Duisburg. Der MSV Duisburg besiegt den 1. FC Saarbrücken am Samstag mit 2:0. Die Zebras in der Einzelkritik. Zwei Offensivkräfte enttäuschen.

Fußball-Drittligist MSV Duisburgbesiegte den 1. FC Saarbrücken mit 2:0. Die Spieler in der Einzelkritik.

Vincent Müller: Der Torwart konnte sich in der ersten Halbzeit weitgehend auf die Zuschauerrolle beschränken. Die Kollegen vor ihm arbeiteten fast alles weg. Bei der einzigen guten Gelegenheit der Gäste war kein Eingreifen gefragt. Julian Günther-Schmidt (30.) setzte den Ball neben das Tor. Nach dem Wechsel war Müller als Schnapper gefragt. Die vielen hohen Flanken nach Ecken und Freistößen klaubte der Keeper griffsicher aus der Luft. Note: 3.

Ahmet Engin: Der Winterneuzugang und Heimkehrer aus Griechenland hat seinen Platz im Team offenbar gefunden. Engin ersetzt auf der rechten Abwehrseite den verletzten Rolf Feltscher. Engin ist freilich mehr als Ersatz. Feltscher sollte es schwer haben, den Posten zurückzubekommen. Der defensive Mittelfeldspieler brachte Willen und Können ein. Bestes Beispiel: Seine Flanke in der 23. Minute veredelte Niklas Kölle zum 1:0. Sah die 2. Gelbe Karte in dieser Saison. Note: 3.

Defensive des MSV Duisburg steht sicher

Tobias Fleckstein: Der Mann auf der rechten Innenseite der Kette erfüllte grundsolide seinen Job. Fleckstein (52.) hatte zudem die Chance auf das 2:0, als er nach einer Ecke von Pusch frei zum Kopfball kam, aber die Kugel nicht mit genug Wucht aufs Tor brachte. Note: 3.

Marvin Knoll: Der Kapitän und Abwehrchef hat sein Personal im Griff. Im Zweikampf am Boden sicher und mit gutem Stellungsspiel löschte der Chef die Brände. Nur einmal ging in der ersten Halbzeit ein wichtiger defensiver Zweikampf verloren. Note: 2,5.

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Marvin Senger: In der Dreierreihe direkt vor dem Tor links unterwegs löste Senger seine Aufgaben pflichtschuldig. Bei hohen Bällen brachte Senger seine 1,93 Meter gewinnbringend zum Einsatz. Seine Chance nach einer Ecke zu Beginn der zweiten Halbzeit nutzte trotz Lufthoheit jedoch nicht. Was besser klappen kann: Sengers weite Bälle in die Spitze waren fast alle schlecht justiert. Note: 3,5.

Niklas Kölle: Der Mittelfeldmann ganz links in der Fünferkette war erneut Mister Zuverlässig. Die einzige echte MSV-Chance verwertete Kölle per Kopf. Kein anderer MSV-Spieler trifft so sicher aus bester Position. Ganz spannend dabei: Saarbrücken wusste um seine Qualitäten und machte lange seine Seite zu. Nur eben das eine und entscheidende Mal nicht. In der 70. Minute scheiterte er mit einem Flachschuss an Saarbrückens Torwart Tim Schreiber. Kölle hätte den Sack vorzeitig zubinden können. Note: 2.

Mittelfeld des MSV Duisburg: Michelbrink blüht auf

Santiago Castaneda: Der Amerikaner bewies, dass er zu den Gewinnern der Saison gehört. Als Balldieb auf der Sechser-Position bestritt Castaneda erfolgreich viele wichtige Zweikämpfe und ermöglichte so Umschaltsituationen. Der 19-Jährige war einer der Leistungsträger. Sah Gelb (6. Karte). Note 3

Santiago Castaneda machte ein sehr ordentliches Spiel für den MSV Duisburg.
Santiago Castaneda machte ein sehr ordentliches Spiel für den MSV Duisburg. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Jonas Michelbrink: Der Ex-Herthaner blüht immer mehr auf. Als zweiter Sechser oder erster Achter war Michelbrink immer anspielbar, wagte erfolgreiche Dribblings und fand spielerische Lösungen ohne Fehlpass. In der zweiten Halbzeit traute er sich sogar einen Distanzschuss zu. Das ist nun seine Spezialität gerade nicht. Note: 2.

Thomas Pledl: Der Mittelfeldspieler hinter den beiden Spitzen war erneut bienenfleißig, lief viel und ließ sich nicht abschütteln. So kam der MSV zur Führung. Pledl leistete die notwendige Arbeit, den Ball in den Strafraum der Gäste zu tragen und zu behaupten. Dann der Pass auf Engin und seine Arbeit war getan. Freilich, Pledl hätte früh direkt nach der Pause das 2:0 machen können und müssen, scheiterte aber einmal mehr aus bester Position. Ein Vollstrecker wird Pledl wohl nicht mehr. Note: 3.

MSV Duisburg: Schwacher Ginczel muss zur Pause raus

Alexander Esswein: Der Routinier flankierte in der ersten Halbzeit Daniel Ginczek als zweiter Stürmer. Nach dem Wechsel war Esswein dann allein ganz vorne. Die Offensivkraft zeigte Spielverständnis. So war er am 1:0 vorbereitend beteiligt. So bereitete er die Chance für Pledl direkt nach der Pause vor. Esswein griff sogar in der ersten Halbzeit zu grobem Werkzeug, als er einen Ball abgrätschte. Trotzdem war erneut ein gewisses Phlegma zu sehen. Manche gute Möglichkeit verpuffte, weil es ihm an Durchsetzungs- und Durchschlagskraft fehlte. Note: 4.

MSV-Stürmer Daniel Ginczek (m.) konnte sich gegen Saarbrücken nicht entscheidend durchsetzen.
MSV-Stürmer Daniel Ginczek (m.) konnte sich gegen Saarbrücken nicht entscheidend durchsetzen. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Daniel Ginczek: Der Chefstürmer musste zur Pause mit Hüftproblemen bereits raus. Der Mann mit Bundesliga-Erfahrung hatte am Vortrag praktisch nicht teilgenommen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit vertändelte Ginczek eine Kontersituation. Note: 5.

Kolja Pusch: kam für Daniel Ginczek (46.). Der Mann für die Standards entschied nach einer Stunde die Partie. Erst ließ sich Pusch an der Strafraumgrenze foulen. Den Freistoß verwandelte er mit seinem feinen linken Fuß gleich selbst. In der Nachspielzeit legte Pusch perfekt für Tim Köther auf, der allerdings zielte denkbar schlecht. Puschs Ecken sorgten für Gefahr. Das hat man lange vermisst. Sah Gelb (2. Karte) . Note: 2.

Eric Zenga: kam für Michelbrink (85.). Der kantige Kerl stützte die Abwehr weiter ab. In der Nachspielzeit leitete er sogar einen Konter ein.

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Tim Köther: kam für Esswein (88.). In den wenigen Minuten fiel der Mann für die Defensive gleich zweimal auf. Erst verlor er auf der linken Abwehrseite einen Zweikampf. Er klärte die Situation dann aber sofort selbst. Wenig später hatte er das 3:0 auf dem Fuß, schoss aber vollkommen freistehend an der linken Strafraumseite am Tor vorbei.

Robin Müller: kam für Thomas Pledl (90.+4). Müllers Aufgabe war es, Sekunden von der Uhr zu nehmen. Das gelang ihm ohne Ballkontakt.