Oberhausen. Die Personalplanungen bei RWO sind weiterhin geprägt von den finanziellen Einschränkungen - das könnte sportlich teuer werden.
Wer bei Rot-Weiß Oberhausen arbeitet, hat in aller Regel und unter Bemessung diverser Regeln und Grenzen Steuern zu zahlen, klar. Die Vergnügungssteuer zählt nicht dazu, und nach einer Saison voller unliebsamer Wendungen und Wirrungen macht die so genannte „Sommerpause“ davon keine Ausnahme. Eine kurzfristig per Videoschalte verabredete Sitzung des Aufsichtsrates endete zu Wochenbeginn ohne konkrete Beschlüsse, wenn man die Erneuerung des Einspargedankens in (fast) allen Abteilungen und Feldern ausnimmt. In frühestens einer Woche will man sich wieder - und dann leibhaftig - treffen, um einen konkreten finanziellen Rahmen zu verabreden.
Dass vor allem die Fußballabteilung – und da der Regionalligabetrieb – betroffen ist, verwundert nicht, denn Handball oder Leichtathletik tragen sich selbst. Nicht sparen, auch das ist offenbar Konsens, will man im Bereich Jugend, der in der Vergangenheit aber auch schon erhebliche Vorleistungen erbracht hat. Sportvorstand Klaus-Werner Conrad und Sportleiter Dennis Lichtenwimmer-Conversano trifft es also besonders. Letzterer lässt sich keine Nervosität anmerken: „Ich wusste von Anfang meiner Tätigkeit für Rot-Weiß Oberhausen an, dass hier aufs Geld besonders geachtet wird.“
Entsprechend „sparsam“ nimmt sich auch die bisherige Transferaktivität aus: Timur Kesim (ETB Schwarz-Weiß), Luca Thissen (VfB Homberg) und Leon Kayser (SV Bergisch Gladbach) kommen aus der Oberliga, Ozan Hot und Timo Böhm aus dem eigenen Nachwuchs. „Wir haben aber noch einige Leute in der Pipeline, die aus höheren Ligen kommen“, verrät Lichtenwimmer, dass ebenfalls in der nächsten Woche neue Ergebnisse verkündet werden dürften.
Kein Zufall sicherlich, dass zuvor der finanzielle Rahmen abgesteckt sein muss. Namen werden nicht genannt, bis auf Sven Kreyer, Michel Niemeyer, Marius Kleinsorge, Oguzhan Kefkir und Phil Sieben: „Mit allen wird noch gesprochen, und wenn es Entscheidungen geben sollte, die sich gegen sie richten, dann sind diese ausschließlich finanzieller Natur.“
RWO: MSV Duisburg angeblich an der Oberhausener Abwehr interessiert
„Große“ Namen wie vor der letzten Saison werden ausbleiben, weil die Richtung klar ist: „Wir möchten keinen Spieler holen, der nicht noch entwicklungsfähig ist“, gibt Lichtenwimmer vor, fand damit auch die Zustimmung von Aufsichtsrat und Vorstand und nicht zuletzt Neu-Trainer Sebastian Gunkel. Der wird übrigens Mitte Juni nach Oberhausen kommen, bereitet gerade seinen Umzug vor und erwartet seinen neuen Kader am 19. Juni zum ersten Training.
Ob Gunkel zur neuen Spielzeit auch eine rundum neue Abwehr wird basteln müssen? Das könnte passieren. Wie ein Insider, der seinen Namen nicht genannt wissen will, erklärt, ist Drittliga-Absteiger MSV Duisburg „an fast der ganzen Oberhausener Defensive interessiert“. Mit mehreren Spielern seien schon Gespräche geführt worden. Bekanntlich verfügt der Zebra-Klub aus der Nachbarschaft kaum noch über Personal, hat mit Dietmar Hirsch aber immerhin dem 1. FC Bocholt den Trainer weggelockt.