Gelsenkirchen. Kenan Karaman ist Schalkes Liebling. Nach dem 1:0 (0:0) über Eintracht Braunschweig war der Siegtorschütze der gefeierte Mann.
Als Kenan Karaman am letzten Tag der Sommertransferperiode 2022 von Besiktas Istanbul zum FC Schalke 04 wechselte, waren die Fans des Königsblauen etwas enttäuscht. Sie hatten sich einen namhafteren Stürmer als Verstärkung im anstehenden Bundesliga-Abstiegskampf gewünscht. In der Saison 2021/22 hatte er für Besiktas Istanbul nur zwei Tore in 33 Pflichtspielen erzielt, nachdem er zuvor mit Fortuna Düsseldorf zwischen Erster und Zweiter Liga gependelt war. Auch auf Schalke war Karaman monatelang Ergänzungsspieler, bis er im Revierderby gegen Borussia Dortmund für einen „Der ist ja auch noch da“-Moment sorgte. Karaman erzielte am 11. März 2023 das Tor zum 2:2-Endstand und ist seitdem aus der Startelf nicht mehr wegzudenken. Mehr noch: In dieser Saison ist er Schalkes Lebensversicherung.
Kenan Karaman über Schalke-Jubel nach Führung: „Das war pure Erleichterung“
Und am Samstag, nachdem Schalke Eintracht Braunschweig im Kellerduell mit 1:0 (0:0) niedergerungen hatte, hob die Nordkurve den 29 Jahre alten Karaman hervor, sang minutenlang dessen Namen. Karaman schritt alleine vor die Kurve, klopfte mit seinem Arm auf sein Herz, dort, wo das Wappen der Schalker zu sehen ist. Ergriffen sagte er nach dem Spiel: „Ein megaschönes Gefühl. Danke an alle Fans, die in jedem Heimspiel hierherkommen und uns unterstützen, obwohl die Situation so schwierig ist.“ Karaman war der Mann des goldenen Tores, vernaschte nach einem Pass von Derry Murkin in der 61. Minute seinen Gegenspieler im Strafraum und schob den Ball ins rechte Eck.
„Das war pure Erleichterung“, schilderte Karaman die Momente nach dem Treffer. „Wir wussten, was auf dem Spiel steht, hatten zurecht sehr viel Druck medial in den vergangenen Tagen. Kompliment an unsere Mannschaft, wie sie damit umgegangen ist. Denn mental ist so etwas nie einfach.“ Für Karaman war der Treffer sein siebtes Saisontor, fünf weitere Treffer hat er aufgelegt. Er führt sowohl die interne Torjäger- als auch die interne Scorerliste an.
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Das Braunschweig-Tor gelang ihm in seiner alten Position als Stürmer, nachdem er in den vergangenen Wochen stets als Spielmacher eingesetzt worden war. „Für mich ist diese Position nichts Neues - aber ich habe dem Trainer sogar signalisiert, dass ich mich in der letzten Linie wohler fühle. Dort habe ich 1-gegen-1-Aktionen und kann schneller zum Abschluss kommen“, sagte er. Und er behielt Recht.
Für Schalke und Karaman geht es nun mit einem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel weiter (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky). „Das wird schwierig. Aber solche Siege wie gegen Braunschweig müssen uns Selbstvertrauen geben. Wir haben Qualität in unserer Mannschaft, das müssen wir einfach nur zeigen. Gegen Braunschweig hat zwar die eine oder andere Aktion nicht reibungslos funktioniert - trotzdem war es ein gelungener Tag.“
Für ihn war es ein besonders gelungener. Denn bei den Fans, die ihn schon zum „Schalker des Monats Dezember“ gewählt hatten, bedankte er sich bei Instagram: „Dieser Sieg geht an die Fans. Und jetzt machen wir weiter.“
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