Gelsenkirchen. Ein Sonderkündigungsrecht nutzte Schalke 04, um den Vertrag mit Hülsta zu beenden. Wie die Königsblauen reagieren, wie Hülsta reagiert.

Das nächste Sponsorendrama für den FC Schalke 04 ist perfekt: Die Königsblauen beendeten den Vertrag mit Ärmelsponsor Hülsta - erst im Sommer 2023 hatte die Möbelfirma die bestehende Vereinbarung erweitert. Im Rahmen eines Insolvenzverfahrens, so die Schalker Mitteilung, machten sie von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch. S04 teilte offiziell mit: „Der Insolvenzverwalter hat mitgeteilt, dass Hülsta kein Interesse an der Fortsetzung des Vertragsverhältnisses habe, solange sie sich im Insolvenzverfahren befindet. Da nicht bekannt ist, wann dieses endet und somit weitere finanzielle Ausfälle nicht ausgeschlossen werden konnten, zog S04 nun einen Schlussstrich unter die Partnerschaft.“ In dieser Saison hätte Schalke noch kein Geld erhalten.

Schalke-Vorständin Rühl-Hamers: „Dieser Schritt ist unumgänglich“

Aus dem Vorstand äußerte sich Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers: „Wir bedauern diesen Schritt sehr, da die Unternehmensgruppe Hülsta in den vergangenen Jahren ein zuverlässiger Partner von Schalke 04 war. Weil wir in dieser Saison keine Zahlungen durch den aktuellen Partner erhalten haben, ist dieser Schritt aus Sicht des Klubs zum jetzigen Zeitpunkt allerdings unumgänglich.“ Die Werbemaßnahmen hatte Schalke in den vergangenen Wochen bereits reduziert - nun werden sie gestoppt - mit Ausnahme der Trikots, die zum Verkauf vorgesehen und bereits mit Hülsta-Logo beflockt sind.

Hülsta selbst bedankte sich bei Schalke 04 „für die erfolgreiche Zusammenarbeit“. Das Unternehmen würde ‚bedauern, dass wir unser gemeinsames Engagement beenden müssen. Die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten eineinhalb Jahre haben die Hülsta-Gruppe vor Herausforderungen gestellt, die zu weitreichenden Entscheidungen geführt haben.“ Was dem Unternehmen aber wichtig ist zu betonen: Das Insolvenzverfahren der Hülsta Werke, dem Herzstück der Möbelmarke, sei am 9. November 2023 erfolgreich abgeschlossen werden. Die Hülsta AG & Co. KG, mit der Schalke die Kooperation abgeschlossen hatte, sei operativ nicht mehr tätig.

Der Vorstandsvorsitzende von Hülsta, Mike Hemmerich, sagte: „Als neue Geschäftsführung der Traditionsmarke haben wir die Möglichkeiten einer weiteren Kooperation intensiv geprüft. Vor dem Hintergrund anhaltender Investitionen muss Hülsta aber klare Prioritäten setzen: Für den Standort, für das Team und Investitionen vor Ort. Diese Maßnahme ist keine Abwendung von Schalke 04, sondern eine Investition in die Zukunft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unseres gesamten Unternehmens. Sie wurde im Sinne des langfristigen Unternehmenserfolgs und zum Wohl unserer Belegschaft getroffen.“

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Und wie geht es auf Schalke weiter? Die Suche nach einem neuen Ärmelsponsor habe laut Rühl-Hamers bereits vor einigen Wochen begonnen. „Der Markt ist aktuell herausfordernd, aber wir arbeiten auf Hochtouren daran, eine unter diesen Rahmenbedingungen gute Lösung für Schalke 04 zu finden“, sagte die Finanzvorständin.

Schalke spielte seit Saisonbeginn mit dem Hülsta-Logo auf dem Ärmel.
Schalke spielte seit Saisonbeginn mit dem Hülsta-Logo auf dem Ärmel. © Jan Fromme /firo Sportphoto | Jan Fromme

Im Sommer 2023 hatten die Schalker bereits lange für die Suche nach einem Hauptsponsor benötigt, nachdem meinauto.de die Vereinbarung vorzeitig beendet hatte und nun nur noch Premiumpartner des Klubs ist. Der damalige Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Schröder verließ sich zu lange auf eine Einigung mit Hydrogen Deutschland, zu der es letztlich nicht kam. Schröder stolperte über die Sponsorensuche, der Deal mit der Brauerei Veltins brachte nicht den gewünschten Erlös.

Von den vielen Aufgaben, die ab 1. Januar 2024 auf den neuen Vorstandsvorsitzenden Matthias Tillmann warten, ist die Sponsorensuche die dringlichste - die Schalker benötigen ganz dringend frisches Geld. Aber auch Tillmann ist mit der Suche längst vertraut, schon seit Wochen arbeitet er sich ein, wenn sein Noch-Arbeitgeber Trivago ihm Zeit dafür gibt. Allein sind die Schalker bei der Sponsorensuche nicht - sie greifen auf die Unterstützung einer Agentur zurück.

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