Oberhausen. Mit 20 Toren hat Shun Terada den SV Straelen Richtung Regionalliga-West geschossen. In der neuen Saison will er mit RWO „das Maximum erreichen.“
20 Tore und neun Vorlagen in 22 Partien: Das ist die stolze Bilanz von Shun Terada in der aktuellen Saison in der Fußball-Oberliga Niederrhein. Damit hat der Japaner einen gehörigen Anteil daran, dass der SV Straelen dort mit satten 21 Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze steht. Zwar ruht aufgrund der Corona-Krise weiterhin der Ball, am Wiederaufstieg der Mannschaft von Inka Grings in die Regionalliga dürfte dies aber nichts ändern. Für Terada selbst geht es so oder so eine Klasse höher, hat er sich doch für die nächste Saison eine neue Herausforderung gesucht, die da heißt: Rot-Weiß Oberhausen.
„Ich habe mich ganz bewusst für diesen Schritt entschieden, weil RWO ein großer Traditionsklub ist, wo ich mich weiterentwickeln möchte“, sagt der 26-Jährige, der seine fußballerische Ausbildung in seinem Heimatland an der Ritsumeikan University genoss, zu seinen Beweggründen.
Bauder: „Ein echter Torjäger, der weiß, wo das Tor steht“
Über die Stationen beim Düsseldorfer SC, Wuppertaler SV sowie beim FSV Vohwinkel war Terada 2018 in Straelen gelandet. In der Regionalliga West-Saison 18/19 steuerte er für den SVS elf Tore bei. Dabei hinterließ er auch beim Sportlichen Leiter der Kleeblätter einen bleibenden Eindruck: „Ein echter Torjäger, der weiß, wo das Tor steht“, so Patrick Bauder.
In jener Regionalliga-Saison überzeugten die Straelener mit couragierten Leistungen vor allem gegen die namhaften Teams, bezwangen zu Hause an der Römerstraße nicht nur RWO (1:0), sondern auch den späteren Aufsteiger Viktoria Köln (2:0). Zudem gab es bei RW Essen ein vielbeachtetes 2:2-Unentschieden, wo Shun beide Treffer für seine Mannschaft markierte. „Ein tolles Erlebnis, wobei ich lieber gewonnen hätte“, so der 1,85 Meter große Vollblutstürmer mit einem Lachen.
Kopfballstark und schnell
Den Abstieg am letzten Spieltag (0:3 gegen Wattenscheid 09) konnte aber auch Terada letztlich nicht verhindern. Mit 39 Zählern fehlte gerade einmal ein Pünktchen zum rettenden Ufer. „Das war bitter, aber wir haben uns davon nicht unterkriegen lassen und haben vom ersten Spiel an Vollgas gegeben.“ Unterm Strich sprangen so 20 Siege in 22 Oberliga-Partien heraus, während Terada vor allem dank seiner Kopfballstärke und seiner Schnelligkeit überzeugte.
„Das Niveau in der Regionalliga ist im Vergleich zur Oberliga noch mal deutlich höher, auch was die Zweikampfhärte angeht. Darauf muss ich mich einstellen“, weiß der Kicker aus Fernost um die Qualitätsunterschiede der Ligen. Beim SV Straelen war Terada Teil einer fünfköpfigen Japan-Connection, darunter dessen Bruder Ryo. „Natürlich hat das die Eingewöhnung in Straelen leichter gemacht. Aber die Gespräche mit RWO waren sehr positiv, so dass ich mich dort schnell wohlfühlen werde.“
„Ich will weiter so viele Tore wie möglich schießen“
Pappas: „Die Art von Stürmer, die wir gesucht haben“
Nicht nur der Sportliche Leiter von RWO, Patrick Bauder ist von den Qualitäten des neuen Angreifers Shun Terada überzeugt. Auch der künftige Regionalliga-Coach Dimitrios Pappas hält große Stücke auf seinen neuen Schützling. „Shun ist genau die Art von Stürmer, die wir gesucht haben. Aufgrund seiner Geschwindigkeit und technischen Fähigkeiten ist er sehr flexibel einsetzbar, kann also nicht nur im Sturmzentrum, sondern auch über die Flügel agieren.“
Insgesamt, so Pappas weiter, sei die Kaderplanung schon „weit, wobei man abwarten muss, wie breit der Kader letztlich aufgestellt sein wird. Schließlich ist es noch völlig offen, wie viele Mannschaften in der kommenden Saison in der Regionalliga West spielen werden.“
Schließlich verfolgt die pfeilschnelle Nummer neun anspruchsvolle Ziele mit den Rot-Weißen, auch wenn die vor einem Umbruch stehen. „Ich will weiter so viele Tore wie möglich schießen und mit RWO das Maximum erreichen.“
Seit gut zwei Monaten hält sich der Japaner nun schon mit individuellen Trainingseinheiten fit und absolviert eine Laufeinheit nach der anderen. Sein letztes Pflichtspiel bestritt er Anfang März beim späten 2:1-Erfolg gegen den ETB SW Essen. „Klar fehlt da was. Aber momentan müssen wir uns alle gedulden. Die Vorfreude darauf, dass bald wieder der Ball rollt, ist aber riesig.“
Und am liebsten mit dem Jubel der Kleeblatt-Fans im Stadion Niederrhein. „Ja, denn ohne Zuschauer macht Fußball keinen Spaß.“