Sinsheim. Der 3:1-Heimsieg der TSG Hoffenheim wirkt weitgehend mühelos. Der VfL zeigt eine ungewohnt schwache Leistung

Nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage wollte der VfL Bochum im Freitagabend-Flutlichtspiel bei der TSG Hoffenheim die Serie weiter ausbauen. Es blieb bei der Idee und die von VfL-Trainer Thomas Letsch gar nicht so üppig formulierte Hoffnung, er sei diesmal mit einem 0:0 zufrieden, erfüllte sich nicht. Nach einer schwachen Leistung, wie sie die Bochumer länger nicht gezeigt haben, mussten sie eine verdiente 1:3 (0:2)-Niederlage quittieren.

Nur ein Wechsel in der Startelf des VfL Bochum

„Wir haben es in der ersten Halbzeit in zwei Situationen nicht gut gemacht“, sagte der Bochumer Maximilian Wittek bei DAZN: „In der zweiten Halbzeit war es dann besser, wir waren dran. Aber viele Angriffe sind im Nichts gelandet.“

VfL-Trainer Thomas Letsch hatte versucht, Stabilität ins Team zu bringen, in dem er nur eine Veränderung vornahm. Bereits am Donnerstag hatte er gesagt, dass er in jedem Fall mindestens eine, aber in Summe nicht viele Änderungen in der Startelf des VfL Bochum im Vergleich zum Sieg gegen den VfL Wolfsburg vornehmen würde. Es blieb bei einem nominellen 4-3-3 und einem Wechsel.

Enttäuschte Bochumer auf dem Platz
Enttäuschte Bochumer auf dem Platz © Oliver Zimmerman/firo Sportphoto | Oliver Zimmermann

Die Viererkette vor Torwart Manuel Riemann hatte Letsch bei der Pressekonferenz bereits komplett verraten. Für den gesperrten Keven Schlotterbeck, dessen Fehlen sich dann doch negativ bemerkbar machte, rückte Bernardo in die Innenverteidigung neben Erhan Masovic. Auf Außen fingen Christian Gamboa und Maxi Wittek an.

Das Dreier-Mittelfeld mit Anthony Losilla, Kevin Stöger und Patrick Osterhage hatte zuletzt überzeugt, es begann auch gegen Hoffenheim. Die drei Spieler davor waren genau wie gegen Wolfsburg Matus Bero, Takuma Asano und Philipp Hofmann.

Bochums Spieler verabschieden sich nach dem Spiel von ihren Fans
Bochums Spieler verabschieden sich nach dem Spiel von ihren Fans © Getty Images | Christian Kaspar-Bartke

Bochum spielt lange gefällig

Bochum spielte in gewohnter Formation lange gefällig und mit der Selbstverständlichkeit von fünf in Folge nicht verlorenen Spielen. Hoffenheim aber agierte zwingender, zielstrebiger. Bochum hatte vor allem Probleme damit, dass sich Kramaric sehr weit zurückfallen ließ. Er machte den Unterschied, war an beiden Toren im ersten Durchgang maßgeblich beteiligt und Spieler des Spiels.

Vor dem 1:0 für Hoffenheim kam Losilla gegen ihn nicht hinterher. Kramaric spielte auf Weghorst, der scheiterte zwar an Riemann, der Ball lag dann aber dennoch zum 1:0 für Hoffenheim nach 32 Minuten im Tor, weil Masovic ihn unglücklich abfälschte.

In der 43. Minute krönte Kramaric dann seinen guten ersten Durchgang mit dem Tor zum 2:0. Diesmal kam Wittek nicht in den Zweikampf auf Außen, der Ball kam im Strafraum zu Kramaric, der die Ruhe behielt und Riemann aus fünf Metern keine Chance ließ.

Antwi-Adjei und Paciencia beleben das Bochumer Angriffsspiel

Letsch reagierte zur Halbzeit, brachte Christopher Antwi-Adjei und Goncalo Paciencia für die enttäuschenden Hofmann und Bero. Das Bochumer Angriffsspiel wurde damit gleich deutlich lebhafter, nun gab es Abschlüsse. Bochumer hatte mehr Ballbesitz, das Tor aber, das entscheidende in diesem Spiel, fiel für Hoffenheim. Mit dem 3:0 nach 76 Minuten beendete der eingewechselte Ihlas Bebou die Bochumer Serie von fünf Spielen ohne Niederlage.

Das wieder sehr sehenswerte Tor von Paciencia zum 1:3 war in der Schlussminute nicht mehr als etwas Schönfärberei.

Weiter geht es für die Bochumer am nächsten Spieltag mit dem Heimspiel gegen Union Berlin. Keven Schlotterbeck kehrt dann voraussichtlich ins Team zurück.