Essen. Feinster Hafenstraßentag: Rot-Weiss Essen und HSV liefern sich eine packende Pokalpartie, die in der Verlängerung entschieden wird. Die Noten.

Dreimal zurückgelegen, dreimal zurückgekommen: Rot-Weiss Essen hat dem Hamburger SV in der ersten DFB-Pokalrunde alles abverlangt, aber in der Verlängerung mit 3:4 (3:3/1:1) verloren. Unsere Noten zum irren Pokalfight.

Jakob Golz: Golz, der gebürtige Hamburger, fischte einen Ball in der 37. Minute schön aus dem Eck. Es ist nun mal die Vorgabe von Trainer Christoph Dabrowski, von hinten heraus das Spiel aufzubauen. Aber das ging wieder schief, wie schon in Halle. Golz zu Felix Bastians, drei Hamburger rennen an – Tor. Sah auch beim Gegentreffer zum 3:4 nicht gut aus. Note: 4.

Andreas Wiegel (bis zur 105. Minute): Wiegel gab den Schienenspieler auf der rechten Seite. Er war dabei etwas defensiver eingestellt als Lucas Brumme auf der linken Seite. Löste seine Aufgaben in der Defensive gut. Schöner Flankenlauf, der zum 2:2-Ausgleich führte. Note: 3.

Felix Götze: Überraschung – Götze spielte in der Innenverteidigung. Sein Gegenspieler war Robert Glatzel, und Götze zeigte ein souveränes Spiel – er war der beste in der RWE-Hintermannschaft. Note: 3.

Bastians patzt - Note 4,5 für den Verteidiger von Rot-Weiss Essen

Felix Bastians: Kein gutes Zuspiel von ihm zu Rios Alonso, dann fiel das 0:1 (38.). Bastians wollte seinen Fehler augenscheinlich direkt wieder ausbügeln, denn drei Minuten später rannte er nach vorne, wurde gefoult und Torben Müsel versenkte den fälligen Freistoß. War bei Robert Glatzels Kopfball, der an die Latte ging, zu weit weg vom Gegenspieler und leistete sich dann den Fehler, der zum zwischenzeitlichen 2:1 für den HSV führte. Note. 4,5.

José-Enrique Rios Alonso (bis zur 78. Minute): Schlechte Ballannahme nach schlechtem Zuspiel; Bakary Jatta roch die Situation, luchste dem Essener Verteidiger den Ball ab und erzielte die Führung. Ein, aus RWE-Sicht, komplett unnötiger Gegentreffer. Note: 4,5.

Lucas Brumme: Biss sich ins Spiel rein, und dafür, dass er kein gelernter Verteidiger ist, stand er hinten stabil. Schöner Flugkopfball zum Ausgleich nach Vorarbeit von Thomas Eisfeld. Note: 2,5.

Vinko Sapina: Spielte die Pässe, die seine Teamkollegen nicht spielten. Wieder der Boss im Mittelfeld. Note: 2,5.

Torben Müsel (bis zur 78. Minute): Na endlich! Seine Formkurve zeigt seit Wochen nach oben, gegen den HSV belohnte sich Müsel. Sein Freistoß teilte die Hamburger Mauer und flog zum Ausgleich schön in die linke Ecke. Vielleicht war das ja der oft besungene geplatzte Knoten. Note: 1,5.

Rot-Weiss Essen: Berlinski sprintet, malocht, rennt, wühlt, ackert

Isaiah Young: Vergab nach einem Fehlpass von Elijah Krahn die große Chance, sein Schuss ging ans Außennetz. Bei Kontern nutzte er seine Schnelligkeit, aber: Der Kopf war oft unten, er sah seine Mitspieler nicht, zum Beispiel Marvin Obuz, der in der 34. Minute auf der linken Seite völlig frei war. Note: 4.

Marvin Obuz (bis zur 67. Minute): Bei Obuz war das ähnlich, er setzte oft zu Gegenstößen an. Machte viele Meter. Note: 3.

Moussa Doumbouya (bis zur 113. Minute): Dass er seine Stärken in der Körperlichkeit hat, dürfte inzwischen jedem klar sein. Doumbouya machte viele Bälle fest. Hatte in der 23. Minute eine gute Möglichkeit und erzielte dann klasse das zwischenzeitliche 2:2. Note: 2,5.

Leonardo Vonic (ab der 67. Minute): Vonic blieb nach seiner Einwechslung unauffällig. Note: 4

Ron Berlinski (ab der 78. Minute): Der absolut richtige Cast für dieses Drehbuch. Berlinski sprintete, malochte, rannte, wühlte, ackerte, pushte sich und seine Mitspieler in der Schlussphase. Setzte zum gefürchteten Ein-Mann-Pressing an und setzte Torwart Matheo Raab ordentlich unter Druck. Note: 2.

Thomas Eisfeld (ab der 78. Minute): Gedankenschnell – sah, dass die HSV-Abwehr nicht sortiert war, dann folgte der schnelle Eckball; 3:3! Note: 2,5.

Eric Voufack (ab der 105. Minute): ohne Note.

Yan Marcos Friessner (ab der 113. Minute): ohne Note.