Berlin. .
Da mit Dresden und Aue die beiden mitentscheidenden Zebra-Konkurrenten im Abstiegskampf Niederlagen kassierten, ist der MSV mit 40 Punkten definitiv am Ziel. Brosinski: „Es war eine anstrengende Saison. Wir haben das letztlich gut hinbekommen und haben uns als gefestigte Mannschaft präsentiert. Eine Niederlage und das Ende einer Serie von sieben Spielen ohne Niederlage sind immer ärgerlich. Doch unter dem Strich sind wir gerettet. Das zählt.“
Mattuschka trifft per Elfmeter
Über weite Strecken sah es zunächst nach einem MSV-Erfolg aus. Kevin Wolze brachte die Meidericher mit einem tollen Schuss in Führung (48.), aber dann verlor der MSV den Faden. Wolze: „Erst haben wir die Partie bestimmt, dann standen wir zu weit auseinander, hatten nicht mehr die nötige Ordnung.“ Berlin kam durch den von Andreas Ibertsberger sträflich freigelassenen Christopher Quiring zum 1:1 (59.). Und Goran Sukalos Textilprobe an Quiring zog einen Strafstoß nach sich, den Torsten Mattuschka zum 2:1 verwandelte (81.). Die Endphase hatte es in sich. Es wurde gehakelt, geschubst und getreten. Kevin Wolze flog nach Quirings Attacke so unglücklich in die Werbebande, dass er sich den kleinen Finger der rechten Hand mehrere Zentimeter aufriss. Zur „Belohnung“ bekam Duisburgs Torschütze „Gelb“ – nur eine von mehreren merkwürdigen Entscheidungen von Schiedsrichter Benjamin Cortus (Rothenbach). „Am Referee lag es aber nicht“, wollte sich Coach Runjaic gar nicht erst auf das Finden eines Alibis einlassen.
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Der Fußballlehrer stellte fest: „Wir können vorzeitig durchatmen und haben das Ziel, uns vor dem letzten Spiel gegen Paderborn zu sichern, erreicht. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir waren in Berlin klar besser, hatten im ersten Durchgang gefühlte 70 Prozent Ballbesitz. Aber wir sind nicht der FC Bayern, der so eine Spielweise 90 Minuten aufrecht erhalten kann.“
Für den 41-jährigen Ex-Darmstädter, der den am Boden liegenden MSV mit null Punkten übernommen und dann auf einem langen Weg in den gesicherten Bereich geführt hat, geht es nun darum, das Visier für die Zukunft einzustellen.
Interessenten für Brosinski
Runjaic: „Auch in Berlin hat die Durchschlagskraft gefehlt. Deswegen wissen wir, wo die Hauptbaustellen sind. Wir müssen Rückschlüsse ziehen und ein paar Investitionen tätigen.“ Manager Ivica Grlic (37) kämpft an zwei Fronten. Zum einen versucht er, auslaufende Verträge zu verlängern, zum anderen, externe Kicker an die Wedau zu lotsen. Erfolgsmeldungen wird es auch in den nächsten Tagen noch nicht geben. Daniel Brosinski erklärte gegenüber der Sportredaktion: „Das Paderborn-Spiel könnte mein letzter Einsatz für den MSV sein. Vielleicht aber auch nicht. Es ist weiter alles offen.“ Neben Ingolstadt sollen zwei weitere Zweitligisten an „Brosi“ interessiert sein.
Tanju Öztürk absolvierte seinen 21. Einsatz für den MSV Duisburg – doch die automatische Vertragsverlängerung griff laut Manager Grlic „noch nicht“. Offenbar muss Öztürk eine bestimmte Saisonminutenzahl erreichen. Derzeit kommt er auf 1005 Minuten. Fraglich, ob der Defensivmann die Klauselhürde ausgerechnet im letzten Punktspiel gegen Paderborn überspringt. . .