Gelsenkirchen. In Abwesenheit von Ralf Fährmann konnte Marius Müller im Tor von Schalke 04 überzeugen. S04-Trainer Thomas Reis äußert sich vielsagend.

Als Thomas Reis am Mittwoch über die Torhüter-Situation bei Schalke 04 sprach, war ihm eines besonders wichtig: dass die aktuelle Lage bei den Königsblauen nur eine Momentaufnahme sei. Das betonte der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer vor dem DFB-Pokal-Spiel bei Eintracht Braunschweig an diesem Freitag (20.45 Uhr/Sky und ZDF) gleich mehrfach ausdrücklich.

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Interessant ist jedoch, dass Reis zugibt, dass sich das Blatt im Konkurrenzkampf zwischen Marius Müller (30) und Ralf Fährmann (34) „ein bisschen gewendet“ habe. Weil Neuzugang Müller es in den ersten beiden Pflichtspielen der neuen Saison als Fährmann-Vertreter sehr ordentlich gemacht habe. „Im Moment sehe ich deshalb keinen Grund, die Torhüter-Position zu wechseln.“

Schalke: Ralf Fährmann ist jetzt der Herausforderer

Konkret heißt das: Ralf Fährmann, der eigentlich als Nummer eins für die Zweitliga-Saison eingeplant war, ist nun der Herausforderer. Gesetzt ist jetzt Ex-Luzerner Marius Müller. „Ich denke, dass das jetzt erst einmal Bestand hat“, sagt Reis. „Wie lange, das werden wir sehen.“

Wie lange Marius Müller tatsächlich Schalkes Stammtorwart sein wird, dürfte vor allem von Ralf Fährmann abhängen, der nach einer langwierigen Wadenverletzung endlich wieder voll trainieren kann. Die komplette Vorbereitung verpasste der 34-Jährige wegen dieser Verletzung, immer wieder gab es kleine Rückschläge. Fast zehn Wochen konnte er nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Beim Spiel in Braunschweig steht er daher noch nicht wieder im Kader – obwohl der Torwart selbst auf einen Einsatz gehofft hatte. „Ralle möchte natürlich spielen, er wollte auch schon in Braunschweig spielen“, verrät Reis.

Marius Müller (links) hat im Tor von Schalke 04 aktuell die Nase vor Ralf Fährmann.
Marius Müller (links) hat im Tor von Schalke 04 aktuell die Nase vor Ralf Fährmann. © firo

Schalke: Ralf Fährmann nicht zum ersten Mal auf die Bank verbannt

Die Rolle als Ersatzmann ist für Ralf Fährmann nichts Neues. Gleich mehrfach verlor der Ur-Schalker (mit Unterbrechungen seit 20 Jahren im Verein) in den vergangenen Jahren seinen Stammplatz. Erst in der Aufstiegssaison 2021/22 wurde er vom damaligen Trainer Dimitrios Grammozis nach dem siebten Spieltag wegen kleinerer Unsicherheiten aus dem Tor genommen und durch den Österreicher Martin Fraisl (30, inzwischen FC Midtjylland) ersetzt.

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Auch in vergangenen Konkurrenzkämpfen gegen Torhüter wie Timo Hildebrand (44, Karriereende), Lars Unnerstall (33, inzwischen Twente Enschede), Alexander Nübel (26, inzwischen VfB Stuttgart) oder Frederik Rönnow (31, inzwischen Union Berlin) zog Fährmann zwischenzeitlich den Kürzeren und musste auf die Bank. Aber: Fährmann gab sich trotz all dieser Rückschläge nie auf, kämpfte sich immer zurück und wurde später wieder die Nummer eins. Auf einen solchen Kampf darf sich in den kommenden Monaten auch Marius Müller einstellen.