Braunschweig/Gelsenkirchen. Das 1:0 gegen Magdeburg war für Eintracht Braunschweig der vierte Zweitliga-Sieg in Serie. Die Entwicklung unter Daniel Scherning ist beachtlich.
Pünktlich zum Auswärtsspiel bei Schalke 04 am Samstag (13.30 Uhr/Sky) ist Eintracht Braunschweig in der 2. Bundesliga in Top-Form. Der 1:0-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg am Sonntag war für die Niedersachsen bereits der vierte Liga-Sieg nacheinander. Das Team von Trainer Daniel Scherning ist damit vor dem Abstiegskampf-Kracher am Samstag punktgleich mit den auf Rang 15 liegenden Schalkern – nur das schlechtere Torverhältnis verhindert, dass die Eintracht hinter den Königsblauen steht.
„Gerade macht‘s extrem großen Spaß“, sagte Braunschweigs Marvin Rittmüller nach dem Sieg gegen Magdeburg der Braunschweiger Zeitung. „Wir freuen uns und genießen es, aber wir wissen auch, woher wir kommen und dass es für uns noch ein langer Weg ist.“
Höhenflug von Schalke-Gegner Eintracht Braunschweig „keine Zauberkunst“
Dieser Weg führt unter Scherning fraglos in die richtige Richtung. Vier Pflichtspielsiege in Serie holten die Braunschweiger zuletzt 2022 unter Michael Schiele in Liga 3. Der Trainer jedoch appelliert daran, „demütig“ zu bleiben. Er hatte auch eine Dreiviertelstunde nach dem 1:0-Sieg gegen Magdeburg noch nicht auf die Tabelle geschaut. „Interessiert mich nicht so sehr“, erklärt Scherning, der auch seinen Spielern einzutrichtern versucht, dass der Fokus auf dem nächsten Gegner liege. Und nicht auf irgendwelchen Was-wäre-wenn-Rechnungen und wie man damit in der Tabelle irgendeine Mannschaft überholen würde.
„Wir sind eine brutal geile Mannschaft. Der Trainer versteht es im Moment sehr gut, die Qualität dieser Mannschaft auf den Platz zu bringen“, sagte Stürmer Fabio Kaufmann in einem Sky-Interview über den Aufschwung unter Daniel Scherning. „Es ist keine Zauberkunst, was wir hier machen. Wir arbeiten jeden Tag sehr hart daran“, so Kaufmann.
Vor Schalke-Duell: Form und Selbstvertrauen sprechen für Eintracht Braunschweig
Trotz des beachtlichen Aufwärtstrends unter dem neuen Coach (gewann fünf seiner sieben Spiele seit Amtsantritt im November) läuft bei der Eintracht jedoch noch nicht alles glatt. Defensiv steht Braunschweig zwar stabil, aber das Offensivspiel ist zuweilen leicht ausrechenbar – denn gefährlich sind sie vor allem mit tiefen Pässen auf den schnellen Rayan Philippe (drei Tore und drei Vorlagen in den zurückliegenden vier Ligaspielen). Gegen tief stehende Gegner ist es allerdings schwer, den 23 Jahre alten Franzosen in Szene zu setzen.
Dennoch ist klar: Form und Selbstvertrauen sprechen selbst vor Spiel bei den verunsicherten Schalkern klar für die Blau-Gelben. „Wir haben Dreck gefressen und daraus gelernt. Wir wissen, wie doof es sich anfühlt und welcher Druck dann herrscht. Wir fühlen uns wohl in der Rolle des Jägers“, sagte Marvin Rittmüller. „Und die anderen Mannschaften merken, dass man mit Braunschweig rechnen muss.“ Das gilt auch für Schalke 04. (mit dpa)
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