Gelsenkirchen. Im Jahr 2017 wurde Kenan Karaman türkischer Nationalspieler, gern würde er an der EM in Deutschland teilnehmen. Darüber sprachen wir mit ihm.

Als Kenan Karaman türkischer Nationalspieler wurde, hatte er eigentlich gar keine Zeit. Als diese Zeitung den Torjäger des Zweitligisten FC Schalke 04 (zehn Tore, neun Vorlagen) auf seine erste Nominierung im Jahr 2017 anspricht, muss er grinsen.

Sie sind seit 2017 türkischer Nationalspieler. Können Sie sich noch an die erste Nominierung erinnern?

Kenan Karaman: (grinst) Ja, dazu gibt es eine lustige Geschichte. Damals war Mircea Lucescu Trainer. Er rief mich im November 2017 an und sagte, dass er überlegen würde, mich einzuladen. Ich habe mich gefreut, aufgelegt und erst einmal geschaut, wann die nächsten beiden Spiele sind. Und genau in der Woche meiner standesamtlichen Trauung war das zweite davon. Ich habe den Trainer zurückgerufen, ihm das ehrlich geschildert – und er musste lachen, weil es bei ihm genauso war. Er hat mich dann nach dem ersten Spiel nach Hause gelassen, um zu heiraten.

Schalke-Stürmer Kenan Karaman im Gespräch mit den Reportern Robin Haack (Mitte) und Andreas Ernst (l.).
Schalke-Stürmer Kenan Karaman im Gespräch mit den Reportern Robin Haack (Mitte) und Andreas Ernst (l.). © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Sie haben seitdem 31 Länderspiele bestritten, wurden zuletzt aber nicht mehr nominiert. Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein, noch mit der Türkei zur EM zu fahren?

Karaman: Eine kleine Hoffnung habe ich noch, das letzte Testspiel – 1:6 gegen Österreich – war nicht so gut. Vielleicht denkt der Trainer deshalb über andere Spieler nach. Ich muss mich den Verantwortlichen weiter mit guten Leistungen empfehlen.

Und wenn Sie nicht nominiert werden sollten – stehen Sie dann im Fanblock?

Karaman: Dann würde ich mir vor Ort das eine oder andere Spiel anschauen und die Mannschaft als Fan unterstützen.

Für die Türkei bestritt der 30 Jahre alte Karaman 31 Länderspiele (6 Tore) und nahm an der Europameisterschaft 2020 teil - womit sich für ihn ein Traum erfüllt hatte. Erfahren Sie mehr über seinen Werdegang, seine Ansichten, seinen schwierigen Start auf Schalke und seine Familie im ausführlichen Interview hier.