Köln/Duisburg. Der 1. FC Köln fahndet weiter nach einem neuen Trainer. Nach dem Lizenzentzug des MSV Duisburg ist auf einmal auch Kosta Runjaic ein ernster Kandidat. Nach WAZ-Informationen haben FC-Offizielle bereits Kontakt mit dem MSV-Coach aufgenommen.
Die Trainersuche beim 1. FC Köln verläuft weiter chaotisch. Die „Geißböcke“ haben den Aufstieg in die Bundesliga offiziell als Saisonziel ausgegeben, doch der Verein hat noch immer keinen neuen sportlichen Hauptverantwortlichen für ihre Mission gefunden. Die Zeit drängt, denn auch die Kaderplanung stockt wegen der ungeklärten Trainerfrage. Dabei hatte Holger Stanislawski bereits am 18. Mai den Klub verlassen. Zeichnet sich nun mit Kosta Runjaic eine Lösung ab?
Für Schmidt und Hasenhüttl müsste Köln Ablöse zahlen
Lange hatten die Verantwortlichen auf ein „ja“ des Wunschkandidaten Mike Büskens gehofft, doch der sagte dem FC vergangene Woche ab und wird nun am Dienstag in der Esprit Arena als neuer Übungsleiter beim Konkurrenten Fortuna Düsseldorf vorgestellt. Obwohl sich die Rheinländer erst am 27. Mai nach über fünf Jahren von Norbert Meier getrennt hatten, kassierte Köln einen Korb. Büskens, gebürtiger Düsseldorfer, hat sich für den Verein entscheiden, für den er bereits in der Jugend auflief und später 102 Pflichtspiele (6 Tore) als Profi bestritt - auch weil bei Fortuna der Wiederaufstieg kein Muss ist.
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Auch Kölns Plan-B, Roger Schmidt zu verpflichten, ist bisher nicht aufgegangen. Vergangenen Sommer bezahlte sein aktueller Arbeitgeber Red Bull eine Ablöse von einer Million Euro an den SC Paderborn, um den 46-Jährigen nach Salzburg zu holen. Die „Bullen“, die demnächst in der Vorrunde der Champions League um den Einzug in die Gruppenphase kämpfen, würde im Fall einer Freigabe auf eine Ablöse bestehen – Geld, das der FC nicht hat.
Ähnliches würde für den ehemaligen Kölner Profi Ralph Hasenhüttl gelten, der am Wochenende zwar sein Amt als Aalener Chefcoach niedergelegt hat, jedoch noch vertraglich an den VfR gebunden ist.
Treffen zwischen Köln und Runjaic
So verwundert es nicht, dass die Kölner den Markt weiter sondieren. Auf der Kandidatenliste steht auch der Name von Kosta Runjaic, der seit dem Lizenzentzug des MSV Duisburgs zu einer reellen Option geworden ist.
Nach WAZ-Informationen hat es in den letzten Tagen eine Kontaktaufnahme zwischen FC-Offiziellen und Runjaiic gegeben, der wegen der turbulenten Entwicklung beim Revierklub seinen Urlaub abbricht. Die Duisburger würden Runjaic im Fall einer Einigung keine Steine in den Weg legen, heißt es.
Der gebürtige Wiener hat die „Zebras“ im September 2012 als Nachfolger von Oliver Reck übernommen und mit Duisburg zunächst sportlich die Klasse gehalten. Durch Versäumnisse im DFL-Lizenzverfahren steht der MSV nun jedoch vor dem Absturz in den Amateurfußball, weshalb "Coach Kosta" den Verein verlassen dürfte.
Die Uhr tickt am Geißbockheim: Bereits kommenden Montag kehren die FC-Profis zum Trainingsauftakt aus dem Urlaub zurück.