Gelsenkirchen. Fehlstart in die Rückrunde! Schalke 04 unterlag dem HSV mit 0:2 (0:2), hatte Pech mit drei Aluminiumtreffern und bleibt im Tabellenkeller.

Sie sprachen es nicht aus, aber insgeheim hofften einige Fans und Profis des FC Schalke 04 im Winter, eine fulminante Rückrunde in der Zweiten Liga hinzulegen, um doch noch ein Wörtchen im oberen Tabellendrittel mitreden zu können. Doch nach nur 90 Minuten in der Rückrunde ist klar, dass sich die Schalker weiter um Abstiegs- und nicht um den Aufstiegskampf kümmern müssen. Sie unterlagen dem Hamburger SV mit 0:2 (0:2). Was Mut macht: Sie hatten über weite Strecken ordentlich verteidigt und Pech mit drei Alumiumtreffern.

Selten waren die Schalker positiver aus einer Wintervorbereitung hervorgegangen - die Stimmung war nach intensiven Trainingseinheiten und einem gelungenen Trainingslager in Portugal gut, unmittelbar vor dem Spiel wurde bekannt, dass Darko Churlinov (FC Burnley) - vorbehaltlich eines gelungenen Medizinchecks am Sonntag - der erste Winter-Zugang sein wird. Und die Schalker unter den 61.992 Fans hatten beim Anpfiff das Gefühl, dass ihre Mannschaft den Tabellendritten ärgern kann.

Schalke-Trainer Karel Geraerts musste mit seiner Mannschaft eine Heimpleite gegen den HSV hinnehmen.
Schalke-Trainer Karel Geraerts musste mit seiner Mannschaft eine Heimpleite gegen den HSV hinnehmen. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Schalke gegen den HSV zu Beginn druckvoll

Trainer Karel Geraerts vertraute der Mannschaft, die in drei Spielen vor der Weihnachten unbesiegt geblieben war - lediglich Thomas Ouwejan ersetzte den gesperrten Derry John Murkin auf der linken Seite. Und den Schwung aus der Vorbereitung nahmen die Schalker mit in die Anfangsphase. Tobias Mohr prüfte HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes (4.) mit einem Flachschuss, zwei Ecken (jeweils 4.) und zwei Freistoßflanken von Ouwejan (3./7.) sorgten für positive Powerplay-Stimmung in der Arena. Sogar Kombinationsansätze waren zu sehen.

Der eigentlich offensivstarke HSV tat sich schwer mit der engagiert verteidigenden Schalker Mannschaft, der unter Druck geratene Trainer Tim Walter gestikulierte wild an der Seitenlinie. Es war kein Spektakel wie noch im Hinspiel, als Schalke 3:5 verlor, aber ein Spiel auf Augenhöhe.

HSV-Trainer Tim Walter durfte einen Sieg auf Schalke bejubeln.
HSV-Trainer Tim Walter durfte einen Sieg auf Schalke bejubeln. © Jan Fromme/firo Sportphoto | Jan Fromme

Erst in der 22. Minute nahm das Hamburger Spiel Fahrt auf - und Tim Walter durfte wie aus dem Nichts jubeln. Die Schalker Abwehr ließ nach einer harmlosen Flanke von Ignace van der Brempt den kleinen Spielmacher Immanuel Pherai im Strafraum allein - und der köpfte die 1:0-Führung. Schalkes Innenverteidiger Marcin Kaminski war zu weit aufgerückt, Rechtsverteidiger Cedric Brunner hatte das zu spät bemerkt und eine große Lücke gelassen.

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Dieser Treffer brachte die in der Anfangsphase durchaus selbstbewussten Schalker durcheinander. In der Offensive gelang nun wenig, lediglich Keke Topp gewann ab und an einen Zweikampf. Zum Beispiel in der 32. Minute, als er einen Freistoß herausholte, den Ouwejan aus 25 Metern Entfernung an die Latte schoss. Von Simon Terodde, Kenan Karaman und Blendi Idrizi war wenig zu sehen. In der Defensive gab es zwei Schwachpunkte: Kaminski und Brunner. Brunner musste Jean-Luc Dompé ein ums andere Mal ziehen lassen - in der 35. Minute führte das zum 0:2: Laszlo Benes verwandelte einen Dompé-Querpass. Mit Pfiffen verabschiedeten Schalkes Fans ihr Team in die Kabine - dafür hatte dem HSV bei einer durchschnittlichen Leistung eine perfekte Chancenauswertung genügt.

Schalke kommt wieder gut aus der Kabine

Die zweite Hälfte begann für die Schalker gut: Nach einem Pass von Paul Seguin schoss Terodde über das HSV-Tor (47.). Doch das blieb erst einmal die einzige gefährliche Szene, der HSV verteidigte die Führung ohne Glanz, hätte das Spiel in der 54. Minute aber entscheiden müssen. Bakery Jatta lief allein aufs Schalker Tor zu, spielte den Ball quer, Laszlo Benes schoss aufs Tor, doch mit einer Heldentat rettete S04-Verteidiger Tomas Kalas auf der Linie. Die Schalker stemmten sich gegen die Niederlage, fehlender Kampf war ihnen nicht vorzuwerfen. Doch ihnen fehlte die Präzision, um aus 23 Torschüssen, 28 Flanken und 11 Ecken etwas herauszuholen.

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Nur einmal bot sich den Schalkern die Chance, ins Spiel zurückzukehren. In der 74. Minute traf Ouwejan mit einem Linksschuss den rechten Pfosten. In der fünften Minute der Nachspielzeit, als das Spiel verloren war, traf Bryan Lasme den linken Pfosten. Schalke fehlten ein paar Zentimeter, der HSV hatte das nötige Quäntchen Glück eines Aufstiegskandidaten. Für Schalke geht die Saison nun in Kaiserslautern (26. Januar) und gegen Braunschweig (3. Februar) weiter - zwei Mitkonkurrenten im Tabellenkeller. Träume vom Aufstiegswunder, das war einmal.

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