Gelsenkirchen. Fabian Hürzeler ist der Shootingstar unter den deutschen Fußballtrainern. Doch der Coach des FC St. Pauli fand auf Schalke seinen Meister.

So oft musste Fabian Hürzeler in seiner noch jungen Trainer-Laufbahn keine Niederlage erklären. 44-mal saß der 31-Jährige beim FC St. Pauli auf der Trainerbank, bevor er am Freitag die Reise ins Ruhrgebiet antrat, nur vier Partien davon hatten die Kiezkicker verloren. Im Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 fand der kreative Hürzeler aber keine Antworten auf die Taktik von S04-Trainer Karel Geraerts, weshalb Königsblau als gefeierter 3:1-Sieger den Rasen verließ.

Pauli-Trainer Hürzeler: Schalke-Sieg verdient

Geraerts hatte Hürzeler mit einer riskanten 4-4-2-Taktik überrumpelt, die im Spiel gegen den Ball ein hohes Pressing mit Mann-gegen-Mann-Verteidigung beinhaltete. Ron Schallenberg, eigentlich ein Sechser, spielte in der Innenverteidigung. „Glückwunsch an Schalke und speziell an dich, Karel“, sagte Hürzeler erfrischend ehrlich in der Pressekonferenz nach dem Spiel zu dem neben ihm sitzenden Geraerts. „Du hast uns heute überrascht. Wir haben nicht erwartet, dass Schalke uns Mann gegen Mann presst. Dementsprechend sah das Spiel auch aus. Wir haben lange gebraucht, um hineinzufinden.“

Geraerts, vor dem Spiel noch umstritten und für seine Taktik vor allem für das Auswärtsspiel in Magdeburg (0:3) kritisiert, nahm das Lob äußerlich gelassen zur Kenntnis und gab es zurück: „Es ist jede Woche eine Freude für mich, St. Pauli zu sehen und Fabians Ideen.“ Doch nach dem Fußballfest in Königsblau stand einmal nicht Hürzeler im Blickpunkt.

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Geraerts war klar, dass seine Taktik auch nach hinten hätte losgehen können. „Wir wussten, dass wir, wenn wir eine Chance haben wollen, St. Pauli hoch pressen müssen. Und wenn du das machst, spielst du Mann gegen Mann. Wir sind das Risiko eingegangen, haben hart gespielt und wurden belohnt. Ich bin sehr stolz auf das Team. Es war eine intensive Woche mit einem schönen Ende“, sagte er. Mann gegen Mann - mit einer ähnlichen Herangehensweise hätte Schalke unter Geraerts-Vorgänger Thomas Reis in der vergangenen Saison beinahe den Klassenerhalt in der Bundesliga gefeiert.

Nichts zu machen: Trainer Fabian Hürzeler vom FC St. Pauli.
Nichts zu machen: Trainer Fabian Hürzeler vom FC St. Pauli. © imago/Revierfoto | IMAGO/Revierfoto

Hürzeler sprach ebenfalls über die Härte, die dazu beitrug, dass Schalke an diesem Abend die bessere Mannschaft war: „Schalke war einfach galliger, hat intensiver Fußball gespielt, körperbetonter. So wie man in der Zweiten Liga spielen muss. Das haben wir vermissen lassen. In der zweiten Halbzeit hat Schalke einfach, aber effektiv gespielt - mit vielen langen Bälle, die wir nicht in letzter Konsequenz wegverteidigt haben.“ Hürzelers Fazit: „Heute hätten wir nicht irgendwas verdient gehabt.“

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Doch trotz der Unterschiede am Freitagabend: In der Tabelle trennen beide Mannschaften immer noch 19 Punkte. St. Pauli bleibt Tabellenführer, Schalke kletterte vorübergehend auf den 13. Platz.

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