Gelsenkirchen. Von einer „Oppositionsgruppe“ auf Schalke weiß Sponsor Thomas Hagedorn nichts. Personelle Veränderungen hält er dennoch für notwendig.
Offiziell ist Thomas Hagedorn beim FC Schalke 04 ein „Partner“, was ein wenig sperrig klingt. Als er im Mai 2019 seinen ersten Sponsorenvertrag unterschrieb, sagte der heute 52-Jährige: „Ich bin in erster Linie von Kindesbeinen auf ein großer und leidenschaftlicher Schalke-Fan. Wir leben die gleichen Werte und handeln mit identischer Professionalität. Das passt einfach zusammen!“
Hagedorn ist Geschäftsführender Gesellschafter der Hagedorn Unternehmensgruppe mit Sitz in Gütersloh, die in der Abbruchsparte zu den marktführenden Unternehmen in Deutschland gehört. Was über ihn auf Schalke bekannt ist: Er ist gut mit dem langjährigen Aufsichtsrats-Vorsitzenden Clemens Tönnies befreundet, der nur ein paar Kilometer von Gütersloh entfernt in Rheda-Wiedenbrück seinen Firmensitz hat. In einem Artikel des Westfalenblatts stand im Jahr 2018: „Aus seiner Freundschaft zu Tönnies hat er nie ein Geheimnis gemacht.“
+++ Tönnies klagt: „Es stand noch nie so schlimm um Schalke“ +++
Als er seinen ersten Partnervertrag unterschrieb, hatte Schalke gerade eine Achterbahn-Saison hinter sich - S04 war zwar ins Champions-League-Achtelfinale ein, hatte in der Liga aber gegen den Abstieg gekämpft. Seine aktuelle Vereinbarung gilt bis Juni 2024. Nun soll Hagedorn, so berichtet Bild, einer Oppositionsgruppe – neben einigen langjährigen Schalkern und vier weiteren Sponsoren, die zusammen „Big Five“ genannt werden. Dieser Redaktion beantwortete Hagedorn einige Fragen zur Beteiligung an der Gruppe und zu seinem auslaufenden Vertrag.
Sind die Unternehmensgruppe Hagedorn oder Sie persönlich Teil einer Oppositionsgruppe?
Eine Oppositionsgruppe gibt es nicht. Wir sind auch keine Gegner, sondern in erster Linie Unterstützer und Fans. Und wie viele tausend andere Schalker machen wir uns Sorgen um die Zukunft des Vereins. Dafür tauschen wir uns aus und stehen in Gesprächen mit Aufsichtsrat und Vorstand. Denn wir wollen dem Verein zur Seite stehen – gerade in dieser Zeit.
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Wie bewerten Sie die Vereinspolitik des FC Schalke 04?
Der Verein befindet sich sportlich und wirtschaftlich in einer ziemlich schlechten Lage, das kann man nicht schönreden. Und sollte das Tafelsilber des Vereins zum Verkauf stehen, ist das der falsche Weg und entspricht ganz klar nicht unserer Vorstellung von Vereinspolitik. Es muss Alternativen geben, es müssen gemeinsame Gespräche stattfinden und um die Zukunft des Vereins zu sichern, braucht es zwingend strukturelle und personelle Veränderungen.
Unter welchen Bedingungen sind Sie bereit, den endenden Sponsorenvertrag zu verlängern?
Wir stehen auch in Krisenzeiten zum Verein – da halte ich mein Wort. Denn der Verein ist mir wichtig, als Sponsor, aber vor allem als Fan. Die Frage, den Verein weiterhin zu unterstützen oder nicht, stellt sich bei mir daher erst gar nicht. Aber grundsätzlich gilt: Ehrlich, fair und verbindlich miteinander umzugehen, ist nicht nur Teil unserer Unternehmenskultur, sondern meine persönliche Erwartungshaltung an eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ein ehrlicher, fairer und verbindlicher Umgang ist die Grundlage für alles.
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