Gelsenkirchen. 15. gegen 16. - brisantes Kellerduell in Gelsenkirchen: Schalke trifft heute auf Braunschweig. S04-Trainer Karel Geraerts hat die Qual der Wahl.
Viel Lob bekam der FC Schalke 04 in dieser Woche nicht, kein Wunder, die Leistung der Zweitliga-Profis beim 1:4 in Kaiserslautern vor einer Woche war dramatisch schlecht. Doch Daniel Scherning, Trainer des kommenden Gegners Eintracht Braunschweig im Kellerknaller (Samstag, 13 Uhr/Sky), schwärmte: „Auf dem Papier haben sie für mich im Kader die höchste individuelle Qualität der Liga.“ Schalkes Trainer Karel Geraerts stehen bis auf Assan Ouédraogo und Leo Greiml alle Profis zur Verfügung. Das sind die kniffligsten Entscheidungen, die er treffen muss.
1. Taktik: Dreier- oder Viererkette
In den letzten Spielen vor Weihnachten 2023, in der Vorbereitung und in den Spielen gegen den HSV (0:2) und auf dem Betzenberg setzte Geraerts auf ein 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld - obwohl eigentlich 3-5-2 seine Lieblingstaktik ist. Durch die Deadline-Day-Verpflichtung von Brandon Soppy (Atalanta Bergamo) hätte Schalke einen Schienenspieler für die rechte Seite im Kader. Deshalb denkt Geraerts über eine taktische Änderung nach: „Ich habe jetzt die Option, wieder auf 3-5-2 umzustellen. Das ist wichtig. Ich kann die Taktik wechseln, wenn ich möchte - vielleicht schon vor dem Spiel, vielleicht während des Spiels.“
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2. Torwart: Marius Müller oder Ralf Fährmann
Vor dem Spiel ließ sich Geraerts nicht in die Karten schauen. „Erst werde ich das mit den Spielern selbst besprechen“, sagte er. Fährmann konnte in diesem Jahr bisher nicht überzeugen. Müller, der die Saison als Nummer 1 begonnen hatte, bevor er sich schwer verletzte, ist wieder fit und brennt auf einen Einsatz. „Ich entscheide nicht aus der Emotionalität heraus“, sagte Geraerts. „Aber ich schließe nicht die Augen vor den Problemen.“
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3. Besetzung der Abwehr: Qual der Wahl auf allen Positionen
Ob Geraerts auf eine Dreier- oder Viererkette setzt - für alle Positionen hat er eine große Auswahl. Zum Beispiel für eine Viererkette: Auf der rechten Seite drängt Brandon Soppy ins Team, Cedric Brunner und Henning Matriciani sind auch Alternativen. Für die Innenverteidigung stehen Tomas Kalas, Marcin Kaminski, Timo Baumgartl und Ibrahima Cissé zur Verfügung - auch Matriciani könnte innen aushelfen. Links hat Geraerts die Wahl zwischen Derry John Murkin und Thomas Ouwejan. Gegen den HSV hatte Ouwejan den gesperrten Murkin gut vertreten, musste dann aber wieder auf die Bank. „Murkin war einer der stabilsten Spieler in der Hinrunde, seit ich gekommen bin. Es war für mich eine logische Entscheidung, dass er seinen Platz in der Startelf nach abgelaufener Sperre zurückbekommt. Die Entscheidung war nicht einfach, weil Thomas Ouwejan gegen Hamburg eins der besten Spiele bestritten hat, seit ich da bin.“ Und wie ist das bei einer Dreierkette? Alle fünf Innenverteidiger stehen bereit, aber auch Brunner und Murkin können aushelfen.
4. Offensive: Kehrt Dominick Drexler auf der „10“ in die Startelf zurück?
Während der Pressekonferenz fasste sich Geraerts kurz: „Es ist eine Option, steht ganz normal zur Verfügung.“ Drexler ist ein Führungsspieler, er hat Qualitäten, die zuletzt auf dem Platz fehlten, weil er den Kopf nicht so schnell hängen lässt. Allerdings hielt Drexler zuletzt selten 90 Minuten durch, war sehr verletzungsanfällig. Auch Zugang Darko Churlinov (Burnley) könnte im offensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen. Für die zwei Plätze im Sturm stehen fünf Spieler zur Wahl: Simon Terodde, Kenan Karaman, Keke Topp, Bryan Lasme und U23-Aushilfe Niklas Castelle.
Schalke-Trainer Karel Geraerts nimmt seine Spieler in die Pflicht
Doch egal wie sich Geraerts entscheidet - allein die Taktik oder die physische Fitness seiner Spieler sei nicht entscheidend für ein Erfolgserlebnis, sagte er: „Wichtiger als physisch fit zu sein ist es, mental fit zu sein nach den beiden Niederlagen. Der mentale Aspekt ist der wichtigste für Samstag. Wir brauchen ein Team auf dem Platz, das bereit ist, das Spiel zu gewinnen - und nicht Angst vor dem Druck hat. Ich werde am Samstag nur nervenstarke Spieler aufstellen.“ Der Trainer ergänzte: „Wir müssen realisieren, in welcher Situation wir uns befinden. Aber wir müssen nicht alles in Fragezeichen setzen. Das, was wir uns zwei Monate lang erarbeitet haben, ist nicht beendet durch die beiden Spiele. Wir arbeiten gut und hart. Wir bringen es nur nicht auf den Platz. Die Spieler müssen nur daran glauben, dass wir es schaffen können.“
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