Gelsenkirchen. Schalke spricht sich weiter für den Einstieg eines Investors bei der DFL aus. Warum der Zweitligist aber trotzdem für eine Neuabstimmung ist.
Der FC Schalke 04 zeigt sich offen für eine Neuabstimmung der 36 Profi-Klubs über den geplanten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga (DFL). In einem Statement, erklärte der Zweitligist am Freitagabend, dass die Diskussionen über den Einstieg eines strategischen Partners bei der DFL auf eine „Sackgasse“ zusteuern. „Die Entwicklungen der vergangenen Wochen werfen Fragen auf, die bislang nicht beantwortet werden konnten. Deshalb zeigt sich der FC Schalke 04 offen für eine Neuabstimmung über die Entscheidung zu einer möglichen strategischen Partnerschaft“, teilen die Gelsenkirchener mit.
Wichtig sei den Schalkern, dass es im Gesamtprozess um Transparent und Klarheit gehe. Deshalb habe der Klub das eigene Abstimmungsverhalten im Dezember öffentlich gemacht und auch erklärt. Die Schalker stimmten damals für einen Investoreneinstieg. An dieser grundsätzlichen Haltung habe sich beim Verein „nichts verändert“, heißt es. Der Zweitligist ist weiterhin davon überzeugt, dass ein Einstieg eines Investors „Dynamik in den notwendigen Reformprozess innerhalb der DFL bringen kann“.
Schalke fordert: „Die DFL muss insgesamt innovativer werden“
Zuletzt hatten unter anderem bereits die Bundesligisten VfB Stuttgart, 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach und SV Darmstadt 98 für eine weitere Abstimmung plädiert. Viele Fans protestieren in den Stadien seit Wochen vor allem durch das Werfen von Gegenständen auf das Spielfeld gegen den Einstieg, immer wieder werden Spiele unterbrochen.
Die DFL will für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren. Bei der Abstimmung der 36 Proficlubs über den Deal war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. In der Diskussion ist seitdem das Abstimmungsverhalten von Hannovers Mehrheitsgesellschafter Martin Kind, der von seinem Club angewiesen war, gegen den Einstieg zu stimmen. Unklar ist, ob er indes möglicherweise mit seiner Stimme für die nötige Mehrheit gesorgt hat.
„Die DFL muss insgesamt innovativer werden“, teilte der FC Schalke 04 weiter mit. „Und sie muss stets die Bedürfnisse der Fans, die den deutschen Fußball im Vergleich zu anderen großen Ligen so besonders machen, im Blick behalten.“ Die strukturelle Benachteiligung fanstarker Vereine müsse enden, „damit die Bundesliga nicht noch weiter an Attraktivität einbüßt“. (mit sid)
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