Essen. Drittligist Rot-Weiss Essen hat einen Sieg verpasst: Trotz des Anschlusstreffers von Ron Berlinski verlert RWE 1:2 gegen Sandhausen.

Zweite Niederlage in Folge für Rot-Weiss Essen: Nach dem 1:2 in Ingolstadt gab es dasselbe Ergebnis auch im Heimspiel gegen den SV Sandhausen. Der Fahrstuhl fährt für das rot-weisse Team momentan wieder nach unten, während die hochambitionierten Sandhäuser den Anschluss wiederhergestellt haben.

RWE-Trainer Christoph Dabrowski beließ es bei der notwendigen Veränderung: Für den gelb-rot-gesperrten Felix Götze rückte Mustafa Kourouma in die Innenverteidigung. Vorne blieb alles beim Alten, der zuletzt eher formschwache Leonardo Vonic erhielt doch den Vorzug gegenüber Ron Berlinski.

Vonic vergibt Chance für Rot-Weiss Essen

Daran lag es aber nicht, dass die erste Viertelstunde komplett den Gästen gehörte. Das Team von Trainer Jens Keller belagerte den Raum um den Strafraum und ließ die Gastgeber keinen vernünftigen Spielaufbau gelingen, alles war zugestellt. So hatten die Sandhäuser die erste dicke Chance nach acht Minuten, als nach einer Ecke Lucas Brumme den Ball aus einem Meter Entfernung soeben noch über die Latte bekam.

Erst allmählich lösten sich die Rot-Weissen aus der Umklammerung, dann aber spektakulär: Isi Young bugsierte die Kugel in die Zentrale auf Torben Müsel, der steckte etwas glücklich durch zu Vonic, der allein auf Torhüter Nikolai Rehnen zulief. Vonic hatte alle Optionen, aber er zielte zu hoch, noch leicht berührt vom Keeper (14.).

Aber jetzt war RWE wenigstens im Geschäft: Von rechts flankte Young, Müsel setzte zum Kopfball am zweiten Pfosten an – wieder war Rehnen zur Stelle (20.). Und noch einmal eine fette Chance für den Tabellenvierten: Diesmal setzte Marvin Obuz, der zu Beginn etwas unauffällig agierte, setzte zu einem Solo an der Strafraumkante an, zog nach innen und ab – knapp über die Latte (27.). Und nach 36 Minuten bediente Obuz Young in aussichtsreicher Position, doch als der abzog versprang die Kugel, so ging auch diese Chance drüber.

Essener Jung verpasst RWE kalte Dusche

Und zwei Minuten später dann doch noch die kalte Dusche im „Kältelabor Hafenstraße“: Abu-Bekir El-Zein, ein Deutsch-Libanese und Essener Jung (ESC Preußen und ETB in früher Jugend) wurde am Strafraum nicht genug attackiert, er legte sich den Ball zurecht und setzte ihn maßgerecht ins rechte Eck – 0:1. So ging es in die wärmende Pause.

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Auch nach dem Wechsel brauchten die Essener geschlagene zehn Minuten, um die Spielhoheit zu erlangen. Aber die Angriffe in der zweiten Hälfte waren auf RWE-Seite nicht mehr so klar. Voufack ging durch bis zur Torlinie, aber bei seiner Flanke kam Kourouma nicht so richtig zum Kopfball (56.). Und in der 61. Minute wurde sogar ein bisschen gezaubert: Sapina spielte in die Tiefe auf Müsel, der zockte mit der Hacke Obuz frei, doch der zog aus rechter Position weit am Pfosten vorbei.

Dann kam der zweite eiskalte Konter der Sandhäuser. Young verlor den Ball im Spielaufbau, Flanke von rechts, El-Zein konnte völlig unbedrängt einlaufen und traf ins lange Eck: 0:2 (65.) – war es das schon?

Stadion ist da, doch die Chancen blieben aus

Dabrowski brachte seinen zweiten Sturm auf den Rasen: Ron Berlinski und Moussa Doumbouya für den enttäuschenden Vonic und Young. Aber es waren die Sandhäuser, die mit zwei glasklaren Chancen fast das 3:0 nachlegten, einmal reagierte Golz bei einem verdeckten Schuss spektakulär.

Und dann kam doch noch die Hoffnung zurück: Obuz schlug eine brauchbare Flanke und Berlinski traf ins lange Eck, nur noch 1:2 (74.). Nun kam auch noch einmal die Kulisse, gemeinsam sollte der Ball über die Linie.

Doch in der Schlussphase blieben die klaren Chancen für Rot-Weiss Essen aus. Nur einmal gab es noch große Aufregung, als bei einem Flankenball Rios Alonso in der Mitte umgestoßen wurde, doch Schiedsrichter Patrick Kessel verteilte auch an seinem Geburtstag keine Geschenke: Der Elfmeterpfiff blieb in der Pfeife.

Der Live-Ticker zum Nachlesen

Startelf RWE: Golz - Voufack, Rios Alonso, Kourouma, Brumme - Sapina, Müsel, Obuz, Harenbrock, Young - Vonic.

Startelf Sandhausen: Rehnen - Ehlich, Göttlicher, Geschwill, Weik - Mühling, Ben Balla, Stolze, El-Zein, Burcu - D. Otto