Oberhausen. RWO-Trainer Dimitrios Pappas zieht nach den ersten Trainingstagen eine Zwischenbilanz und spricht über die Arbeit mit der Mannschaft.
Zum Abschluss der zweiten Trainingswoche wurden bei Rot-Weiß Oberhausen die Gläser gehoben. Masseur Andreas Münker feierte sein 25-jähriges Vereinsjubiläum und begrüßte zu seinem Ehrentag viele Freunde und alte Weggefährten aus über zwei Fußball-Jahrzehnten. Dazu gesellte sich auch Regionalliga-Trainer Dimitrios Pappas, der seinen Spielern fürs Wochenende freigegeben hat. „Aber nicht wegen der Feier, sondern weil wir gut gearbeitet haben“, stellt der 40-Jährige mit einem Lachen klar. Hinter dem RWO-Trainer liegen ereignisreiche Tage, die ihm einen ersten Eindruck darauf verschafft haben, was auf ihn noch zukommt.
„Die Aufmerksamkeit von außen, sei es durch unsere Fans oder die Medien, ist natürlich auch für mich eine Umstellung“, so Pappas, der beim ersten Trainingstag zahlreichen Fotografen und Reportern im Stadion Niederrhein gegenüberstand. „Zum Trainingsauftakt der U19 war deutlich weniger los.“
„Wir ziehen unser Ding durch und wissen genau, auf wen wir uns verlassen können“
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Und doch hat der ehemalige Abwehrmann das große Interesse an ihm und seinem Team schnell verinnerlicht. Pappas bekräftigt: „Das gehört dazu und ist auch gut, auch wenn es auf unsere Arbeit keinen direkten Einfluss hat. Wir ziehen unser Ding durch und wissen genau, auf wen wir uns verlassen können.“ Dazu gehört auch sein neues Trainerteam mit Torwarttrainer Can Nurullah, Fitnesstrainer Paul Voß und „Co“ Dirk Langerbein. „Dirk ist ein absoluter Profi, der durch seine jahrelange Erfahrung alle Stärken und Schwächen des Vereins kennt“, schätzt Pappas den Austausch mit dem ehemaligen Torhüter des MSV Duisburg, der seit 2013 bei RWO ist.
Sein ehemaliger U19-Wegbegleiter Benjamin Weigelt hat sich derweil der B-Jugend des VfL Bochum angeschlossen und seine Erzieher-Ausbildung beendet. Pappas: „Benny ist ein schlauer Bursche, der seinen Weg gehen wird. Ich wünsche ihm dabei viel Erfolg.“
Hierarchie muss sich entwickeln
Mit seiner neuen Mannschaft befindet sich Pappas derweil noch ganz am Anfang des Weges. „Da klappt noch längst nicht alles“, gibt der zweifache Familienvater zu Protokoll, wobei er im gleichen Atemzug klar macht: „Die Jungs wollen, sie hören zu und sind bereit, von Tag zu Tag mehr zu investieren. Genau das will ich sehen.“ Dabei stand neben ersten Trainingsspielen, Passeinheiten und Konditionsübungen eine Sache besonders im Fokus: sich kennenzulernen. „Deshalb wollten wir mit den Testspielen auch erst einmal etwas warten, weil wir ganz unter uns bleiben wollten. Hier muss etwas zusammenwachsen.“
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Auch in Sachen Hierarchie wird sich noch einiges tun, haben doch beispielsweise mit Kapitän Jannik Löhden oder dem verdienten Tim Hermes Führungspersönlichkeiten den Verein verlassen. Seine eigene Rolle in diesem Prozess will Pappas aber nicht zu hoch hängen. „Das machen die Jungs schon von allein. Da sind genug starke Charakter drin. Das hat man schon allein daran gesehen, wie gut die U19-Spieler aufgenommen worden sind.“
„Aber so bin ich einfach, das ist Teil meiner Art“
Drei Jahre lang trainierte Pappas sehr erfolgreich die A-Junioren der Kleeblätter in der Bundesliga. Dass die Arbeit jetzt mit der Regionalliga-Truppe andere Schwerpunkte erfordert, hat der Linienchef schnell begriffen. Und dies auch zum Wohle seiner Stimme. „Ich muss weniger reden“, sagt Pappas schmunzelnd. „Das ist überhaupt nicht despektierlich gegenüber den U19-Spielern gemeint. Aber man merkt natürlich schon, dass die Regionalliga-Spieler in ihrer Entwicklung einfach deutlich weiter sind.“
Anders wird es wohl aber aussehen, wenn auf den Spielbetrieb zugesteuert wird. „Bei den Partien selbst, werde ich wohl wieder mehr meine Stimme erheben. Aber so bin ich einfach, das ist Teil meiner Art.“
Laktattest am Dienstag
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Alles unter einen Hut bringen, dies gilt es für Pappas zu bewerkstelligen. Schließlich geht er neben seiner Trainertätigkeit bei RWO weiterhin als Versandleiter arbeiten. „Das passt alles, auch weil ich von allen Seiten unterstützt werde.“ Überhaupt, so Pappas, beginne erst mit den Testspielen, spätestens aber mit dem Ligastart der eigentliche Trainer-Alltag. „Dann kommen Videoanalysen und so weiter auf einen zu, die die Zeit nochmal ganz anders in Anspruch nehmen.“
Umso mehr wird Pappas das freie Wochenende genießen, um gestärkt in die nächste Trainingswoche zu gehen. Dort stehen neben dem Laktattest am Dienstag dann am kommenden Wochenende gegen Sterkrade-Nord (1. August, 15 Uhr, bereits ausverkauft) und Arminia Klosterhardt (2. August, 14.30 Uhr, unter Ausschluss der Öffentlichkeit) die ersten Testspiele an.