Gelsenkirchen. Marc Wilmots hat über die Schalker Transferpläne gesprochen. Spannend: In einem Punkt ist er sich uneinig mit Vorstandschef Matthias Tillmann.
Als neuer Sportdirektor soll Marc Wilmots den FC Schalke 04 stabilisieren und wieder nach oben führen. Der 54-Jährige selbst beschrieb seinen Auftrag bei der offiziellen Vorstellung von ihm und dem neuen Vorstandsvorsitzenden Matthias Tillmann am Freitag überdeutlich: „Ich werde mit dem Kader tun, was ich kann, denn ich will nicht, dass Schalke 04 stirbt. Schalke 04 muss weiterleben.“
Damit das gelingt, will der Belgier im Idealfall schon im Winter neue Spieler verpflichten. Doch einfach wird es nicht, wie am Freitag klar wurde. Denn das Geld ist knapp und der Markt im Winter-Transferfenster nicht üppig. Die WAZ fasst die Schalker Transferpläne zusammen.
Schalke-Transfers: Wie ist die finanzielle Situation?
Schwierig. Viel Geld steht den Königsblauen erst einmal nicht zur Verfügung. Der Klub ist weiterhin auch auf Abgänge angewiesen, um auf dem Markt handlungsfähig zu sein – doch auch da hakt es. Noch immer gibt es keine Abnehmer für Ibrahima Cissé (22) und Sebastian Polter (31).
Schalke: Wie weit ist die Planung der Winter-Zugänge?
Bei wenig Geld und wenigen Transfers ist es für Schalke umso wichtiger, dass die kommenden Neuverpflichtungen wirklich echte Verstärkungen sind. „Ich habe mit André, Christina und Matthias viele Gespräche geführt. Wir probieren, die richtige Profile zu holen“, erklärte Wilmots und kündigt an: „Wenn ein Spieler nicht passt, oder ich mir nicht sicher bin, holen wir sie nicht.“ In einem solchen Fall setze der 54-Jährige lieber auf ein Talent aus den eigenen Reihen. Sein Credo: „Es müssen die richtigen Spieler sein, die uns sofort Qualität bringen.“
Für den neuen Sportdirektor kommt es fortan darauf an, auch kostengünstig Spieler einzukaufen. „Mein Job ist es zu schauen, wo Talente und günstige Spieler sind“, sagte Wilmots. „Wir müssen gut antizipieren.“ Auf seiner Liste für Winter-Zugänge stehen „mit Sicherheit zehn Namen“ verschiedener Preissegmente, verriet er.
Kurzfristig deuten sich allerdings noch keine Neuzugänge an. „Gern würden wir so schnell wie möglich handeln, aber es kann auch dauern“, sagte Wilmots. Sein Handy sei immer eingeschaltet.
Schalke: Sind auch Leihen ohne Kaufoption denkbar?
In diesem Punkt haben sich Wilmots und der neue Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann widersprochen. Tillmann erklärte, Schalke werde in der aktuellen Situation nicht „irgendwelche Transfers tätigen, um zu versuchen in dieser Saison doch noch unbedingt aufzusteigen“. Stattdessen sollen Transfers darauf ausgelegt sein, Schalke langfristig weiterzubringen. Einzelne Spieler für sechs Monate zu leihen, passe „nicht in diese Strategie“.
Sportdirektor Marc Wilmots sagte zwar, dass er generell auch kein Fan von Leih-Deals sei, doch er erklärte auch „Eine Leihe für sechs Monate kann uns vielleicht helfen, das müssen wir schauen. Wenn die Pläne A, B und C nicht durchführbar sind, müssen wir eine andere Lösung finden.“
Schalke: Wie plant S04 mit Assan Ouédraogo?
Der 17 Jahre alte Mittelfeldspieler ist das größte Talent und der wertvollste Spieler des Kaders. Medienberichten zufolge hat der FC Bayern inzwischen ein schriftliches Angebot für Ouédraogo abgegeben. Darauf angesprochen sagte Wilmots: „Die Lage ist einfach. Assan hat eine Klausel.“ Bald wollte er sich mit Ouédraogo und seinem Vater an einen Tisch setzen und über die Zukunft des Top-Talents sprechen. „Ob Assan bleiben möchte? Keine Ahnung“, sagte Wilmots.
Für den Sportdirektor gehe es bei Ouédraogo darum, wie er seine Karriere plant: „Will er spielen oder nicht? Will er sofort Geld verdienen oder spielen?“ Der Schalker würde sich natürlich wünschen, dass der 17-Jährige „noch ein bisschen für Schalke kickt und dann im richtigen Moment wechselt“. Letztlich hat Schalke das aber nicht in der Hand.
Schalke: Wie ist der Stand bei Darko Churlinov?
Dass Flügelspieler Darko Churlinov vom FC Burnley nur zu gern zurück zu Schalke 04 wechseln würde, ist bekannt. Noch gibt es aber auch bei Churlinov keinen Vollzug, obwohl die Verhandlungen laufen. Nach WAZ-Informationen hat es zuletzt auch Gespräche zwischen Burnleys Trainer Vincent Kompany und Wilmots gegeben. „Natürlich bin ich noch mit Vincent Kompany in Kontakt“, bestätigt er gegenüber der WAZ Gespräche. Beide kennen sich aus Wilmots‘ Zeit als belgischer Nationaltrainer.
Zu den Verhandlungen über Churlinov wollte der 54-Jährige nichts sagen, Wilmots erklärte nur: „Ich kenne den Spieler sehr gut, auch André (Hechelmann) kennt den Spieler sehr gut. Wir werden versuchen, die Mannschaft zu verstärken.“ Versprechen könne der Sportdirektor aber nichts.
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