Krankheits-Epidemie schmälert Vorbereitung auf die Rückrunde

Colakli. Niemand will es laut sagen, aber das Fazit fällt be. . .scheiden aus. Die Epidemie, die 12 von 35 Teilnehmern des RWO-Trosses im Trainingslager in der Türkei für mindestens einen Tag flach legte, wird noch ein paar Tage nachwirken. Das ist definitiv keine optimale Vorbereitung auf den Start der Rückrunde nächsten Freitag bei Union Berlin.

Thomas Schlieter war einer von denen, die es am härtesten traf. Der baumlange Abwehrmann sah sterbenselend aus. Am Mittwochabend begannen die Symptome bei den ersten Spielern, manche waren den ganzen Donnerstag nicht mehr zu sehen. Und andere brachen nach und nach weg: Heinrich Schmidtgal musste eine Foto-Session urplötzlich beenden und rannte los: akuter Brechreiz. So ging es auch vielen Gästen im Hotel.

Gut vorbereitet

Zimmer 2124 – das war in diesen Tagen die Anlaufstelle für alle maladen Menschen. Im Behandlungsraum von Dr. Noel Stais war Hochbetrieb. Gottlob hatte sich der Mannschaftsarzt vorbereitet und genügend Medikamente zur Behandlung von Lebensmittelvergiftungen dabei. Denn dass sich Spieler und andere Gäste des Hotels schwer den Magen verdorben hatten, steht für ihn außer Frage. „Wie und wo und wodurch das passiert ist, wird sich aber nicht mehr feststellen lassen.” Dass es aber schadhafte Lebensmittel waren, ist für ihn sicher. Letzten Endes ist das Wie und Wodurch jedoch egal, so was kann passieren. Doch dass es die Vorbereitung schwer durchkreuzt, ärgert alle bei RWO.

Die Hoteldirektion zeigte sich im Gespräch mit RWO untröstlich, wies aber alle Verantwortung zurück. Schließlich könne das auch von außen in das Team getragen worden sein. Was bei RWO niemand glaubt, im Sinne eines friedlichen Miteinanders aber so stehen lässt.

So werden die ansonsten guten Eindrücke der Woche im sonnigen Side verwischt. Auf der Positivseite stehen optimale Bedingungen, ein gutes Testspiel gegen Sivasspor und eine Mannschaft, die sich engagiert präsentierte – in allen Einheiten. Dort wurde der Schwerpunkt auf Spielzüge und Torschüsse gelegt – angesichts der zuletzt offensichtlichen Mängel auf der Hand liegend.

Gestern Vormittag fiel das Training aus. Chefcoach Jürgen Luginger joggte lediglich mit Marcel Dietz, Daniel Embers, Esad Razic und Mike Tullberg, die gegen Frankfurt definitiv nicht teilnehmen konnten. Abends lud die Mannschaft die Fans zu Bowling und Klönen ein.

Heute wird dann auch noch für die treuen Anhänger der ausgefallene Fußball-Parcours nachgeholt – auch Ausrichter Günter Bruns lag richtig flach – und ansonsten trainiert die Mannschaft locker. Das für heute vorgesehene Testspiel gegen Genclerbirligi entfällt, da die Türken eine feste Zusage haben wollten, die Luginger erst nach dem Test gegen Frankfurt geben wollte.