Ingolstadt. Eine Polizei-Eskorte begleitet den Bus des MSV Duisburg nach der Pleite in Ingolstadt zur Autobahn. Ex-Manager Ivo Grlic äußert sich.
Die rund 450 mitgereisten Fans waren nach der 0:2 (0:1)-Niederlage des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg beim FC Ingolstadt 04, die den Abstieg der Zebras nahezu besiegelt hat, vor Wut auf dem Baum und auf dem Zaun, zwei von ihnen schafften es nach der Partie auch aufs Spielfeld. Die Anhänger riefen nach Schlusspfiff: „Ihr seid eine Schande für Duisburg.“ Später begleitete eine Polizei-Eskorte den Mannschaftsbus auf dem Weg Richtung Autobahn.
Die Duisburger Schlachtenbummler erleben in diesen Wochen einen Horrortrip. In Ingolstadt kassierte der MSV die fünfte Auswärtsniederlage in Folge. In der Fremde traten die Zebras die letzten Funken Hoffnung aus.
MSV Duisburg steigt ab: „Sind eingeknickt“
Kapitän Marvin Knoll rang nach der Partie vor den Fernsehkameras von Magenta nach Worten. „Wenn du zu dem Zeitpunkt da unten stehst, brauchst du nichts schön zu reden. Da muss mehr kommen.“ Knoll weiter: „Du musst mehr rauskloppen. Über die zweite Halbzeit, wenn man beide Augen zudrückt, kann man das eventuell sagen.“ Der 33-Jährige beklagte „dumme Gegentore“ und vermisste in der Duisburger Mannschaft ein der Situation angemessenes Zweikampfverhalten. Dass es nun nicht mehr für den Klassenerhalt reichen wird, führt Knoll nicht nur auf eine „katastrophale Hinrunde“, sondern auch auf die Auftritte in den letzten entscheidenden Wochen zurück. „Wenn wir ehrlich sind, haben wir dem Druck nicht standgehalten und sind eingeknickt.“
Torwart Vincent Müller war ebenfalls bedient. „Bei allem Respekt, da sind wir alle mit im Boot. Aber das geht gar nicht. Hier geht‘s um alles, auch wenn die Chance so klein ist. Nach dem Gegentor haben wir alle aufgehört. Wir haben die Sache nicht in den Griff bekommen“, sagte der 23-Jährige nach der Partie gegenüber der Redaktion. Der Keeper beklagte, dass die Mannschaft Situationen, die zu den Toren geführt hatten, im Vorfeld besprochen hätten. Müller fasste die Gemengelage zusammen: „Mit so einem Auftritt hast du es auch nicht verdient, drin zu bleiben.“
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MSV-Trainer Boris Schommers sagte bei der Pressekonferenz: „Für uns ist das heute ein sehr bitterer Tag.“ Auch der Coach kritisierte das Zweikampfverhalten der Zebras. Schommers hätte sich zudem einen besseren Start gewünscht. „Alles kippt mit dem ersten Angriff des Gegners“, so Schommers. Der Trainer sah eine leichte Steigerung nach dem Wiederanpfiff, musste aber eingestehen, dass Ingolstadt ab der 60. Minute das Spiel wieder kontrollierte.
MSV Duisburg: Trost von Ivo Grlic
Ingolstadts Sportdirektor Ivica Grlic, der fast 18 Jahre beim MSV Duisburg als Spieler und Sportchef aktiv war, wünschte seinem Ex-Klub „nur das Beste“, verbunden mit der Hoffnung, dass die Zebras wieder nach oben kommen. „Aus jedem negativen Erlebnis kann man positive Kraft schöpfen“, sagte der 48-Jährige am Samstag. Grlic würdigte den MSV, den er im Februar 2022 verlassen hatte. „Die Menschen machen den Verein aus“, so Grlic, der „Direktheit, Ehrlichkeit und Leidenschaft“ als wichtigste Eigenschaften in Duisburg benannte.. Nach dem spiel tröstete Grlic auf dem Platz Duisburger Spieler.