Münster. Rot-Weiss Essen verliert bei Preußen Münster. Es blieb ruhig, RWE-Fans sorgten aber mit einem Banner für Aufregung. Das war auf den Rängen los.
Ausverkauftes Preußenstadion: 11.744 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen das Westduell zwischen Preußen Münster und Rot-Weiss Essen an diesem Sonntag. Der SCP siegte 2:1 (1:1) - und an der Hammer Straße blieb es soweit ruhig. „Bisher ist es ein absolut störungsfreies Spiel, es gab keinerlei Zwischenfälle, die An- und Abreise war gesittet, es war sehr stimmungsvoll und friedlich“, leitete Preußen-Vereinssprecher Marcel Weskamp die Pressekonferenz circa 30 Minuten nach dem Abpfiff ein.
Schon gegen 10 Uhr morgens, also rund dreieinhalb Stunden vor dem Anpfiff, befanden sich zahlreiche Polizei-Mannschaftswagen am Münsteraner Hauptbahnhof. Trotz des Bahnstreiks fuhr ein Sonder-Entlastungszug für RWE-Fans aus Essen nach Münster. 1190 Rot-Weisse waren dann im Stadion - trotz der Niederlage wurde die Mannschaft nach dem Spiel mit Applaus verabschiedet. Aufmunternde Gesänge gab es obendrein für die Essener Spieler.
Rot-Weiss Essen Fans präsentieren ein Banner zum Spielbeginn
Im Block N, dort steht die aktive Fanszene des SC Preußen, wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Choreographie gezeigt, zudem wurden vereinzelt Rauchtöpfe angezündet - zu Beginn des Westschlagers schwiegen die Münsteraner Ultras, wie viele andere Gruppierungen an diesen und vergangengen Spieltagen, zwölf Minuten aus Protest am Investoren-Deal der DFL.
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Währenddessen sorgten Teile der RWE-Fans zum Anpfiff für einen Aufreger. Sie präsentierten ein Banner, auf dem eine Karikatur einer Kriegerfigur, die einen erigierten Penis in der Hand hält, und der Schriftzug „Ist Luisa hier?“ zu sehen war.
Zum Hintergrund: Besagte Kriegerfigur ist das Symbol des Münsteraner Ultra-Kollektivs „Fede Nerblo“. Der Schriftzug bezieht sich offensichtlich auf eine Initiative der Beratungsstelle Frauennotruf Münster. Preußen Münster ist Teil der Aktion „Luisa ist hier!“ - insbesondere Frauen, die aus unangenehmen Situationen herausmöchten, zum Beispiel belästigt werden, können sich mit der Frage „Ist Luisa hier?“ an Stadionmitarbeiter wenden und bekommen unmittelbar und diskret Hilfe, erklärt der SCP auf seiner Homepage.