Duisburg. Präsident Ingo Wald muss sich beim MSV Duisburg bei der Mitgliederversammlung im Sommer auf eine Kampfabstimmung einrichten.
Der erste Kandidat, der sich auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des MSV Duisburg im Sommer mit einem Team um die Vorstandsämter bei den Zebras bewerben will, hat nun seine Kandidatur öffentlich erklärt. Damit steht nun fest: Sollte der aktuelle Präsident Ingo Wald erneut antreten, wird er sich einer Kampfabstimmung stellen müssen.
Als Achtjähriger besuchte Thomas Maaßen erstmals ein Fußball-Bundesliga-Spiel des MSV Duisburg. Im alten Wedaustadion war es damals möglich, kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit kostenlos Zugang zu den Stehrängen zu erhalten. Als Weihnachtsgeschenk erhielt er in den Folgejahren von seiner Familie eine Dauerkarte. Als Mitglied des Aufsichtsrates benutzt Maaßen längst den Haupteingang der Schauinslandreisen-Arena. Künftig könnte er als Vereinschef auf das Spielfeld schauen. Der heute 64-Jährige warf am Mittwoch im Gespräch mit der Redaktion offiziell seinen Hut in den Ring. „Ich werde mit einem Team kandidieren“, erklärte der Duisburger Geschäftsmann.
In der vergangenen Woche hatte MSV-Präsident Ingo Wald im Rahmen der Mitgliederversammlung im Theater am Marientor Neuwahlen zum Vorstand angekündigt. Erst im letzten Jahr hatten die Mitglieder das aktuelle Wald-Team gewählt, die Amtszeit würde noch bis 2027 laufen. Im Zuge des sportlichen Absturzes der Meidericher und der damit verbundenen Kritik will sich Wald einem neuen Votum stellen. Der 66-Jährige gab auf der Versammlung zu verstehen, dass er zu einer neuen Kandidatur bereit ist.
Thomas Maaßen, aufgewachsen in Wanheimerort und mittlerweile in Homberg verwurzelt, sieht hingegen die Zeit für einen Neuanfang gekommen. „Der MSV benötigt dringend einen Aufbruch“, so Maaßen, der beruflich als Geschäftsführer bei der Rhenus-Gruppe tätig ist. Ende der Woche möchte er sein Kandidatenteam, das mindestens aus drei und maximal aus fünf Mitgliedern bestehen wird, beisammen haben. Namen nennt er noch nicht.
In der Gerüchteküche werden indes schon zwei Namen gehandelt.-Einer davon ist Kai-Uwe Otto, Geschäftsführer der Pape Recycling GmbH. Aktuell ist Otto in der sportlichen Leitung des Fußball-Bezirksligisten GSG Duisburg tätig. Zudem gilt er als ein Mann, der dem Frohsinn passioniert nachgeht: Vor zwei Jahren war er als Kai-Uwe I. der Duisburger Karnevalsprinz. Der weitere Mann im Schattenkabinett soll dem Vernehmen nach soll Andreas Tappe sein. Tappe ist Geschäftsführer bei Vita. Das mittlerweile bundesweit aufgestellte Gesundheitszentrum ist Partner des MSV Duisburg. Früher war Tappe auch als Fitnesstrainer bei den Zebras tätig.
Früher Verwaltungsrat und jetzt Aufsichtsrat beim MSV Duisburg
Ob Thomas Maaßen am Ende auch als Spitzenkandidat seiner Gruppe ins Rennen gehen wird, ließ er am Mittwoch noch offen. Der Entschluss, zu kandidieren, sei ein längerer Prozess gewesen, wie er unterstreicht. Im Hintergrund habe er bereits viele Gespräche geführt – auch mit Sponsoren. Dem Vernehmen nach formiert sich derzeit noch ein weiteres Team, das kandidieren möchte. Dann müsste Ingo Wald theoretisch gegen zwei Konkurrenten antreten – es sei denn, der Amtsinhaber tritt doch nicht mehr an. Über Konkurrenten und Wahlchancen mag Thomas Maaßen derzeit keine Einschätzung abgeben. „Wichtig ist, dass alle Eitelkeiten hinten angestellt werden. Es muss jetzt um das Wohl und um die Zukunft des MSV Duisburg gehen“, sagt Maaßen, der über viele Jahre Mitglied des Verwaltungsrates war und derzeit im Aufsichtsrat der MSV Duisburg KgaA tätig ist.
Die außerordentliche Mitgliederversammlung ist noch nicht terminiert. Wahrscheinlich werden die Zebras frühestens im August tagen. Wie berichtet, muss der Wahlausschuss unter der Leitung von Oberbürgermeister Sören Link mindestens zwei Monate vor der Versammlung seine Arbeit aufnehmen.