Hannover. Die Schalke-Ultras sind bekannt für ihre kreativen Choreographien - wie in Hannover. Warum sie diese aktuell nur auswärts zeigen.

Wer am Sonntagvormittag über die Autobahn A2 von Gelsenkirchen Richtung Norden fuhr, konnte in jedem zweiten Auto (schlecht geschätzt) Fans des FC Schalke 04 finden. Am Hauptbahnhof von Hannover erklang schon zur Frühstückszeit das Vereinslied der Königsblauen. Rund 15.000 S04-Fans begleiteten ihr Team zum Auswärtsspiel bei Hannover 96 - und die Ultras Gelsenkirchen (UGE) hatten eine besondere Choreographie vorbereitet: Ab fünf Minuten vor dem Anpfiff präsentierten Tausende Schalker mit blauen und weißen Fahnen das Wappen ihres Klubs.

Schalke in Nürnberg: „Ein Bündnis für die Ewigkeit“

Schon vor dem ersten Auswärtsspiel des Jahres in Kaiserslautern (1:4) hatten die S04-Fans für eine königsblau-weiße Choreo gesorgt: Sie zogen sich blaue und weiße Ponchos über und präsentierten einen überdimensionalen S04-Wimpel. Vor der Partie in Nürnberg (2:1) präsentierten beide Fangruppen ein beeindruckendes gemeinsames Bild. „Ein Bündnis für die Ewigkeit“, lautete die XXL-Aufschrift.

Bei Heimspielen verzichten die Ultras aktuell auf Choreographien - Grund ist ein Dissens mit der Polizei und der Feuerwehr Gelsenkirchen, die in den vergangenen Monaten auch Aktionen der gegnerischen Fans nicht gestatteten. Deshalb solidarisieren sich ab und an auch Ultra-Gruppen der Gäste mit den Schalkern. Als Schalke auf Hertha BSC traf, zündeten die Berliner mehrere rote bengalische Fackeln und zeigten ein Banner: „Polizei GE: Mehr Choreoverbote, mehr Zündstoff am Spieltag!“ Am vergangenen Sonntag waren es die Fans des Karlsruher SC, die Pyrotechnik zündeten und für eine kurze Spielunterbrechung sorgten. „Wegen Choreo-Auflagen kam heute Pyro zum Tragen. LG“ lautete die Aufschrift eines Plakats.

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Ist eine Lösung in Sicht? Im Januar schrieben die Schalke-Ultras in einem Statement: „Auch im neuen Jahr reißen die Schikanen der Polizei Gelsenkirchen bezüglich der Durchführung von Choreografien nicht ab. Neben uns Heimfans werden zunehmend auch Gästefans Opfer des Gelsenkirchener Irrwegs. Wir fordern daher die Verantwortlichen, insbesondere Herrn Morbach und Herrn Both, dazu auf, endlich zu dem Punkt zurückzukehren, an dem uneingeschränkte Choreografien möglich sind, wie es über Jahrzehnte auf Schalke der Fall war. Für die Nordkurve Gelsenkirchen und jede andere Fanszene die in unserer Arena zu Gast ist.“

Die Polizei Gelsenkirchen zeigte in den vergangenen Monaten immer wieder Gesprächsbereitschaft. Eine Lösung des Problems ist aktuell aber nicht in Sicht. Und die Schalke-Ultras zeigen ihre Choreos aktuell nur auswärts.

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