Gelsenkirchen. Erneut rasiert Geraerts auf Schalke einen großen Namen. Diesmal geht er voll ins Risiko und könnte sogar die Kabine verlieren. Ein Kommentar
Siege null, Suspendierungen zwei - das ist die Bilanz des FC Schalke 04 im vergangenen Monat. Auf einen Zweitliga-Dreier wartet Schalke seit dem ersten März. Neben dem Platz war bei den Gelsenkirchener dafür umso mehr los – nach Timo Baumgartl hat Trainer Karel Geraerts nun auch Dominick Drexler aus der Profi-Mannschaft geworfen.
Viele Fans der Königsblauen nehmen die Entwicklung nur noch mit Häme und machen sich über die enorme Unruhe auf Schalke lustig. Doch mit Humor nimmt Trainer Karel Geraerts die Situation nicht. Wie der Coach erklärt, habe sich Drexler mehrfach über die Mannschaft gestellt. Ein Verhalten, das der Belgier nicht toleriert. Jeder müsse sein Ego zurückstellen, auch große Namen.
Die Folge: Erneut greift der 42-Jährige durch. Wie schon im Fall Baumgartl Ende März nimmt Geraerts keine Rücksicht auf große Namen. Wieder geht er mit seiner Maßnahme ins Risiko – im Fall Drexler sogar mehr denn je. Denn Dominick Drexler ist auf Schalke nicht irgendwer. Der 33-Jährige ist in seinem dritten S04-Jahr ein verdienter Schalker, auf und neben dem Platz wichtig.
Schalke-Trainer Karel Geraerts droht die Kabine zu verlieren
Obwohl Drexler unter Geraerts im Jahr 2024 nur mickrige 28 Minuten in der 2. Bundesliga spielen durfte, war er in der Mannschaft bis zuletzt ein absoluter Anführer. In der Kabine zählte Drexler zu den Chefs, seine Meinung hat Gewicht, weil er es nicht scheut, auch mal unbequem zu sein und Negatives anzusprechen. Für Karel Geraerts war der Drexler-Gegenwind nun zu viel.
In der Kabine will der Trainer damit für Ruhe sorgen und seine Autorität unterstreichen. So zumindest seine Idee. Doch die Maßnahme ist gefährlich, denn Drexler hat viele Freunde und Unterstützer im Team – wie etwa Kapitän Simon Terodde, Marcin Kaminski oder Danny Latza. Die Trainer-Kritiker im Team werden durch diese Maßnahme nicht weniger werden. Mitten im Existenzkampf, sechs Spieltage vor Saisonende, droht Geraerts die Kabine nun endgültig zu verlieren.
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