Gelsenkirchen. Mit einem bitteren Fehler leitete Tobias Mohr beim Schalker gegen Greuther Fürth den Gegentreffer ein. Trainer Geraerts gab sich versöhnlich.
Eigentlich ist Tobias Mohr ein Spieler, der sich in der Mixed Zone immer den Reporterfragen stellt, egal ob ein Spiel gut gelaufen ist oder nicht. Am Freitagabend aber, nach dem 2:2 (1:0) des FC Schalke 04 gegen die SpVgg Greuther Fürth, bat der 28 Jahre alte Linksfuß um Verständnis, dass er dieses Mal lieber nichts sagen möchte. Zu tief saß der Schmerz darüber, dass ihm vor dem Fürther Ausgleich der entscheidende Fehler unterlaufen war.
Schalke: Mohr bleibt im Strafraum stehen
Es lief die 77. Minute, die Königsblauen hatten drei Minuten zuvor wie aus dem Nichts durch Kenan Karaman das 2:1 erzielt, als eine Flanke des ehemaligen Schalkers Kerim Calhanoglu in den Strafraum flog. Torwart Ralf Fährmann wehrte flach nach vorn Richtung Mohr ab, der hätte dem Ball einfach nur zwei Meter entgegengehen müssen, um ihn dann aus dem Strafraum zu schlagen. Mohr blieb aber stehen, schaute sich ein paar Sekunden zu viel um, wohin er den Ball schlagen soll. Der Fürther Simon Asta sprintete dazwischen und nutzte die Chance mit einem Schuss unter die Latte - 2:2. Mohr wusste noch auf dem Platz, dass es sein Fehler war, er musste von seinen Mitspielern getröstet werden.
Auch Trainer Karel Geraerts führte mit Mohr ein kurzes Gespräch. „Er hat mir gesagt: Sorry, das war mein Fehler. Ich habe geantwortet: Kein Problem, dafür sind wir ein Team. Wir stehen zusammen. Danach habe ich ihn aber alleine gelassen. Er wird sicher zwei, drei Tage benötigen, um das zu vergessen. Das Leben geht aber weiter, er wird nicht der letzte Spieler im Fußball sein, dem ein Fehler passiert.“
Schalke: Achterbahn-Hinrunde für Mohr
Für Mohr geht eine Achterbahn-Hinrunde zu Ende. Von den ersten vier Spielen verbrachte er drei auf der Ersatzbank, bevor er dann im Spiel beim SV Wehen Wiesbaden für Schalke traf (1:0) - nur eine Woche später, beim 4:3 über den 1. FC Magdeburg erlebte er seinen Saison-Tiefpunkt, als er nach schwacher Anfangsphase schon nach 38 Minuten ausgewechselt wurde und Pfiffe von den Fans kassierte Ohne ihn drehte Schalke das Spiel und gewann noch. Doch nach dem Trainerwechsel ging es für ihn wieder aufwärts - unter Geraerts gehörte er in fünf von acht Spielen zur Startelf, ihm gelangen zwei Vorlagen. Auch privat lief es prächtig - Sohn Mats sorgt im Hause Mohr seit einem Monat für Wirbel.
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Trainer Geraerts wollte Mohr deshalb nicht zu sehr verurteilen und sagte versöhnlich: „Tobi gibt alles für die Mannschaft, jeden Tag. Das ist, was ich mag: Seit ich gekommen bin, wächst die Mannschaft von Woche zu Woche mehr zusammen. Das ist eine große Leistung.“ Mohr kümmert sich jetzt zwei Wochen lang um seine Familie, bevor die Winter-Vorbereitung beginnt. Dass er seinen Stammplatz behält, ist nicht unwahrscheinlich.
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