Nürnberg. Am Samstag erstreckte sich eine große Choreografie durchs Max-Morlock-Stadion. Dahinter stecke ein enormer Aufwand.

Wenn am Samstagvormittag ICE-Züge am Nürnberger Hauptbahnhof einfuhren, war stets ein bekannter Sprechchor zu hören. "Schaaalke und der FCN", riefen königsblau gekleidete Fans – und schon Stunden vor dem Anpfiff der Zweitligapartie zwischen dem 1. FC Nürnberg und Schalke 04 (1:2) war die Stimmung sehr freundschaftlich. Die Fangruppen sind seit Jahrzehnten befreundet – und vor dem direkten Aufeinandertreffen feierten sie das mit einer seit Wochen angekündigten, ganz besonderen XXL-Choreografie, die sich über das halbe Stadion erstreckte.

Die Nordkurve Nürnberg und die Ultras Gelsenkirchen bereiten die Choreo seit Monaten vor, wiesen häufig darauf hin, bereits 15 Minuten vor dem Anpfiff im Stadion zu sein. Die Ultras Gelsenkirchen wollten extra frühzeitig mit einem Sonderzug anreisen – der dann aber mit Verspätung Nürnberg erreichte. Das Motto der Choreo lautete: „Ein Bündnis für die Ewigkeit: Rot-Schwarze Schlachtenbummler – Kumpel und Malocher“

Schalke: Choreo-Banner in Nürnberg wog mehrere Tonnen

Fans im Max-Morlock-Stadion halten die speziellen Choreo-Schals hoch.
Fans im Max-Morlock-Stadion halten die speziellen Choreo-Schals hoch. © firo

Dieser Schriftzug wurde auf einem gigantischen Banner präsentiert, das sich zwischen beiden Fan-Kurven auf der kompletten Gegengerade bis in die Kurven erstreckte. Mehr als 6 Tonnen wog dieses Banner – ihn ins Max-Morlock-Stadion zu bekommen, war für die Fans daher gar nicht einfach. Letztlich wurde diese riesige Blockfahne in drei Teilen ins Stadion transportiert und dann ab Freitagnachmittag auf den Tribünen zusammengenäht. Bis tief in die Nacht dauerte diese Kleinstarbeit.

Aber: Der enorme Aufwand hat sich gelohnt, denn die Bilder der Freundschafts-Choreografie verbreiteten sich rasend schnell im Internet, Fans von Schalke und dem FCN zeigten sich begeistert. Auch Schalkes Mittelfeldspieler Lino Tempelmann schwärmte nach Abpfiff von der Fan-Aktion. „Beim Einlaufen aus dem Tunnel sind wir genau auf die Choreo zugelaufen. Das nimmt man natürlich wahr, es war toll“, sagte der 24-Jährige, der bis zum Sommer zwei Jahre für den Club aus Nürnberg gespielt hatte.

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Teil der Choreo waren auch spezielle Fan-Schals, auf denen das Banner-Motiv abgedruckt war. Diese konnten am Spieltag für zehn Euro gekauft werden. Dabei sammelten beide Ultra-Gruppen für ihre eigenen sozialen Projekte. Das Geld der Schalker fließt in das Projekt „Ultras für GE“, das Geld der Nürnberger fließt in die Weihnachtsspendenaktion der Nordkurve Nürnberg.