Gelsenkirchen. Offensivspieler Soichiro Kozuki tut sich in der 2. Bundesliga noch schwer. Aber: Zuletzt zeigte er sich treffsicher.
Dieses Tor war Balsam für die geschundene Stürmer-Seele. Erst elf Minuten waren im Regionalliga-Spiel zwischen der SSVg Velbert und der U23 von Schalke 04 gespielt, da gelang Soichiro Kozuki das 1:0. Nach einer Ecke schoss der 22 Jahre alte Japaner den Ball aus der Drehung ins Netz. Nach diesem schönen Kozuki-Tor legten die Talente aus der Knappenschmiede noch dreimal nach und fuhren einen ungefährdeten 4:0-Auswärtssieg ein.
Dabei bewies Soichiro Kozuki den 1150 Zuschauern in Velbert, dass er zu gut für die Regionalliga ist. Mit seinen schnellen Haken stellte der Japaner, der längst einen Profivertrag unterschrieben hat, die Velberter Verteidiger vor unlösbare Probleme. Kozuki war quirlig, schnell, forderte viele Bälle und immer gefährlich – dass es bei ihm zuletzt eigentlich nicht rund lief, war gar nicht zu sehen.
Verletzung warf Schalke-Profi Soichiro Kozuki zurück
Denn zur Wahrheit gehört: In der 2. Bundesliga kam Kozuki in den vergangenen Wochen kaum zum Zug. Bei den Niederlagen in Paderborn (1:3) und gegen Hertha BSC (1:2) schaffte er es unter Ex-Trainer Thomas Reis nicht in den Profikader. Zuvor war er meist nur Joker (nur ein Startelf-Einsatz). Das hatten sich die Klub-Verantwortlichen und auch der Japaner selbst im Sommer ganz anders vorgestellt.
Eigentlich wurde Kozuki zugetraut, in der 2. Bundesliga ein Unterschiedsspieler zu werden, nachdem er zu Beginn der Rückrunde auch in der Bundesliga überzeugt hatte. Dann allerdings wurde der 22-Jährige von einer schweren Verletzung zurückgeworfen – wohl auch deshalb ist er noch nicht wieder auf Top-Niveau. „Es ist ganz normal, dass ein Spieler nach einer langen Verletzung Zeit braucht“, stellt Sportdirektor André Hechelmann gegenüber der WAZ klar. „Umso wichtiger sind gerade für Spieler in Soichiros Alter Spielminuten.“
Und die bekam er am Samstag schon zum zweiten Mal in der U23 – schon beim 2:2 im Auswärtsspiel gegen die Reserve des SC Paderborn spielte Kozuki in der Regionalliga und traf dabei doppelt. „Er gibt im Training Gas und zeigt sich in den U23-Spielen“, sagt Hechelmann. „So wird er den nächsten wichtigen Entwicklungsschritt gehen.“
Schalke-Profi Soichiro Kozuki kämpft mit hohen Erwartungen
Dass Kozuki diesen nächsten Schritt nicht schon längst gemacht hat, liegt auch an der gestiegenen Erwartungshaltung. Denn anders als im Januar als er aus der U23 hochgezogen wurde und einen Profivertrag unterschrieb, ist er inzwischen kein Nobody mehr. Von ihm werden in der 2. Bundesliga Tore und Assists erwartet, doch die blieben bislang aus – mental wirkte er in den Pflichtspielen der Profis etwas blockiert. Als wolle er zu viel.
„Ich würde mir auf jeden Fall wünschen, dass er oben spielt“, sagt U23-Trainer Jokob Fimpel. Der Coach freue sich zwar über Profi-Aushilfen wie Kozuki, stellt jedoch klar: „Er hat sich einfach es verdient, dass er Profi geworden ist.“ Genau das will er künftig auch in der 2. Bundesliga beweisen. Unter Trainer Karel Geraerts dürfte er eine neue Chance bekommen, sich zu zeigen – womöglich ja schon am Sonntag im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC (13.30 Uhr/Sky).
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