Gelsenkirchen. Sportlich ist Timo Baumgartl beim FC Schalke 04 mehr Schwachpunkt als Stabilisator. Trotzdem ist sein Rauswurf gefährlich. Ein Kommentar.

In der Länderspielpause meldet sich Karel Geraerts mit einem Knall. Innenverteidiger Timo Baumgartl wird bei Schalke 04 aussortiert. Weil der Trainer sportlich nicht mehr vom 28-Jährigen überzeugt ist, schickt er ihn in die U23. „In den vergangenen Wochen habe ich in den Trainingseinheiten nicht den Eindruck gewonnen, dass er uns in den verbleibenden, wichtigen Pflichtspielen weiterhelfen wird“, erklärt Geraerts die Maßnahme mit deutlichen Worten.

Sportlich ist Baumgartl seit seiner Verpflichtung im Sommer tatsächlich eine große Enttäuschung. Er ist nicht der erhoffte Stabilisator, sondern war in seinen Einsätzen eher ein Schwachpunkt in der Defensive. Zuletzt schaffte er es nicht einmal mehr in den Spieltagskader. Auch seine Auftritte neben dem Platz kamen bei den Klub-Verantwortlichen nicht gut an. Der eher extrovertierte Baumgartl und Schalke 04 scheinen einfach nicht zusammenzupassen.

Ist bei Schalke 04 gescheitert: Innenverteidiger Timo Baumgartl.
Ist bei Schalke 04 gescheitert: Innenverteidiger Timo Baumgartl. © dpa | Jürgen Kessler

Schalke-Trainer Karel Geraerts ist in der Mannschaft umstritten

Mit dem Baumgartl-Rauswurf setzt Karel Geraerts in der wohl größten Krise der Schalker Vereinsgeschichte ein Zeichen. An die Mannschaft sendet er die Botschaft, dass mangelnde Einstellung oder Fehltritte neben dem Platz empfindliche Konsequenzen nach sich ziehen werden. Geraerts will die Sinne seines Teams vor den verbleibenden acht Zweitligaspielen schärfen und so den Absturz in die 3. Liga vermeiden. Er zieht einen der letzten Trümpfe, die er als Trainer in der Hand hat.

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Aber diese Maßnahme ist auch mit einem Risiko verbunden. Denn zur Wahrheit gehört: Eine solche Verschärfung des Tons kommt in der Mannschaft nicht bei allen Spielern gut an. Nörgeleien über den Coach, der in Teilen des Teams ohnehin umstritten ist, dürften in der Kabine jetzt nicht leiser werden. Ob er mit dem Rauswurf eines Einzelnen tatsächlich den Teamspirit auf Schalke fördert (genau das ist nach eigener Aussage sein Ziel für die Länderspielpause), ist fraglich.

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