Essen. Rot-Weiss Essen schlägt Freiburg in einem Sieben-Tore-Spektakel. Dabrowski adelt sein Team, will aber auch den „Finger in die Wunde legen“.

So cool muss man erst mal sein. 90. Spielminute, Elfmeter. Moussa Doumbouya, wenige Minuten vorher erst ins Spiel gekommen, läuft an - und trifft. Es ist das Siegtor. Rot-Weiss Essen gewinnt ein vogelwildes Spiel gegen den SC Freiburg II mit 4:3 (1:2) und ist der große Profiteur des Spieltag. Verl verliert, Sandhausen und Ulm spielen nur remis - RWE hat es selbst in der Hand. Bei einem Sieg im Nachholspiel gegen 1860 München am kommenden Dienstag ist Essen Tabellendritter.

Dabei sah es an diesem Samstag lange überhaupt nicht danach aus. Chancen zuhauf, zwei Minuten geschlafen - und die Freiburger führten 2:1 zur Pause. Mit immensem Druck kam RWE aus der Kabine wieder, drückte aufs 2:2, das Leonardo Vonic schließlich erzielte. Doch nur kurze Zeit später fiel das 2:3. Erst in den Schlussminuten drehte Rot-Weiss die Partie. Vorne phasenweise richtig gut, hinten erschreckend, aber es reichte.

Rot-Weiss Essen: Englische Woche startet perfekt

Der Plan, so Christoph Dabrowski, sei aufgegangen. „Wir haben druckvoll nach vorne gespielt und Chancen kreiert.“ Aber dann brach seine Elf für kurze Zeit ein - zwei Gegentore in zwei Minuten. „Diese Phase vor der Pause aungucken“, sagte Dabrowski. Das Verteidigungsverhalten war „naiv“, kritisierte der Trainer. „Wir haben nicht mit der hundertprozentigen Intensität nachverteidigt. Das hat Freiburg ausgenutzt.“ Er werde mit seinem Trainerteam den „Finger in die Wunde legen“, kündigte Dabrowski an. „Wir müssen aber auch die Dinge angucken, die uns weiterbringen. Ich glaube, das wird dauerhaft wird das bestraft.“

Rot-Weiss Essen: Unsere Noten zum 4:3.

Aber für ihn überwog dann doch das Positive. „Wir hatten eine mega Mentalität“, freute er sich über die zwei späten Tore. „Der Glaube, der Wille war da. Es war ein wichtiger Schritt für uns, nach dem Spiel gegen Münster wieder drei Punkte zu holen. Das zeichnet die Mannschaft aus. Es war ja keine Eintagsfliege.“ Stimmt: Schon häufig traf RWE in dieser Saison in der Nachspielzeit. Ein Extra-Lob gab es für die eingewechselten Nils Kaiser, der wunderschön zum 3:3 traf, und Doumbouya. „Hut ab, in der Nachspielzeit an der Hafenstraße einen Elfmeter zu treten.“

RWE: Götze, Sapina und Rother vor der Rückkehr

Nun startet die Vorbereitung auf die Partie in München am Dienstag, am Samstag dann wartet Jahn Regensburg. Felix Götze, Vinko Sapina und Björn Rother, alle fehlten gegen Freiburg krank bzw. verletzt, dürften dann auch wieder zum Aufgebot gehören, wenn alles glatt läuft.