Essen. In der Schlussphase des Spiels gegen Jahn Regensburg (0:0) wird ein Elfmeter für Rot-Weiss Essen zurückgenommen. Dabrowski lobt Schiedsrichter.

Die Szene, über die jeder sprach, wollten die Trainer nicht zu hoch hängen. Rot-Weiss Essens Torben Müsel wurde freigespielt, lief in den Strafraum, dann kam es zum Zweikampf mit Jahn Regensburgs Torwart Felix Gebhardt – und Schiedsrichter Martin Speckner entschied auf Strafstoß für RWE. Nach Absprache mit seinem Assistenten nahm er den Elfmeter in Minute 73 zurück. Zurecht, wie die Fernsehbilder zeigten.

Nun, hätte RWE vom Punkt erzielt, wäre es wohl der Sieg gewesen. „Der Schiri hat so entschieden“, wollte Essens Coach Christoph Dabrowski kein großes Thema aus dem Aufreger machen. „Wir hätten es gerne angenommen, aber auch aus der Entfernung sah es so aus, dass er zuerst am Ball war.“

Rot-Weiss Essen: Dabrowski reagiert fair auf Elfmeter-Aufreger

Dabrowski lobte das Gespann vielmehr für den Mut, solch eine unpopuläre Entscheidung vor knapp 17.000 Zuschauerinnen und Zuschauern zu treffen und den Elfmeter nicht ausführen zu lassen. Jahn-Trainer Joe Enochs sah das ähnlich. „Wir haben klar gesehen, dass Felix zuerst den Ball gespielt hat. Es zeugt von Mut, so etwas zurückzunehmen“, sagte der US-Amerikaner, der auch mit dem Punkt in Essen gut leben konnte. Denn: RWE war die bessere Mannschaft, belohnte sich lediglich nicht.

RWE-Trainer Christoph Dabrowski (l.) und Essens Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig mussten sich mit einem Punkt zufrieden geben.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski (l.) und Essens Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig mussten sich mit einem Punkt zufrieden geben. © ffs | Thorsten Tillmann

Die Spieler seien schon gefrustet gewesen, berichtete Dabrowski. „Daran sieht man, wie hungrig die Jungs sind. Uns war klar, dass die Regensburger kompakt stehen und alles reinwerfen.“ Das einzige, das bei Rot-Weiss an diesem Samstag nicht passte, war die Effizienz. „Im letzten Drittel waren wir nicht zielführend genug“, so Dabrowski.

Spielanlage und defensive Absicherung hingegen waren gut. „Gerade in der ersten Hälfte haben wir dem Gegner unseren Stempel aufgedrückt. So bekommen wir die Anerkennung der Fans, das hat man heute gespürt“, ergänzte Dabrowski, der in diesem Zusammenhang auch die Choreografie zum 15-jährigen Geburtstag der Ultra-Gruppe „Rude Fans“ lobte.

Rot-Weiss Essen muss zu Aufsteiger SSV 1846 Ulm

Der 45-Jährige wollte nach der Nullnummer das Positive herausstellen: viermal in Folge zu null, seit fünf Partien ungeschlagen. Das geht alles in die richtige Richtung, meinte der Coach. Die Belohnung soll dann in Ulm stattfinden, wo beim SSV 1846 das nächste Drittliga-Duell stattfindet (So., 24. September, 13.30 Uhr).