Bochum. Goncalo Paciencia kam bislang beim VfL Bochum nur selten zum Einsatz - traf aber bereits zweimal. Ein Startelf-Einsatz rückt näher.
Sein Name war Programm in den vergangenen Wochen. Paciencia, portugiesisch für Geduld. Die musste Goncalo Paciencia beim VfL Bochumdefinitiv mitbringen. Auf 246 Spielminuten kommt er in der laufenden Saison erst, für einen Stürmer seiner Qualitäten nicht gerade zufriedenstellend. Die Gründe? „Der Beginn der Saison war für mich schwierig, weil in der Vorbereitung noch nicht klar war, wo ich spiele. So brauchte ich etwas Eingewöhnungszeit. Zudem war ich verletzt“, sagt der Portugiese selbst.
Dass er allerdings bei der anhaltenden Tor-Flaute der Stürmer des VfL Bochum auch nach seinem Traumtreffer gegen den SC FreiburgMitte Oktober bis zum vergangenen Wochenende gegen die TSG Hoffenheim warten musste, damit er länger als nur ein paar Minuten auf dem Feld steht, überraschte dann doch. Trainer Thomas Letsch setzte auf Philipp Hofmann - und zeitweise Moritz Broschinski. Doch beide fielen nicht gerade durch Torgefahr auf, wenngleich sie für das VfL-Spiel wichtige Attribute mitbringen. Hofmann, der geborene Wandspieler. Broschinski, der laufstärkste der drei Stürmer. Und Paciencia? Der treffsichere Allrounder. Das bewies er am vergangenen Freitag mit seinem zweiten (Traum)Tor der Saison.
Paciencia will beim VfL Bochum in die Startelf
Paciencia sei froh, dass er sich, dem Trainer und den Fans das bei der 1:3-Niederlage zeigen konnte, was in ihm steckt. „Auch wenn wir das Spiel leider verloren haben“, sagt er. Es würde schon überraschen, wenn er am Samstag gegen den 1. FC Union Berlin (15.30 Uhr, Sky) nicht von Beginn an spielen würde. „Ich bin fit und ich kann Tore schießen“, sagt Paciencia. Das letztere ist keine Überraschung, der erste Teil seiner Aussage eine gute Nachricht für alle in Bochum.
Wunderschön waren seine beiden Treffer in dieser Saison. Punkte haben sie allerdings bislang nicht gebracht. Gegen Freiburg und Hoffenheim standen am Ende Niederlagen zu Buche. „Ich muss effektiv sein, damit wir am Ende gewinnen“, sagt Paciencia. Dafür hofft er nun auf den nächsten Schritt beim VfL Bochum. Und dieser heißt: Startelf. In der stand er in dieser Saison zweimal. Zu mehr reichte es vor allem in den letzten Wochen nicht. Der Trainingsrückstand, betonte Letsch immer wieder, sei noch vorhanden gewesen. Bis jetzt.
Paciencias Spezialität: Die Torgefahr
„Ich bin fit und bei 100 Prozent. Ich arbeite hart in dieser Woche und will den Trainer überzeugen“, sagte Paciencia zu Wochenbeginn. Viele Gespräche habe er in dieser Saison bereits mit dem Trainer geführt, der Tenor: wenn er fit sei, würde er spielen. Einem Einsatz gegen Union dürfte somit kaum etwas im Weg stehen. Zumal der 29-Jährige flexibel einsetzbar ist. Auch das bewies er in dieser Saison bereits. „Als Spieler passe ich mich dem an, wie der Trainer mich auf dem Feld sehen will. Ich kann in die Tiefe gehen, ich kann mit dem Ball am Fuß etwas anfangen und Tore schießen“, sagt er. Seine Spezialität aber sei die Torgefahr: „Ich denke, ich habe diesen Torriecher“. Der, dem seinem Stürmer-Konkurrenten Hofmann bislang abgeht. Und: „Wenn der Trainer einen Wandspieler braucht, kann ich das auch. Ich bin flexibel“, sagt Paciencia.
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Qualitäten, um die Letsch weiß. „Er ist ein Stürmer, der sehr erfahren ist, der eine gute Ballbehandlung und -sicherung hat“, sagt Trainer Letsch. Genau das, was gegen Union Berlin gefragt sein dürfte. Zwar steckte die Mannschaft in dieser Saison in einer Krise, doch zeigt die Formkurve merklich nach oben. Seitdem Nenad Bjelica von Urs Fischer übernommen hat, fiel zwar die Partie beim FC Bayern aufgrund des Wintereinbruchs in München aus. Gegen Borussia Mönchengladbach gab es aber wieder einen Sieg. Und auch in der Champions League bei der 2:3-Niederlage gegen Real Madrid unter der Woche lieferte Union eine hochklassige Partie ab.
Paciencia ist von Sieg gegen Union überzeugt
Einfach wird es also nicht. „Gegen keinen Bundesligisten ist es einfach“, sagt Paciencia. „Wir müssen uns ohnehin auf uns konzentrieren und ich bin davon überzeugt, dass wir gegen Union gewinnen können. Wir waren auf einem guten Weg vor dem Hoffenheim-Spiel. Daran müssen wir anknüpfen.“ Und dann zahlt sich vielleicht auch die Geduld aus, die er in dieser Saison an den Tag legte. Wie gesagt: der Name ist schließlich Programm.