Essen. Die „Kleine JHV“ von RWE zeigt: Peljhan ist kein Windhorst, aber auch kein barmherziger Samariter. Ein Kommentar zu Gewinnern und Verlierern.

Die Beweggründe für manch millionenschweren Vereinsförderer sind manchmal schlicht: „Ich wollte endlich vernünftigen Fußball im Stadion sehen“, so RWE-Fan Sascha Peljhan für den Anlass seines Drei-Millionen-Darlehens. Da gab es natürlich Szenen-Applaus.

Überhaupt lässt sich feststellen, dass die Versammlung in ruhiger Atmosphäre verlief. Sehr zur Freude der Verantwortlichen, die schon eine gewisse Anspannung vor dem „Anstoß“ zeigten. Am Ende Erleichterung auf beiden Seiten. Warum nicht gleich so, damals im Juni, fragt man sich, aber es ist wie es ist.

Marcus Uhlig deutet seinen Abschied von Rot-Weiss Essen

So bleiben bei aller Erleichterung auch nach wie vor Verlierer zurück. An erster Stelle Marcus Uhlig, der in Alleinregie vieles wollte und jetzt mit Diffamierungen in der Stadt leben, sich als „Vollidiot“ beschimpfen lassen musste. Das mache was mit einem, bekannte der Vereinsvorsitzende. Welche persönlichen Konsequenzen sich daraus entwickeln, ließ Uhlig offen. Erst einmal ginge es darum, „den Laden wieder ans Laufen zu bekommen.“ Ob er danach noch langfristig für den Verein arbeiten wolle, „das stünde auf einem anderen Blatt.“ Aber es hörte sich schon so an, als bereite da jemand seinen Abschied vor. Aber: aus dem Hauptausgang.

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Die knapp vierstündige Versammlung, die auch live bei youtube übertragen wurde, wurde von vielen Stellen beäugt. Auch von möglichen Sponsoren und Stadtvertretern, die genau hinschauten, ob das zerschlagene Porzellan wieder zu kitten ist. Schließlich steht ja auch noch der Ratsbeschluss der Stadt Essen an, ob die Ecken in naher Zukunft geschlossen werden.

RWE: Ohne Peljhans Wort geht nichts mehr

Das, was Sascha Peljhan als neuer starker Mann der Finanzen an Zahlenwerk mitbrachte, dürfte die Herrschaften überzeugt haben. Eins ist aber auch klar: Ohne das Wort des ehemaligen Naketano-Unternehmers geht bei Rot-Weiss nichts mehr. Um es mit einem seiner frechen Naketano-Etiketten zu sagen: „Härter geht immer.“

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