Gelsenkirchen. Fünf Fünfen: Lange Zeit war Schalke 04 gegen Hertha BSC ganz schwach. Justin Heekeren erlebt einen bitteren Einstand. Die S04-Einzelkritik.
Der FC Schalke 04 geht als Drittletzter der Zweitliga-Tabelle in die Länderspielpause. Beim 1.2 (0:1) gegen Hertha BSC offenbarten die Königsblauen viele Schwächen und setzten nur wenige Glanzlichter. Die Schalke-Einzelkritik.
Justin Heekeren: Pflichtspieldebüt für Schalke und dann direkt in der vollbesetzten Arena - es gibt durchaus entspanntere Einstiege. Doch der 22-Jährige behielt zunächst einen kühlen Kopf - auch als Thomas Ouwejan ihn mit einem völlig unnötigen Ballverlust gegen den Herthaner Zeefuik in Bedrängnis brachte (34.). Was am mittlerweile dritten in dieser Saison eingesetzten Torhüter auffällt: Er parierte nicht nur stramme Schüsse wie von Fabian Reese (40.), sondern ist auch sicher am Ball, wenn er angespielt wird. Beim 0:1 machtlos, beim 0:2 aber sieht er nicht gut aus, weil getunnelt. Versaute sich damit das Debüt. Note: 4,5
1:2! Schalke spielt auch gegen Hertha BSC wie ein Absteiger
Henning Matriciani: Hatte es hinten links mit Fabian Reese zu tun - und war damit überfordert. Nach vorne sind ohnehin keine Wunderdinge vom ehemaligen U21-Nationalspieler zu erwarten. Aber gegen den Knappenschmiede-Absolventen in Herthaner Diensten wurden Matricianis technische Mängel gnadenlos offengelegt. Note: 5
Timo Baumgartl: War bis zum Gegentreffer ein Stabilisator in der Schalke-Verteidigung, verteilte die Bälle. Das Training bei der U21 nach seiner Suspendierung schien sich also nicht negativ ausgewirkt zu haben. War aber beim 0:1 viel zu passiv, die Reese-Flanke hätte nie und nimmer den Rasen im Fünfmeterraum berühren dürfen, ehe Prevljak mit der Fußspitze dran war. Note: 4
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Marcin Kaminski: Wenn die Hertha-Spitzen Tabakovic und Prevljak (abgesehen von dem Führungstreffer) vor dem Pausentee nicht zu sehen waren, spricht das eigentlich für solide Abwehrarbeit des Vize-Kapitäns. Ohne größere Patzer, aber auch ohne Aha-Effekte. Note: 4
Thomas Ouwejan (bis 58.): In der Defensive wieder mit gewohnten Schwächen, der Ballverlust gegen Zeefuik (34.) war absurd. Auch in der Offensive diesmal ohne Durchschlagskraft. Note: 5
Dominick Drexler (bis 58.): Hatte vor der Pause Schalkes beste Chance, als der Ball aber doch recht deutlich am Tor vorbeirauschte (26.). Sonst null Akzente, null Gefahr. Note: 5
Ron Schallenberg (bis 63.): Schalkes 2,5-Millionen-Mann wird den Erwartungen bisher einfach nicht gerecht. Strahlt auf der strategisch wichtigen Position im defensive Mittelfeld nicht die Sicherheit aus, die die Mannschaft braucht. Ballverluste mit Einladung zum Konter sind die Folge; nach vorne fehlt häufig vorab die Orientierung, um den Ball sinnvoll und schnell weiterzuleiten. Bei seiner Auswechslung waren vereinzelt Pfiffe zu hören. Note: 5
Lino Tempelmann (bis 86.): Einsatzwillen kann man dem 24-Jährigen nie absprechen; er versucht, er macht und tut - aber viel springt nicht dabei heraus. Litt aber auch unter der Gegebenheit, dass das Schalker Mittelfeld vor der Pause vor Unkreativität nur so strotzte. Note: 4
Kenan Karaman: Die fußballerischen Qualitäten kommen beim türkischen Nationalspieler am ehesten in der Schalker Offensive zum Tragen. Geht auch mal dahin, wo es wehtut oder Elfmeter gibt - Pech, dass Kempfs Abwehraktion (21.) regelkonform war, als Karaman zu Fall kam. Bereitete dann aber Drexlers Abschluss (26.) mustergültig vor. Note: 3,5
Schalke-Stürmer Sebastian Polter kann sich nicht empfehlen
Sebastian Polter (bis 63.): Hing vorne gezwungenermaßen auch in der Luft, erarbeitete sich aber auch kaum Beifall. Gefährlich hätte es nur in der 20. Minute bei der Ouwejan-Hereingabe werden können, doch da war der Schalker gegen Leistner, dessen Trauzeuge er war, zu spät. Sammelte keine Argumente, in zwei Wochen in Karlsruhe auf dem Platz stehen zu müssen. Note: 5
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Derry Murkin: Versuchte, mit Tempo Löcher auf dem linken Flügel zu reißen, gab auch den ersten Schalker Torschuss der Partie ab. Es fehlte ihm an Unterstützung. Bölse hätte es werden können, wenn Hertha seinen Ballverlust unmittelbar nach Wiederanpfiff mit dem zweiten Gegentreffer bestraft hätte. An ihm lag es nicht, dass Schalke verlor. Note: 3,5
Yusuf Kabadayi und Bryan Lasme bringen Schwung ins Schalke-Spiel
Yusuf Kabadayi (ab 58.): Kam für Ouwejan. Wollte viel, hatte aber auch zwei gravierende Ballverluste. Trotzdem bleibt das Gefühl, dass am ehesten mit ihm etwas in Offensive geht. Was das 1:2 (80.) bewies. Note: 3
Bryan Lasme (ab 58.): Der Drexler-Ersatz kann mit seinem Tempo immer Gefahr ausstrahlen. Übersah bei seiner besten Aktion den Nebenmann Kabadayi. Aber ein Versuch ist's halt immer wert. Note: 3,5
Simon Terodde (ab 63.): Kam für Polter und traf die Latte. Aber: Ohne Note
Paul Seguin (ab 63.): Kam für Schallenberg. Ohne Note
Assan Ouedraogo (ab 86.): Kam für Tempelmann. Ohne Note