mit einem Geniestreich in der 64. Minute für die Führung der Bochumer zum Jahresauftakt und Hinrunden-Abschluss. In der Nachspielzeit traf Niklas Stark zum 1:1, nachdem Osterhage den Ball unglücklich abfälschte. Beide Team verharren mit nun 17 Punkten im unteren Mittelfeld der Tabelle.
In einer Partie, in der lange wenig Fußball gespielt wurde, nahm sich der gute Osterhage nach etwas mehr als einer Stunde ein Herz und nutzte den freien Raum, den ein Pass von Kevin Stöger ihm preisgab, um den Ball in den langen Winkel zu knallen. Ein Treffer, für den das Wort Sonntagsschuss wohl einst erfunden wurde und den der Stadionsprecher Michael Wurst schon voreilig zum Tor des Monats kürte. Doch der Heimsieg entglitt den Bochumern noch.
Bittencourt und Stöger liefern sich Privatduell
Hitzig wurde es zuvor vor allem abseits des Balls. Nach gut 24 gespielten Minuten brach Hektik vor dem Bremer Strafraum aus, als erst Bochums Kevin Stöger Bremens Rafael Borré foulte. Dafür sah er die Gelbe Karte. Dabei kam es zu einer Rudelbildung, in die sich Schiedsrichter Tobias Stieler direkt reinstellte und so die Situation schnell beruhigen konnte. Allerdings sah er dadurch einen kleinen Schubser von Stöger gegen Leonardo Bittencourt nicht. Die Bremer forderten Gelb-Rot, Stieler reagierte aber zurecht nicht. Kurz darauf ging aber Stöger zu Boden, nachdem Bittencourt dem Österreicher auf den Fuß trat. Eine durchaus strittige Szene, die allerdings keine Konsequenzen nach sich zog.
Auch in der zweiten Halbzeit stand Stieler im Fokus, nachdem er von Videoschiedsrichter Tobias Welz in der 58. Minute zum Monitor am Spielfeldrand beordert wurde. Ein Zweikampf zwischen Patrick Osterhage und Bremens Felix Agu sollte er sich angucken. Foul? Mitnichten, stattdessen stand der Bremer sogar im Abseits.
Asano-Ersatz Bero hat Doppelchance
Ein wenig Fußball wurde aber auch versucht zu spielen. Zu Spielbeginn waren es die Gäste, die immer wieder über den schnellen Justin Njinmah Kontersituationen erzeugen wollten. Durchsetzen konnte er sich allerdings nicht. Erst lief ihn Patrick Osterhage nach fünf Minuten (ein Videobeweis-Check aufgrund eines vermeintlichen Handspiels blieb folgenlos), kurz darauf klärte Erhan Masovic gegen Marvin Ducksch (12.). Vier Minuten später kam Bochums Keeper Manuel Riemann gegen den Njinmah heraus und klärte.
Die erste wirkliche Torchance des Spiels hatte Bochums Matus Bero, der den beim Asiencup weilenden Takuma Asano in der Startelf ersetzte, in der 34. Minute. Christopher Antwi-Adjei setzte sich auf links durch, sah Bero. Doch der Slowake scheiterte erst an einem Verteidiger, dann an Keeper Michael Zetterer. Kurz vor der Pause: Konter des VfL Bochum, doch Stöger zirkelt knapp neben das Tor. Ähnlich glücklos war Goncalo Paciencia in der 49. Minute, als er freistehend klar das Tor verfehlte. Besser machte es ein paar Minuten Osterhage mit einem zweiten Saisontor.
Werder Bremen machte nun etwas auf, was dem VfL Bochum Räume gab. Die beste Chance aufs 2:0 ließ der eingewechselte Philipp Förster in der 83. Minute liegen. Stattdessen glückte Werder der Ausgleich - und Osterhage wurde zur tragischen Figur.