Gelsenkirchen. Schalke 04 verkauft Stürmer Marvin Pieringer an Bundesliga-Aufsteiger Heidenheim. Simon Terodde spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Seit 16 Jahren ist Simon Terodde im Profifußball unterwegs. Einigen Ritualen hat er in dieser Zeit vertraut. Ein Beispiel nannte der Stürmer von Schalke 04 am Montagmittag, als er gefragt wurde, wie viele Tore er sich für die anstehende Zweitligasaison vornimmt. „Das habe ich noch nie öffentlich gesagt“, antwortete der 35-Jährige und grinste schelmisch. Terodde will sich nicht öffentlich an seinen Aussagen messen lassen. Schlecht ist er in den vergangenen Jahren mit dieser Taktik nicht gefahren – schon gar nicht in der 2. Bundesliga, wo er mit 172 Treffern Rekordtorjäger ist. Noch 2021/22 ballerte Simon Terodde die Schalker mit 30 Saisontoren zum Bundesliga-Aufstieg.
Schalke vertraut Torjäger Simon Terodde
Genau das wird auch in dieser Saison vom 1,92 Meter-Mann erwartet. Und das Vertrauen der Schalker Verantwortlichen in Terodde ist rund einen Monat vor dem Liga-Start riesig – das zeigt auch der Transfer von Marvin Pieringer. Der 23 Jahre alte Stürmer verlässt Schalke, um in die Bundesliga zum 1. FC Heidenheim zu wechseln. Rund 1,8 Millionen Euro Ablöse kassiert der Klub für Pieringer.
Durch mögliche Boni könnte die Summe auf zwei Millionen Euro ansteigen. Ein Grund für den Wechsel von Pieringer, der in Heidenheim einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027 erhält, ist auch Simon Terodde. Denn die überraschende Vertragsverlängerung des Routiniers Anfang Juni war ein harter Schlag für den talentierten Pieringer. Seine Einsatzchancen waren durch den Verbleib des Schalker Fan-Lieblings rapide gesunken. Hinter Terodde und Sebastian Polter (32) wäre Pieringer nur als Stürmer Nummer drei in die Saison gegangen.
Schalke verkauft Marvin Pieringer – das sind die Details
Dabei hat Marvin Pieringer in der vergangenen Saison viele Argumente für eine wichtigere Rolle auf Schalke gesammelt. Bei seiner Leihstation SC Paderborn spielte er stark, traf zehnmal in 23 Zweitligaspielen, bereitete acht Tore vor. Kurzfristig aber bauen die Königsblauen auf die beiden Ü30-Torjäger statt auf Pieringer. Eine Entscheidung, die im Schalker Umfeld teilweise kritisch gesehen wird.
Die generell gute Stimmung in Gelsenkirchen trübt aber selbst der Pieringer-Abgang nur am Rande. Auch wegen vielversprechender Neuverpflichtungen ist die Vorfreude auf die neue Saison groß. Man ist geneigt, von einer „Abstiegseuphorie“ zu sprechen. „Nach dem Abstieg von einer Euphorie zu sprechen, ist schwierig“, widersprach Simon Terodde. „Aber die Fans haben uns den Abstieg verziehen. Die Begeisterung ist groß und es macht unglaublich Spaß.“
Simon Terodde lobt Zusammenhalt auf Schalke
Genau diese Tatsache mache Schalke 04 für Terodde so besonders: „Je schlechter es läuft, desto enger steht man hier zusammen“, sagte er. Das lässt den Routinier selbst nach 16 Jahren Profifußball noch stauen.