Unterhaching. MSV verliert 0:1 bei der SpVgg Unterhaching. Im Abstiegskampf wird es eng. Der Rückstand zum rettenden Ufer wächst auf fünf Punkte an.
Die Strecke von Ingolstadt nach München ist überschaubar. Ex-MSV-Sportdirektor und Spieler-Klub-Legende Ivica Grlic, nun Sportchef beim FC Ingolstadt 04, saß am Sonntag auf der Tribüne des Uhlsport-Sportparks und sah die 0:1 (0:0)-Niederlage des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg bei der SpVgg Unterhaching. Mit dem FCI trifft Grlic am 20. April auf die Zebras. Dann gibt es ein erneutes Wiedersehen. Angesichts der Abstiegssorgen wird auch das für die Meidericher ein Stresstest sein.
Arminia Bielefeld siegte am Samstag bei Borussia Dortmund II 2:0. Der SV Waldhof Mannheim spielte 2:2 bei Viktoria Köln. Der Hallesche FC verlor 0:1 bei Preußen Münster. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt für die Zebras nach der Bayern-Dienstreise nun fünf Punkte. Am kommenden Samstag gehen die Fernduelle weiter. Der MSV trifft dann in der Schauinslandreisen-Arena auf den 1. FC Saarbrücken. Der Weg zum Klassenerhalt ist für die Duisburger wieder ein Stück beschwerlicher geworden. Präsident Ingo Wald stand nach der Partie mit versteinertem Gesicht vor der Kabine der Zebras. Seine Miene sprach Bände. Die Luft wird im Anstiegskampf dünner.
MSV-Trainer Boris Schommers nahm in seiner Startaufstellung gegenüber der letzten Partie keine Änderung vor. Er setzte auch erneut auf das mittlerweile bewährte 5-2-1-2-Spielsystem. Die Hachinger übernahmen vor 6850 Zuschauerinnen und Zuschauern von Beginn an die Initiative und setzten auf ein hohes Pressing. Den Zebras gelang es in den ersten Minuten kaum, im Offensivspiel Akzente zu setzen. In der 13. Minute setzen die Gäste aber ein erstes Signal. Santiago Castaneda scheiterte mit einem Distanzschuss an Torwart René Vollath. Apropos Castaneda: Der MSV hätte nach einem Foul an den Mittelfeldspieler früh einen Elfmeter erhalten können – nach Ansicht von Boris Schommers sogar müssen.
MSV Duisburg vergibt Großchance
Der MSV konnte sich aus der Umklammerung der Gastgeber befreien. Die Teams agierten nun weitgehend auf Augenhöhe. MSV-Torwart Vincent Müller war in der 32. Minute zum ersten Mal ernsthaft gefordert. Er lenkte den Ball nach einem Schuss von Aaron Keller mit der Faust über die Latte zur Ecke. Fünf Minuten später versemmelte der MSV die bis dahin beste Chance im Spiel. Alexander Esswein setzte Ahmet Engin auf dem Flügel in Szene. Engin flankte in den Strafraum, Keeper René Vollath war mit den Fingerspitzen dran, sodass Daniel Ginczek aus kurzer Distanz nicht mehr reagieren konnte. Das war mehr Pech als Unvermögen. Ginczek wollte dies aber nicht als Ausrede gelten lassen. „Den muss ich machen. Ich nehme das auf meine Kappe“, gab sich der Stürmer nach der Partie selbstkritisch.
Nach der Pause verpassten die Meidericher einen Traumstart. Niklas Kölle flankte in der 46. Minute von der linken Seite und Ahmet Engin setzte den Ball aus kurzer Distanz über das Tor. Das war in diesem Fall mehr Unvermögen als Pech. In der 51. Minute brannte es im Duisburger Strafraum. Tobias Fleckstein griff zum Feuerlöscher und blockte den Schuss von Maurice Krattenmacher in letzter Sekunde ab. In der 62. Minute war Vincent Müller bei einem Kopfball von Manuel Stiefler zur Stelle.
MSV Duisburg: Ballverlust von Niklas Kölle führt zu Gegentor
Zwei Minuten später war Müller indes chancenlos und geschlagen. Unterhaching setzte sich im zentralen Mittelfeld durch. Santiago Castaneda konnte Maurice Krattenmacher nach einem Ballverlust von Niklas Kölle nicht stoppen und somit auch das entscheidende Zuspiel nicht unterbinden. Sebastian Maier traf zum 1:0 für die Hausherren in den Winkel. „Wir lassen uns auswärts auskontern. Das darf uns einfach nicht passieren“, merkte Abwehrchef Marvin Knoll nach der Partie an. Das Team habe zu offen gespielt und so dem Gegner Räume gelassen. Knoll: „Wir hätten ruhiger spielen müssen. Wir hätten unsere Chancen bekommen.“
In der 72. Minute kam Tim Köther für den insgesamt enttäuschenden Alexander Esswein ins Spiel. Kurze Zeit später kamen Alaa Bakir und Erik Zenga für Daniel Ginczek und Jonas Michelbrink sowie Kolja Pusch und Robin Müller für Thomas Pledl und Santiago Castaneda. Eine Wende gelang nicht mehr. Haching war am Ende dem zweiten Tor näher als der MSV dem Ausgleich.
Boris Schommers hätte sich noch ein spätes Aufbäumen gewünscht – wie noch in einigen Spielen zuvor. Nach dem Rückstand habe sein Team aber den Faden verloren und sei aus den gewohnten Mustern ausgebrochen. Dem MSV bleiben nun nur noch neun Spiele, um über den Strich zu springen. Zumindest drückt Unterhachings Trainer Marc Unterberger den Zebras die Daumen. Der Coach sagte nach der Partie: „Duisburg ist ein sehr herzlicher Verein. Der Klub gehört in die 3. Liga.“