Gelsenkirchen/Magdeburg. Auf Schalke verpassten Luca Schuler und Jason Ceka den Sprung zu den Profis nur knapp. Warum die beiden heutigen Magdeburger abgegeben wurden.

Schalke 04 und seine abgewanderten Top-Talente. Etliche Male wurde in den vergangenen Jahren an den Stammtischen Fußballdeutschlands darüber debattiert, wo die Gelsenkirchener heute stehen würden, wenn sie nur all ihre Eigengewächse gehalten hätten. Stars wie Manuel Neuer (FC Bayern), Joel Matip (FC Liverpool), Julian Draxler (Paris Saint-Germain), Leroy Sané (FC Bayern), Thilo Kehrer (West Ham United) oder Sead Kolasinac (Atalanta Bergamo) wurden allesamt in der Knappenschmiede ausgebildet – doch im Jahr 2023 profitiert S04 davon kaum noch. Sie alle haben Schalke aus den unterschiedlichsten Gründen verlassen.

Doch nicht nur auf dem internationalen Top-Niveau tummeln sich viele ehemalige Jugendspieler von Schalke 04 – auch in der 2. Bundesliga gibt es einige aussortierte Ex-Schalker, die dort für Furore sorgen. Zwei von ihnen könnten den Gelsenkirchenern schon am Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1) wehtun, denn sie spielen beim kommenden Gegner 1. FC Magdeburg: Jason Ceka (23) und Luca Schuler (24).

Ex-Schalker Luca Schuler ist ein Top-Stürmer der 2. Bundesliga

Steht beim 1. FC Magdeburg schon bei vier Saisontoren: Ex-Schalke-Stürmer Luca Schuler.
Steht beim 1. FC Magdeburg schon bei vier Saisontoren: Ex-Schalke-Stürmer Luca Schuler. © dpa

Bei den Magdeburgern sind beide feste Größen und gut in die Zweitligasaison gestartet. Mittelstürmer Schuler zählt mit seinen vier Toren (eine Vorlage) zu den Top-Torjägern der Liga, Rechtsaußen Ceka konnte ebenfalls schon ein Tor und zwei Assists beisteuern. Auf ihren Positionen zählen beide zur Ligaspitze – und sie würden womöglich auch Schalke 04 in der aktuellen Phase helfen. Doch im Sommer 2021 wurden beide auf Schalke aussortiert, ihre Verträge wurden nicht verlängert.

Spricht man mit Gerald Asamoah über den 24 Jahre Schuler, hört man zwischen den Zeilen, dass Schalkes Lizenzspieler-Chef noch immer viel vom Mittelstürmer hält – schon, weil er ihn 2020 aus der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln nach Gelsenkirchen geholt hat. „Er ist ein Stürmer, der vieles mitbringt“, erklärte Asamoah. „Luca ist schnell, kopfballstark und jetzt trifft er sogar noch das Tor.“ In der Abstiegssaison 2020/21 spielte Schuler zweimal für die S04-Profis in der Bundesliga.

Nach dem Abstieg plante Schalke trotzdem ohne Schuler – weil der Klub eher auf erfahrene Spieler setzte, die in der 2. Bundesliga eine Soforthilfe sein sollten. Für Schulers Mittelstürmer-Position wurden etwa Simon Terodde und Marius Bülter verpflichtet, die die Königsblauen zum Aufstieg schossen. „Luca wollte natürlich auch spielen, daher haben wir ihn gehen lassen“, sagte Asamoah. Rückblickend sieht das etwas unglücklich aus, aber es ist mehr als fraglich, ob sich Schuler auch auf Schalker so gut entwickelt hätte.

Jason Ceka hat lange auf seine Profi-Chance auf Schalke gehofft - und wurde enttäuscht

Gemeinsam erfolgreich in Magdeburg: Die beiden Ex-Schalker Jason Ceka (links) und Luca Schuler.
Gemeinsam erfolgreich in Magdeburg: Die beiden Ex-Schalker Jason Ceka (links) und Luca Schuler. © dpa

Mit gerade 21 Jahren brauchte der Mittelstürmer damals Einsatzzeit, die er auf Schalke wohl nicht bekommen hätte – dafür aber beim damaligen Drittligist in Magdeburg. „Ich habe zwar viel in ihm gesehen, aber die Frage war, ob er uns auf dem Level hätte weiterhelfen können, auf dem wir uns gesehen haben“, sagte Asamoah. Dass auch Luca Schuler die Königsblauen mit 30 Saisontoren zum Bundesliga-Aufstieg geschossen hätte, ist äußerst unwahrscheinlich.

Ganz ähnlich sah die Situation bei Jason Ceka vor drei Jahren aus – nur, dass er nie für die S04-Profis auflaufen durfte. Bei ihm reichte es nur für drei Jahre in der U23, wo er allerdings überzeugte. Zwölfmal traf der Offensivspieler in seiner letzten S04-Saison 2020/21 in der Regionalliga. „Ich habe oft bei den Profis mittrainiert, habe immer gehofft, meine Chance zu bekommen. Aber das ist nie passiert“, erinnerte sich Ceka am Dienstag in einer Medienrunde. „Das war natürlich nicht einfach für mich.“ Sein großer Traum, es nach zehn Jahren in der Knappenschmiede einmal bis auf den Arena-Rasen zu schaffen, blieb ihm verwehrt. Es folgte der Wechsel nach Magdeburg.

Ex-Schalker Jason Ceka freut sich auf sein erstes Mal in der Arena

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Unter Trainer Christian Titz überzeugt Ceka dort vor allem mit seiner Technik und Dribbelstärke. „Jason ist ein sehr schlauer Spieler“, weiß Asamoah. „Für einen Außenspieler ist Jason nicht sehr schnell, dafür aber sehr intelligent. Er setzt seine Finten gut ein und hat einen super linken Fuß.“

Und der könnte den Schalkern schon am Samstag wehtun, wenn Ceka und auch Luca Schuler erstmals als Profis gegen ihren Ex-Verein antreten. „Es ist ein ganz besonderes Spiel, ich habe zehn Jahre auf Schalke gespielt und freue mich, jetzt endlich mal in der Arena ran zu dürfen“, sagte Ceka am Dienstag. An Motivation dürfte es dem 23-Jährigen nicht mangeln.

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